Amerikanische M3-Zahlen ab März 2006 unter Verschl

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Pate100:

Amerikanische M3-Zahlen ab März 2006 unter Verschl

4
03.12.05 00:39

Was auch immer die Gründe sein mögen, positiv ist das wohl nicht zu werten.
Es kommen schwere Zeiten auf uns zu. Aber wenn man sich die US Wirtschaft anschaut
kann das einfach auf Dauer nicht gut gehen. Mit Bush muss das jain einer Katastrophe enden...
Mal sehen ob 2006 noch ein gutes Jahr wird... Kauft Gold und Imobilien!
Und unsere Bush freunde sollen ihr Geld in Dollar investieren! *ggg*




Amerikanische M3-Zahlen ab März 2006 unter Verschluß

In einer kurzen Pressemitteilung ließ die amerikanische FED am 10.11.2005 wissen, daß die amerikanische M3-Geldmenge ab 23.3.2006 nicht mehr publiziert wird [1]. Eine Begründung für diesen Schritt wird nicht gegeben. Die Zahlen für die M3 Geldmenge wurden seit 1959 publiziert, haben im Oktober die 10.000 Milliarden Dollar Schallmauer übersprungen und weisen einen exponentiellen Verlauf auf [2].

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Nach der Daumenregel Inflation = M3 - Wirtschaftswachstum konnte in der Vergangenheit also immer die Inflation abgeschätzt werden, die durch die Geldmenge induziert wurde. Ab März nächsten Jahres wird also niemand mehr wissen, ob und wieviel neues Geld in das System gepumpt wird. Auf amerikanischen Webseiten (321gold.com, gold-eagle.com, etc.) wurde hierüber in den vergangenen Tagen sehr viel berichtet, spekuliert und diskutiert. Nachfolgend ein Kondensat der zumeist genannten Argumente.

  • Die Geschichte lehrt, dass nur scheiternde Ökonomien ihre Daten nicht veröffentlichten, z.B. frühere UdSSR
  • Das Ende der Veröffentlichung fällt mit dem Beginn der neuen iranischen Ölbörse zusammen, die Öl in Euro fakturieren wird. Dies könnte eine weitere Verschiebung aus dem Dollar in den Euro bedeuten, wodurch die $-M3-Geldmenge sehr stark nach unten gehen könnte. Fallende Geldmengen jedoch sind Vorzeichen schwacher ökonomischer Phasen.
  • Keine Abschätzung der Inflation mehr möglich.
  • Die FED sieht den kommende Zusammenbruch des Immobilienmarktes und will diesen mit der bewährten Methode "alle Hähne auf" bekämpfen.
  • Vergleich mit dem Schliessen des Goldfensters 1971: Die Regeln des großen Spieles werden einmal mehr fundamental geändert (mit den selben Auswirkungen wie damals?).
  • Der starke Anstieg des Goldes in letzten zwei Wochen ist auf dieses Ereignis zurückzuführen.
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  • Weiss die FED bereits, was uns 2006 erwarten wird? Mögliche Gefahren: Platzen der US-Immobilienmarkt-Blase, Ford / GM insolvent, weitere REFCOs/Bearing Banks/LTCMs, wachsendes chinesisches Handelsdefizit, unendlicher Irakkrieg, etc.

    Allgemeines Fazit der Kommentatoren: Die amerikanische Zentralbank will die kommende neuerliche Entwertungsrunde des Dollars vor der Öffentlichkeit verschleiern.


    © Jürgen Müller
    www.goldsilber.org

  • Pate100:

    passt ganz gut dazu

     
    03.12.05 00:47
    Das EKG des Dollars sieht nicht gut aus ...

    Zwischenzeitlich war mein alter Freund Jim Rogers in der Stadt (ich bin gerade in London). Was denkt er über den neuen Mann bei der Fed?

    "Katastrophen-Bernanke wird wohl den Untergang der Federal Reserve gewährleisten. Es wäre nicht vollständig seine Schuld - Greenspan hat die Grundlagen dazu geschaffen - das Problem ist, dass Bernanke keine Ahnung vom Währungsmarkt hat."

    "Er ist derjenige, der gesagt hat, dass wir die Druckerpressen kontrollieren können und dass man sie so schnell wie notwendig laufen lassen wird. Er hat auch gesagt, dass es nichts ausmacht, dass die USA das größte Handelsdefizit aller Zeiten haben. Ich bin nicht der einzige, der anfängt, sich deswegen Sorgen zu machen. Die Iraner wollen ab dem nächsten Jahr Öl mit anderen Dollars als den amerikanischen handeln und es gibt noch mehr Leute, die versuchen herauszufinden, was sie gegen diese Situation tun können."

    "Bernanke versteht nicht, was das Problem ist, im Gegenteil: er denkt, es gibt überhaupt kein Problem. Sie wissen, dass es in den USA zwei Zentralbanken vor dieser gab, beide sind gescheitert und es sieht so aus, als würde auch diese scheitern."


    Was wird dann mit dem amerikanischen Dollar passieren?

    "2003 und 2004 haben alle den amerikanischen Dollar verkauft. Man konnte es im Dezember 2004 drei Tage lang auf den Titelseiten der New York Times lesen. Diese Art von Berichtserstattung ist immer ein sicheres Zeichen dafür, dass es sich bald ändern wird. Diese Rally (beim Dollar) dauert teilweise deswegen weiterhin an, weil die Vereinigten Staaten den multinationalen Unternehmen so gigantische Steuererlässe bewilligt haben, um das Geld dieses Jahr wieder in die USA zu bringen, und das passiert gerade auch."

