An den Börsen grassiert immer mehr die Enronitis

Beitrag: 1
Zugriffe: 214 / Heute: 1
sir charles:

An den Börsen grassiert immer mehr die Enronitis

 
25.02.02 10:06
An den Börsen grassiert immer mehr die Enronitis

Vermögensverwalter sind in eine Art Käuferstreik getreten. Das Vertrauen in die Börse ist nach dem Enron-Skandal gleich Null.

Die Auswertung der Bewegungen auf den von Firstfive beobachteten professionell gemanagten Depots zeigt es schon länger: Das Vertrauen in die Börse tendiert gegen Null.


Tagesverluste im deutschen DAX-Index von zwei Prozent und mehr sind keine Seltenheit mehr. Am Frankfurter Neuen Markt wird man nicht einmal mehr unruhig, wenn der Index mehr als vier Prozent an einem einzigen Tag verliert.


Nicht nur in Frankfurt, auch in New York, London, Zürich und Wien spricht man von einem Käuferstreik. In Tokio hat man den Aktienmarkt schon seit langer Zeit abgeschrieben. "Der Fall Enron hat das Faß zum Überlaufen gebracht", so ein Vermögensverwalter. "Die Investoren überlegen es sich inzwischen mehr als zweimal, ob sie ihr Geld in ein Unternehmen investieren." Zumal die Vorfälle gezeigt haben, daß nicht einmal sogenannte Standardwerte Garantien gegen Mißmanagement bieten.


In solchen Zeiten wenden sich Anleger - was sich schon in den vergangenen Wochen abgezeichnet hatte - vermehrt dem Gold zu: Gleich zwei Goldminenaktien halten diese Woche die Spitze der Firstfive Topkäufe. Tatsächlich rechnen Branchenkenner mit einer längerfristigen Renaissance des Goldes.

Ein Indiz: Goldproduzenten, die den Goldpreis nach unten traditionell mit Termingeschäften absichern, schließen solche Kontrakte kaum noch ab.


Während das Gold ordentlich anzieht, geraten die High Techs in den Vereinigten Staaten ganz ordentlich unter Druck. Intel, Microsoft und Oracle waren in der Vorwoche die ganz großen Verlierer - und die von Firstfive beobachteten Vermögensverwalter bewiesen wieder einmal eine ausgesprochen gute Nase. In den fünf performancestärksten Depots sind diese Titel nicht mehr enthalten.


Die am stärksten in den Depots vertretene Tech-Aktie ist Siemens, in den besten Depots wurde der deutsche Wert unterdessen aber von Nokia auf Platz zwei verdrängt.

Ziel von Spekulationen ist derzeit das Papier der Commerzbank: Die Beteiligungsgesellschaft WCM ließ verlauten, sie habe ihren Commerzbank-Anteil von einem auf 5,5 Prozent aufgestockt. Und es wird nicht ausgeschlossen, daß der Aufbau damit noch nicht zu Ende ist. Immerhin stehen 57 Prozent des Commerzbank-Kapitals in Streubesitz - und die Aktie ist zur zeit dramatisch unterbewertet.


An der Spitze der Top-Verkäufe stand zuletzt der holländische Chemiewert DSM. Ausgelöst wurde die Fluchtbewegung ganz offensichtlich durch enttäuschende Quartalszahlen. Stark verkauft wurden auch SAP-Papiere.



Es gibt keine neuen Beiträge.


Börsen-Forum - Gesamtforum - Antwort einfügen - zum ersten Beitrag springen
--button_text--