Das Kerngeschäft von Unilever ist ganz klar stark auf das Ausland, insbesondere die emerging markets konzentriert. In 190 Ländern ist man vertreten, beschäftigt rund 170 000 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Umsatz von rund 52 Mrd. € per annum. Aus dem Engagement, in den emerging markets, ergeben sich ganz klar enorme Chancen aber auch kurz und mittelfristig oder sogar langfristige Risiken. Die jüngsten Aufstände und Währungsabwertungen in diesen Märkten sprechen eine ganz klare Sprache. Schaffen aber auch zugleich die Basis, eventuell, an einen Qualitätswert wie Unilever günstig zu kommen.
Die Marktanteile sind wie folgt aufgeschlüsselt:
Asia/AMET/RUB: 40 %
The Americas: 33 %
Europe: 27 %
Das Geschäftsmodell ist in 4 Sparten diversifiziert (Umsatzanteile):
Personal Care: 35 %
Foods: 28 %
Refreshment: 19 %
Home Care 18 %
einige bekannte Marken hieraus wären: Dove, Axe, Flora, Hellmanns, Knorr, Pfanni, Magnum, Lipton, Cif, Viss, Surf, Ben & Jerrys, OMO/Persil etc.
Also durchaus Marken, die man aus dem täglichen Hausgebrauch kennt.
Unilever ist aus einem Zusammenschluss zweier Firmen hervorgegangen. Deshalb findet man auch heute noch zwei Aktien. Zum einen die Unilever PLC und die Unilever NV. Die erste Geselleschaft ist in UK gelistet und die Zweite in den Niederlanden. Keine der beiden Aktien hat gegenüber der anderen einen Vorteil. Operativ sind sie absolut gleichgestellt. Nur die Währungseinflüsse Pfund / Euro bzw. steuerliche Aspekte sind verschieden.
Zur Strategie:
Die Firma verfolgt die eigens kreierte "compass strategy". Im Mittelpunkt steht dabei, das Geschäft weiter voranzutreiben, neue Märkte zu erschließen, dabei aber positive sozialen Einflüsse auszuüben und die Umweltverschmutzung stetig zu reduzieren.
Aus den Worten folgten auch Taten:
Es wurden stetig die Abfallmengen, der Wasserverbauch und die CO2 Belastung seit 2011 verbessert.
Allerding muss man auch dazusagen, dass sich die Firma in einigen Bereichen der Welt schuldig gemacht hat. So hat man z.b. 2011 den Baum-ab Preis bekommen. Der Preis ist dafür gedacht, um darüber aufmerksam zu machen, dass Unilever in Indonesien zur Umweltzerstörung und Missachtung der Menschenrechte beigetragen hat. Seit dieser negativen Auszeichnung arbeitet man hart daran, das Image zu verbessern und engagiert sich in einigen Projekten.
Im Jahr 2012 erhielt man dafür dann den deutschen Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie Deutschlands nachhaltigste Zukunftsstrategien.
Auch gab es schon mal 2011 Kartellsvorwürfe, dessen Strafzahlungen man, aufgrund von Eingeständnissen und Strafen, dann mildern konnte.
Näheres dazu auf Wikipedia, Stichwort Unilever.
Zum Management:
Die Firma wird von Polman als Ceo und Jean Marc Huet als "Financial Officer" geleitet.
Polman leitet seit 2009 Unilever, hat einen MBA in "Finance" und "International Marketing". Arbeitete 27 Jahre für Procter & Gamble als "Cost Analyst" und stieg bis zum Leiter des Europageschäfts in 2001 auf. 2006 wechselte er zu Nestle und arbeitete dort als Amerikachef und "Chief Financial Officer" bevor er 2009 in den Vorstand von Unilever wechselte.
Fazit: Der Mann ist also schon sehr lange in diesem Bereich tätig und hat somit reichlich Erfahrung, insbesondere in der Gestaltung effizienter Kostenstrukturen. In jedem Unternehmen hat er dazu beigetragen, die Unternehmen stets wertvoller zu machen.
Der Unternehmenswert Unilever hat sich seit 2009 um 20 % erhöht, ohne dabei größere finanzielle Verbindichkeiten einzugehen.
Jean Marc Huet kommt von Goldman Sachs, war dort in zahlreichen leitenden Positionen tätig, wechselte dann in die Wirtschaft wo er 11 Jahre lang in 2 Firmen leitende Positionen bekleidete.
Das Management hat sich also in meinen Augen qualifiziert. Keinem konnten - bis auf die Kartellvorwürfe und Imageschäden - drastische Fehlentscheidungen vorgeworfen werden. Weiterhin hat man bewiesen Mehrwert für die Aktionäre zu schaffen. Vor allem nicht durch Schuldenaufbau sondern durch FCF, was sehr zu begrüßen ist.
Die Analyse der Zahlen wird folgen.
Quellen: annual report 2012 ; quarterly reports 2013