    "Ich weiß nicht, wie weit diese Rally noch gehen muss, aber ich habe das Gefühl, dass etwas passieren wird, was zu einem letzten Anstieg führt. Es könnte z.B. sein, dass Bush sich eher als erwartet aus dem Irak zurückzieht oder die Vogelgrippe, die Europa dezimiert, aber nicht Amerika. Aber wann auch immer es zu diesem letzten Anstieg kommen wird, ich dränge darauf, dass sie verkaufen sollen. Ich bin auf lange Sicht immer noch extrem bearish, was den Dollar anbelangt."

    Wenn man sich die Grafiken des Dollars ansieht, dann ist das so, als sähe man sich das EKG eines Sterbenden an. Von 1800 bis 1935 gehen die Zahlen auf und ab. Für den Dollar bekam man Waren und Dienstleistungen im Wert des Dollars im Jahre 1800, ... und 1850, ... auch 1900 und sogar noch 1935. An diesem Punkt fällt die Linie ab und steigt nicht wieder an. Stattdessen verliert der Dollar in allen folgenden Jahren an Kaufkraft. Und 2005 ist der Dollar nur noch fünf Cent des Dollars von 1800 wert.

    Ich bin nicht uralt und doch kann ich mich noch an einen wesentlich stärkeren Dollar erinnern. Im Herbst 1972 bin ich quer durch die USA gefahren. Ich erinnere mich noch, dass die Tankstellen die Gallone Benzin für 25 Cent verkauften.

    Das scheint mir schon so lange her ... wie eine andere Welt ... wie eine Traumwelt. Es führt dazu, dass ich mich in meine Jugend zurück sehne ... nach dem alten 53er Chevy Pick-up (ich habe dafür 250 Dollar bezahlt) ... nach meinem alten Haus in New Mexiko (ich habe es für weniger als 10.000 Dollar selber gebaut) ... und nach meiner alten Frisur! Aber das ist alles vorbei.

    Aber es gibt etwas, das ist weder älter geworden, noch hat es sich verändert oder ist gerostet, es hat auch im Laufe der Zeit nicht an Wert verloren - Gold. Damals war es noch illegal, Gold zu besitzen - können Sie sich das vorstellen ... gibt es irgendeine Vorschrift, die zu dumm wäre, als dass Politiker sie zum Gesetz eines Landes machen würden? Aber damals war die Unze Gold ungefähr so viel wert, wie ein neuer Anzug. Auch heute kann man noch einen neuen Anzug für eine Unze Gold kaufen. Und selbst in der Zeit von Julius Caesar, vor 2000 Jahren konnte man für eine Unze Gold eine Toga und einen Gürtel kaufen.

    Die letzte schwache Verbindung zwischen Gold und der Papierwährung wurde von Richard Nixon am 15. August 1971 gekappt. Seitdem schwebt der Dollar in der Luft ... wie eine Feder ... vom Wind der Investmentwelt bewegt ... und doch langsam aber stetig auf dem Weg nach unten. Wo wird das enden?

    Vielleicht wird eine zukünftige Regierung dasselbe tun, was de Gaulle tat. Vielleicht wird sie die eine oder andere Null vom Dollar wegstreichen und einen "neuen Dollar" herausbringen. Oder sie tut, was Argentinien getan hat - man ändert den Namen der Währung selbst. Wenn das der Fall sein wird, dann habe ich einen Vorschlag zu machen. Ich schlage vor, man nennt die neue Währung "Greenpeso", zu Ehren des am meisten geschätzten Zentralbankers in Amerika.

    Welche Ehrbezeugung könnte besser passen?

    © Bill Bonner
    Quelle: Auszug aus dem kostenlosen Newsletters "Investor's Daily"
    Pate100:

    Ist Bernanke eine gute Nachricht für die Aktien

     
    03.12.05 11:47
    Ist Bernanke eine gute Nachricht für die Aktien- und Rentenmärkte?

    Mittelfristig wird Bernanke das Geld wahrscheinlich etwas knapper halten als es Greenspan getan hat, weil er seine Reputation als Verfechter des Gelddruckens aufbessern und an Glaubwürdigkeit gewinnen will.

    Das Wachstum der ausländischen Dollarreserven geht immer noch zurück. Dies ist negativ für das globale Wirtschaftswachstum, die Aktienmärkte der Emerging Markets sowie die Preise der Industrierohstoffe, aber sehr günstig für den US-Dollar.

    Daher könnten die Anleihen, wenn es - sogar für die ewig optimistische Fed - offensichtlicher wird, dass die amerikanische Wirtschaft sich auf Grund des knapperen Geldes verlangsamt, vom aktuell etwas überverkauften Niveau massiv ansteigen.

    Aber irren Sie sich nicht! Sobald Herr Bernanke realisiert, dass die produktivste Wirtschaft der Welt nicht so läuft wie er glaubt und bemerkt, dass die steigenden Zinsen die Anlagemärkte drücken - vor allem Eigenheimpreise und Aktien -, dann wird er Geld drucken, als gäbe es kein morgen. Sicherlich deuten die aktuell schwachen Autoverkäufe und die kollabierenden Konsumentenvertrauensindizes darauf hin, dass die amerikanische Wirtschaft bereits weit schwächer ist, als die Investment Community allgemein erwartet.

    Somit würde ich erwarten, dass Bernanke spätestens Mitte nächsten Jahres die Gelddruckmaschine auf einen höheren Gang schaltet. Dies sollte zu einer verstärkten Konsumentepreisinflation, einem schwächeren US-Dollar und taumelnden Anleihenpreisen führen. Aus langfristiger Perspektive erwarte ich, dass Herr Bernanke das größte Desaster sein wird, das den amerikanischen Rentenmarkt jemals in der 200jährigen Geschichte des Kapitalismus getroffen hat.


    Portfolioanpassungen

    Wie sollte man als Investor nun im Lichte der Nominierung von Bernanke sein Portfolio anpassen? Ich werde gewöhnlich gefragt, was die besten Anlagemöglichkeiten sind. Manchmal ist es besser zu fragen, was das schlechteste Investment sein wird. Ich glaube, dass die schlechteste langfristige Anlage eine 30jährige amerikanische Staatsanleihe sein wird, mit der Absicht diese 30 Jahre zu halten.

    Ich räume ein, dass langlaufende Anleihen von jetzt an die nächsten Monate aus den genannten Gründen haussieren könnten, aber neue Zinstiefs sind sehr unwahrscheinlich. Mit Herrn Bernanke an der Spitze der Fed wird das Desaster früher oder später eintreten und die langlaufenden Anleihen werden steil abstürzen sobald der Markt realisiert, dass Herr Bernanke dazu tendiert, Geld zu drucken und wenn außergewöhnliche Umstände es verlangen, sogar Dollarscheine mit dem Hubschrauber über den USA abwerfen würde, um die von Greenspan begonnene unverantwortliche Politik des ultra leichten Geldes und die durch Kredit getriebenen Vermögenspreisinflation weiter am laufen zu halten.

    Letzten Endes war es die durch exzessives Kreditwachstum getriebene Vermögenspreisinflation, welche seit 2001 die konsumgetriebene wirtschaftliche Erholung anheizte. Durch das shorten von langlaufenden amerikanischen Regierungsanleihen verkauft ein Investor ein fixiertes Zinspapier leer, dass an Wert verliert, sobald die Kaufkraft des US-Dollar sinkt - auf Grund der externen Defizite des Landes ? einer strukturell sehr schwachen Währung und in einem Land, dessen Regierung als lebendes Desaster aus jeder Perspektive betrachtet werden muss. Was wäre besser leer zu verkaufen?

    In Abhängigkeit von der Menge an Geld, welche die Fed drucken wird, werden die Aktien langfristig steigen, aber genau wie bei den Eigenheimpreisen werden sie real an Wert verlieren. Sollten also die Vorherseher Recht behalten, die 1999 einen Dow bei 36.000, 40.000 oder 100.000 gesehen haben, dann wird der Dow höchstwahrscheinlich gegenüber Gold verlieren. Wen wir also annehmen, dass der Dow dank der Gelddruckmaschine auf 36.000 Punkte steigen wird, dann können wir ebenfalls erwarten, dass der Goldpreis auf USD 3.600 oder sogar höher steigt.


    Eine Politik der flachen Erde

    Aber was ist mit dem "formalen Inflationsziel" als geldpolitisches Instrument von Herrn Bernanke? Bernanke ist der Inbegriff des amerikanischen Wirtschaftsdenkens. Er ist wie ein Navigator im 16. Jahrhundert, der nicht glaubte, dass die Erde rund ist. Es gibt nichts wie ein "Inflationsziel", außer der Ausweitung der jährlichen Geldmenge, welche die Fed kontrolliert. Die Ausweitung in der Geldmenge ist Inflation und nicht der Konsumentenpreisindex, an welchem die USA sowieso die ganze Zeit herumdoktert.

    Wie kann sich also der gute Dr. Bernanke so ein Inflationsziel wünschen? Sind steigende Öl- und Rohstoffpreise, die bequemerweise aus der Kernkonsumentepreisinflation ausgenommen sind, keine Inflation? Das "Anzielen von Inflation" durch Herrn Bernanke zentriert sich meiner Meinung nach auf eine fehlerhafte Theorie und ist eine der größten wirtschaftlichen Trugschlüsse.

    Wird Bernanke mehr als Greenspan versuchen die globalen finanziellen Ungleichgewichte anzugehen? Das ist ein Wunschdenken. Seit der Gründung des amerikanischen Federal Reserve Board im Jahr 1913 hat der US-Dollar 92% seiner Kaufkraft verloren. Dies geschah nachdem der US-Dollar zwischen 1792, als der Mine Act beschlossen wurde, und 1913, als die Fed gegründete wurde, seine Kaufkraft erhalten hatte. Seit 1980 ist das Vermögen der amerikanischen Haushalte getrieben durch leichtes Geld und Kredit von 7 USD Billionen auf 49,8 USD Billionen gestiegen, während die totale Kreditmarktverschuldung von 120 % des BIP im Jahr 1980 auf heute über 320% des BIP explodiert ist.

    Die USA hat keine andere Möglichkeit als Geld zu drucken. Ansonsten würde ihr illusionäres Vermögen kollabieren und die Wirtschaft mitreißen. Dies als Randbemerkung neben der Tatsache, dass Bernanke seiner Ansicht Ausdruck verliehen hat, dass Defizite keine Rolle spielen oder in Zusammenhang mit einer globalen Ersparnisflut stehen.


    Voll und ganz der Mann des Präsidenten

    Werden sich Bernanke und die amerikanische Regierung über die Fiskalpolitik auf Grund der massiven Steigerung der Staatsausgaben und radikalen Steuersenkungen streiten? Selbstverständlich nicht! Vergangen Juni holte Bush Bernanke aus dem Direktorium der Fed um Vorsitzender des Council of Economic Advisors im Weißen Haus zu werden.

    Dies brachte Bernanke für eine Zeit lang in das Weiße Haus, sodass der Präsident mit ihm Vertraut wurde und das er sichergehen konnte, dass er es erst meint, Geld zu drucken um die vom Unglück verfolgten militärischen Verrücktheiten und alarmierend steigenden Schulden, welche die Vermögenspreisinflation und den exzessiven amerikanischen Konsum treiben, zu finanzieren. Herr Bernanke bestand seinen Test offensichtlich und wird nun der neue Vorsitzende der Fed.

    Wird Bernanke mehr vorbeugende Geldpolitik anwenden um die Vermögenspreisinflation abzuwehren? Ich betrachte diese Annahme als Wunschdenken. Herr Bernanke hat selbst seine Meinung verkündet, dass die Fed nicht versuchen sollte die Vermögenspreisanstiege anzuvisieren. Des Weiteren sollte man niemals den Intellekt von Zentralbankern überschätzen. Hier finden wir eine Gruppe von Menschen, die 1980 Gold um mehr als 800 USD verkaufen und Anleihen mit 14% kaufen hätte könnten. Aber nein, stattdessen warteten sie fast 20 Jahre bevor sie Gold unter 300 USD verkaufen und Anleihen mit weniger als 4,5% Rendite kauften.

    Zur selben Zeit sahen wir über die vergangenen 24 Jahre eine Vermögenspreisinflation und Bingo, plötzlich wurde Greenspan, durch eine leichte Geldpolitik und durch das Tolerieren von sinkenden Schuldnerstandards, mit der er die Vermögenspreisinflation antrieben wie niemand vor ihm und dies weltweit, zu einer Größe auf dem Gebiet der Vermögenspreisinflation. Es wäre komisch, wenn es nicht so tragisch wäre, weil die Konsequenz aus dem Wertverlust des Papiergeldes politischer und sozialer Schrecken sein wird. Wenn es ein Verbrechen für Zentralbanker wäre, den Geldwert zu zerstören, dann würden Greenspan und alle Mitglieder des Aufsichtsrates in der Tat zum Tode verurteilt werden.


    Japanische Aktien sind attraktiv

    Sind irgendwelche Aktien es Wert gekauft zu werden? Wie ich bereits die letzen zwei Jahre betonte, denke ich, dass der japanische Aktienmarkt den amerikanischen über die nächsten fünf bis zehn Jahre signifikant outperformen wird. Und während steigende Konsumentenpreise für die amerikanischen Finanzanlagen negativ sein werden, wird ein Hauch an Inflation sehr günstig für die japanischen Aktien, da Privatpersonen und Finanzinstitute dazu gezwungen werden sich aus den Anleihen in die Aktien zu bewegen.

    In der Tat scheint e seine enge Korrelation zwischen dem Nikkei und sowohl den japanischen als auch den amerikanischen Zinsen zu geben. Der japanische Aktienmarkt bildete im April 2003 sein Tief bei weniger als 8.000 Punkten aus und sowohl die amerikanischen als auch die japanischen Zinsen markierten im Juni 2003 ihr Tief.

    Seitdem befinden sich sowohl der Nikkei als auch die Zinsen im Aufwärtstrend. Wir erwarten das sich dieser Trend fortsetzt wobei der japanische Aktienmarkt kurzfristig überkauft erscheint. Daher raten wir Investoren eine Korrektur abzuwarten um dann japanische Aktien zu kaufen.


    © Dr. Marc Faber

    Der Originaltext ist am 20. November 2005 auf www.ameinfo.com erschienen. Diese Übersetzung wurde mit freundlicher Genehmigung von Dr. Marc Faber (Marc Faber Ltd. / Hong Kong ) auf GoldSeiten.de veröffentlicht.
    KliP:

    Die Nichtpublikation von M3 ist kritisch zu sehen,

     
    03.12.05 12:08
    aber es gibt noch einen besseren Beweis für die innere Wertlosigkeit des Dollar, der ja nur durch die (noch!) politisch-ökonomische und militärische Dominanz der USA
    als angebliche 'Weltwährung'  gestützt wird.

    Es ist nämlich keineswegs so wie du im Posting 1 schreibts:

    Und unsere Bush freunde sollen ihr Geld in Dollar investieren! *ggg*

    Die Amerikaner kaufen nämlich gerade weltweilt  mit ihren
    'Papierdollars' immer mehr Sachwerte zusammen, vorwiegend Rohstoffe und Immobilien  aber auch Unternehmen.

    Schau mal wer zum Beispiel bei den ganzen großen Wohnungsprivatisierungen bzw. Veräußerungen der öffentlichen Hand und der Großkonzerne in Deutschland zugeschlagen hat und wieviel große und kleine angelsächsische Private-Equity Gesellschaften sich
    hierzulande einkaufen.

    Diese Weltweite Einkaufstour der Amis mit dem 'Dollar gegen Sachwert' Prinzip  ist meines Erachtens der beste Beweis für die tatschliche Lage der amerikanschen Volkswirtschaft und Währung. Denn die Amis werden wohl ihre Ökonomie selbst am besten kennen (nicht das dumme Wahlvolk natürlich sondern die Big-shots).
    Bernanke ist nur ein Strohmann des amerikanischen Bankensystems, das ja auch die Fed steuert (nicht umgekehrt wie viele glauben).


    Pate100:

    Was hat Alan denn da ausgeheckt?

     
    03.12.05 12:46
    Was hat Alan denn da ausgeheckt?

    Jahrelang habe ich an einem Nachruf für Alan Greenspan gearbeitet. So weit ich weiß, erfreut sich der Mann immer noch bester Gesundheit. Ich freue mich nicht auf den Tag, aber ich will einfach nicht unvorbereitet davon überrascht werden. Vielleicht kann ich dann sogar schon eine schnelle Biographie auf den Markt werfen, in der ich den Massen das Leben und Wirken von Alan Greenspan erkläre.

    Irgendetwas verbirgt sich in seiner Karriere - in seinem Verhalten, seinem Verrat an seinen alten Vorstellungen, seinem Pakt mit dem Teufel in Washington und seinem Versuch, die Rache der Natur abzuwenden, zumindest so lange noch, bis er die Fed verlässt - das ist sowohl unterhaltsam, als auch lehrreich. Es hat was von einer griechischen Tragödie; kommt aber ohne die ganzen langweiligen Monologe und die blutigen Intrigen aus. Sogar die verwendete Sprache ist griechisch.

    Obwohl der Vorsitzende Englisch spricht, braucht man für seine Worte oft eine Übersetzung und historische Anmerkungen. Nur selten macht er eine Aussage, die für den normalen Sterblichen verständlich ist. Umso besser, denke ich. Wenn der Ottonormalverbraucher wüsste, worum es da geht, dann wäre er womöglich alarmiert. Ich habe keine Illusionen. Wer immer den Versuch unternimmt, es zu erklären, wird keinen Dank bekommen, man könnte genauso gut einem Jugendlichen erklären, was ein Hot Dog ist.

    Alan Greenspan ist der berühmteste Bürokrat seit Pontius Pilatus. Wie Pilatus hat auch er erst gezögert und dann dem Pöbel gegeben, wonach er verlangte. Kein Blut, nur Spekulationsblasen. Greenspans Rolle im Imperium ist mehr als die eines Konsuls oder Prokonsuls. Er ist der Präfekt. Er ist der Quartermeister, der sicherstellt, dass das Imperium die finanziellen Ressourcen hat, die es braucht, um sich selbst in den Ruin zu treiben.

    Ich weiß nicht, wie man im Himmel über ihn urteilen wird. Wenn es um den Codex der Zentralbanker geht, dann hat Greenspan sich weder einer Sünde, noch eines Verbrechens schuldig gemacht. Er gilt als Vorbild an Tugend, und nicht als einer, der den Lastern frönt. Und doch hat Talleyrand einmal zu Napoleon gesagt: "Es ist schlimmer, als ein Verbrechen begangen zu haben - Sie haben einen Fehler gemacht."

    Als die Winde der imperialen Schuldenfinanzierung wehten, stellte sich Mr. Volcker auf festen Boden und streckte sein Kinn in den Wind. Seinen Nachfolger, Greenspan, hat es umgefegt. Der Fehler des Vorsitzenden lag darin, dass er mehr Kredit, zu immer leichteren Konditionen herausgegeben hat, als alle anderen Vorsitzenden vor ihm zusammen. Die Verbraucherschulden sind auf das höchste Niveau in der Geschichte gestiegen, das Verhältnis der Schulden zum Einkommen ist auch höher als je zuvor. Dadurch wurden immer mehr Spekulationsblasen überall auf der Welt angeregt und die Vereinigten Staaten verwandelten sich vom größten Kreditgeber der Welt zum größten Schuldner.

    Die Fed unter Greenspan hat nur erreicht, eine natürliche, zyklische Korrektur zu verzögern und dabei eine ganze Wirtschaft in eine gigantische Spekulationsblase zu stürzen. Eine Blase bei Aktien führt womöglich nur zu geringem wirtschaftlichem Schaden. Irgendwann wird die Blase platzen und das trügerische Geld, das die Leute in ihrem Besitz glaubten, wird verschwinden wie ein Wölkchen Marihuanarauch. Es gibt Gewinner und Verlierer. Aber am Ende ist die Wirtschaft ungefähr dort, wo sie angefangen hat - unverletzt und unverbessert. Die Haushalte werden immer noch da sein und immer noch Geld ausgeben, so wie zuvor. Nur diejenigen, die sich in den Blasenjahren zu weit aus dem Fenster lehnten, werden Probleme haben.

    Aber bei der Blasenwirtschaft von Alan Greenspan scheint etwas Schreckliches zu passieren. Die Haushalte schöpfen das Eigenkapital von ihren Häusern ab. Sie glaubten, dass die Blase bei den Immobilien Reichtum geschaffen hat, den sie verbrauchen können. Viele haben nicht lange gezögert. Die Hypothekenschulden sind in den ersten Jahren des 21. Jahrhunderts immer weiter gestiegen - von ungefähr sechs Billionen 1999 auf fast neun Billionen Ende 2004. Damit sind die Schulden für einen durchschnittlichen Haushalt auf 30.000 Dollar gestiegen. Die Amerikaner leben immer noch in den fast gleichen Häusern. Aber davon besitzen sie einen immer kleineren Teil. Fortsetzung siehe nächster Beitrag, vorher etwas Werbung!

    Ich hatte schon jede Hoffnung aufgegeben, dass ich zu diesem Thema jemals ein ehrliches Wort vom Fedvorsitzenden zu hören kriegen würde, als der Maestro Anfang Februar 2004 einen Schnitzer machte. Er hielt die oft erwähnte Rede in Schottland, mit dem Titel: "Current account". Durch den Jetlag waren seine Verteidigungsstrategien in Mitleidenschaft geraten, und er hat die Wahrheit durchsickern lassen.

    "Der Zuwachs an Hypotheken war eine der Hauptquellen für den Rückgang der privaten Sparrate in den Vereinigten Staaten von fast sechs Prozent Anfang 1993 auf heute nur noch ein Prozent", gab er zu. Damit hatte er das Thema auf den Tisch gebracht. Dann fing er mit einem Geständnis an. Der massive Zuwachs an Hypothekenschulden "wird hauptsächlich durch das Abschöpfen eines Eigenanteils motiviert", sagte der Mann, der dafür verantwortlich ist. An dieser Stelle haben die Zuhörer angefangen, sich Notizen zu machen.

    Und schon sehr bald war auch der dümmste unter den anwesenden Ökonomen in der Lage, zwei und zwei zusammenzuzählen. Mr. Greenspan senkte die Zinssätze weit unter das Niveau, dass ein freier Markt für Kredite noch für möglich gehalten hätte. Nachdem sich nur noch wenig gewinnen ließ, wenn man sein Geld auf die Bank brachte, dafür aber viel, wenn man einen Kredit aufnahm, taten die Haushalte genau das, was zu erwarten war, sie hörten auf zu sparen und fingen an, Geld zu leihen. Und gegen welche Werte haben sie das Geld geliehen? Auf den steigenden Wert ihrer Häuser. "Sie haben den Eigenanteil abgeschöpft" heißt das im Jargon von Alan Greenspan. Der Vorsitzende hatte sie zu dem Irrglauben angestiftet, dass ein Anstieg der Hauspreise dasselbe sei wie frei verfügbarer Wohlstand.

    Aber hier hat der berühmteste und meist verehrte Ökonom der Welt nicht Halt gemacht. Da musste das Publikum schon wirklich an seinen Lippen hängen. Er gab nicht nur zu, dass er die Dinge getan hat, die er getan hat, sondern auch, dass er, als er sie tat, bei vollem Verstand war. Das war kein Unfall. Das war keine Nachlässigkeit. Das war volle Absicht.

    "Ungefähr die Hälfte der Abschöpfung des Eigenkapitals zeigt sich in den zusätzlichen Ausgaben der Haushalte, was die Ersparnisse entsprechend verringert und damit vermutlich zum gegenwärtigen Handelsbilanzdefizit beiträgt ... der Rückgang der amerikanischen Zinssätze seit 1980 hat den Anstieg der Immobilienpreise unterstützt", fuhr Amerikas Antwort auf Adam Smith fort.

    "Der Mangel an neuen Stellen und an echtem Lohnwachstum", erklärt Stephen Roach, "hat im privaten Bereich zu einem Anstieg um nur knappe 4% bei den Reallöhnen in den letzten 37 Monaten während der Erholung geführt - volle 10% weniger als die durchschnittlichen Zuwächse von mehr als 14% in den fünf vorangegangenen zyklischen Aufschwüngen. Und doch schreckten die Verbraucher vor dem zurück was in der Vergangenheit immer als echtes Konsumhindernis galt. Durch das Abschöpfen des Eigenanteils ihre Häuser und durch die Steuerkürzungen der Bush-Regierung angetrieben, steigerten die einkommensschwachen Haushalte 2003 den Anteil des Konsums am Bruttoinlandsprodukt der USA auf einen Rekordwert von 71,1%. (Auch im vierten Quartal von 2004 lag der Wert immer noch bei 70,7% - eine Abweichung von den üblichen 67% die sonst in der Phase von 1975 bis 2000 vorherrschten.

    Seit dem Fall der Berliner Mauer scheinen sich alle einig zu sein, dass eine zentrale Planwirtschaft schlecht für die Wirtschaft ist. Die zentralen Planer schneiden schlechter ab, wenn es um die Lieferung von Produkten geht, als die "unsichtbare Hand" des Marktes. Das weiß schon jeder Student der Volkswirtschaft im Grundstudium.

    Joseph Schumpeter verschärft die These noch: "Unsere Analysen haben uns dazu gebracht zu glauben, dass eine Erholung nur dann wirklich stattfindet, wenn sie von selber passiert. Bei jedem Aufleben, das eigentlich nur durch einen künstlichen Stimulus ausgelöst wird, bleibt mehr Arbeit für die Depression und zu den nicht verdauten Fehlanpassungen werden noch weitere hinzugefügt.

    Der amerikanischen Wirtschaft drohte 2001 eine größere Rezession. Es kam jedoch nur zu einer kleineren. Die gerade geborene Depression wurde von den schlimmsten zentralen Planern, die jemals auf Erden wandelten, noch in der Wiege erdrosselt. Alan Greenspan kürzte die Kreditsätze. George W. Bush kurbelte die Ausgaben an. Der daraus folgende Schock einer Ersatznachfrage hat die Rezession nicht nur verzögert, sondern darüber hinaus die Verbraucher, die Anleger und die Geschäftleute zu weiteren Fehlern verführt. Die Anleger kauften Aktien, die nur geringe Erträge brachten. Verbraucher gerieten noch tiefer in die Verschuldung. Die Forderungen gegenüber der Regierung stiegen. Das Handelsbilanzdefizit stieg. Auf der anderen Seite des Globus machen die fremden Geschäftsleute Überstunden, um der betrügerischen neuen Nachfrage nachkommen zu können. China kam in den Genuss eines Kapitalausgabenbooms der exzessiver ausfiel, als alles was die Welt bis dahin gesehen hat.

    Wie konnte der Vorsitzende der Fed in Amerika, Wächter über das Geld der Nation, Hüter der Wirtschaft, Nachtwächter des Reichtums, es nur so weit kommen lassen? Er hat eine Finanzblase in eine wirtschaftliche Blase verwandelt. Er hat nicht nur die Preise der finanziellen Vermögenswerte bis zum Platzen aufgeblasen, sondern auch die Preise für Wohnhäuser und die Schulden des durchschnittlichen Haushalts. Heute ist die Immobilienblase nicht mehr nur ein Phänomen des Investmentbereichs sondern ein wirtschaftliches, das fast alle Menschen betrifft. In manchen Gegenden hat die Hälfte der Jobs mit Immobilien zu tun. Die Leute bauen Häuser, sie finanzieren Häuser, sie bauen um, sie verkaufen die Häuser untereinander und sie brachten so viele Granitverkleidungen an ihren Häusern an, das heute schon ganze Berge von der Bildfläche verschwunden sind.

    © Bill Bonner
    Quelle: Auszug aus dem kostenlosen Newsletters "Investor's Daily"
    zorroc:

    Es ist noch nicht all zu lange her,

    2
    03.12.05 12:54
    da waren die Wirtschaftsuntergangspropheten hier bei Ariva noch zahlreich vertreten. Mittlerweile sieht, hört und liest man von denen nicht mehr viel. Scheinbar haben sie doch zu fest an dieses sich selbst eingeredete Szenario geglaubt und sind mit entsprechenden Investitionen baden gegangen. Geblieben sind die ideologisch motivierten Schreiber, die immer wieder gerne im eigenen politischen Interesse den Untergang der USA voraussagen. Dünnes Eis wie ich meine.

    Mal ganz unabhängig davon, dass wenn die USA wirtschaftlich untergehen wir parallel dazu mitwandern und deswegen dieses Szenario schon gar nicht wünschenswert sein kann, haben im Gegensatz zu Europa und insbesondere Deutschland die USA ihre volkswirtschaftlichen Hausaufgaben gemacht. Ich persönlich kenne da kein anderes Land, wo die Ansammlung von theorische Wissen darum so umfangreich betrieben wurde und vor allem die praktische Steuerung in der Politik konsequent und zielsicher umgesetzt wird.

    Wirtschaftstheorien haben viel mit Philosophie zu tun und da haben die USA nun mal ihren eindeutigen Standpunkt. Im Gegensatz zu Deutschland, wo immer noch die verschiedensten politischen Stile nebeneinander existieren und wir in meinen Augen z.Z. einen Rückschritt in längst als überholt geltende Szenarien erleben. Als Beleg bleiben dafür die nicht eintreten wollenden wirtschaftlichen Erfolge.

    Leider gibt Ariva nicht mehr viel her was interessante Ansatzpunkte und Hintergrundinformationen anbelangt (das war mal wesentlich besser). Aber für den Anleger eignet es sich doch als nützliches Hilfsmittel. Durch die politisch-ideologische Ausrichtung hier kann man schon fast sicher sein, wenn man sich entgegen einer sich abzeichnenden Mehrheitsmeinung (oder zumindest einer Meinung, die Dominanz anstrebt) positioniert, mit seinem Engagement zeitlich und tendenziell fast immer richtig liegt.
    bammie:

    die sollen sich was schämen, nun wollen

     
    03.12.05 12:59
    sie die bittere Pille vertuschen und verstecken, damit sie niemand zu Gesichte bekommt. Das wird aber nichts daran ändern, das die Kapitalflüsse sich dort kontinuierlich verringern und in EU bzw Asien wiederum steigern.

    greetz bammie
    Pate100:

    @zorroc

     
    03.12.05 13:20
    sei beruhigt diese ganze gigantische Blase wird noch ne ganze Weile weiter laufen.
    Wie ich hier schon öfter schrieb, rechne ich mit dem schlimmsten erst gegen Ende
    des Jahrzehnts.
    Aber es wird ein (überraschendes) Ereignis kommen, das eines der Dominosteine
    zum kippen bringt und eine Kettenreaktion auslöst die nicht zu stoppen ist.
    Wenn ein "Stein" fällt fallen alle anderen mit!
    Das jetzige System kann einfach auf Dauer nicht bestehen. Wie soll das
    funktionieren?

    Ich für meinen Teil hab mich schon seit längerer Zeit auf Rohstoffe
    spezialisiert.



    bammie:

    zorroc, welche interessanten Ansatzpunkte

     
    03.12.05 13:20
    suchst Du denn ? Es wurde viel zu diesem Thema hier gepostet. Sind nur nicht mehr so leicht zu finden, weil sie ziemlich verstreut sind.

    Grundsätzlich, das ist meine Meinung, wird der Dollar als Weltwährung irgendwann vom Euro abgelöst werden. Es entwickelt sich eine Blase, vom Ausmaß wie 1929 bzw der Überblick ist dazu kaum da, das heißt, es gibt bereits viele kleine Signale dazu, die sich aber hinter dem rosafarbenen Mainstream verstecken. Es kann wirtschaftliche oder auch militärische Ursachen haben. Ich hatte hier, wenn sie kamen, auch gepostet, nur hat mich keiner verstehen wollen bzw es nicht als solches erkannt. Es ist aber noch lang hin, bis es soweit ist. Das klingt zwar nicht gerade schön, aber die Welt muss kräftig auf die Nase fallen, damit es einen Neuanfang geben kann.


    greetz bammie
     
    Pate100:

    da haben wir wohl eine ähnliche Einschätzung

     
    03.12.05 13:24
    der Lage... :)
    zorroc:

    Mal so allgemein gehalten

     
    03.12.05 13:36
    Blasen werden noch viele platzen, ob sie allerdings eine Weltwirtschaftskrise wie 1929 nach sich ziehen können mag ich zu bezweifeln. Die Mechanismen, welche Blasen enstehen und auch wieder platzen lassen sind das Salz in der Suppe (eigentlich sogar die ganze Suppe), ohne die die Börse für uns alle recht langweilig, wenn nicht sogar unattraktiv wäre.

    Mal angenommen ihr hättet recht und auf Dauer könnte es so nicht weitergehen. Wo wäre dann die echte Alternative? Etwa in der Planwirtschaft oder gibt es sogar ganz andere und neue Ansätze von denen ich bisher nur noch nichts vernommen habe? Welches System, ausser vielleicht das der Nazis (welches aber eben die bekannten negativen Folgen beeinhaltet), hat sich bisher als leistungsstärker erwiesen mit den immer wieder aufkommenden Herausforderungen fertig zu werden und hat gleichzeitig ein hohes Maß an persönlicher Freiheit, soziale Absicherung und Menschenwürde zu bieten?
    bammie:

    es werden viele Blasen kommen und gehen

     
    03.12.05 13:54
    die platzen werden, aber hier ist darüber die Große gemeint.

    Das System der Börsen beruht auf Ausbeutung. Der Mensch (Aktionär) beutet den Menschen (Arbeiter) indirekt über die an der Börse notierten Unternehmen aus. Es kann nicht das Ziel auf Erden sein, das der Reiche sich an den Armen bereichert. Die Kluft, die wir schon stark haben, wird noch weiter auseinander gehen.

    Du fragst nach Systemen, nach Lösungen. Die kann man derzeit nicht einfach so daher schreiben, viele gute Ideen können sich aber zu einem neuen System entwickeln. Ein System, wie der Planwirtschaft bringt nichts, und ein diktatorisch geführtes System, wie wir es nun aus China kennen, ist auch nicht das gelbe vom Ei. Ferner ist der Diktator, zwar eine starke Führungsperson, aber extrem negativ. Es muss eine stärkere Führungsperson geben, die positiv im Sinne, von Weisheit, Klugheit, das Maß und der Gerechtigkeit, denkt. Erst dann kann es ein Leben in Frieden und ohne Ängste für die Menschen geben. Eine Idee, die vom dm Drogerie Chef, ist eine sehr gute Idee. Derzeit läßt es sich zwar nicht so realisieren, aber im Falle eines weltweiten Kollapses, könne man diese als Basisidee benutzen. Oberste Bedingung ist aber, das die Menschen umdenken.

    greetz bammie  
    zorroc:

    bammie,

     
    03.12.05 14:09
    gewagte Worte da in der Einleitung, die ich keinesfalls teilen kann. Der Arbeiter kann selber Aktionär werden und zu dem wird er dies teilweise auch über entsprechende Optionen oder Belegschaftsaktien. Nebenbei hindert weder den Arbeiter, die Hausfrau, den Rentner oder den Arbeitslosen (um nur mal ein paar zu nennen) niemand daran ein Unternehmen in allen möglichen Gesellschaftsformen zu gründen, um es mal scherzhaft zu nennen, vom Ausgebeuteten zum Ausbeuter zu werden.

    Ich denke es ist nicht wirklich gut, wenn man politisch-ideologische Ansätze mit der Beurteilung der wirtschaftlichen Lage im Großen wie im Kleinen verknüpft. So nebenbei ein kleiner Tipp von mir. Es kann nicht schaden von Zeit zu Zeit mal wieder einen Blick  in die Schulbücher über den Wirtschaftskundeunterricht zu werfen. Hat den netten Nebeneffekt, dass man neben der Wiederholung der Basics auch ganz automatisch den ganzen unnötigen Ballast ausblendet, welchen einem während seines Börsenengagements so um die Sinne geworfen wird.
    jgfreeman:

    Und hier die offzielle Meldung

     
    03.12.05 14:16
    "Release Date: November 10, 2005
    Release dates | Historical data | About
    Discontinuance of M3

    On March 23, 2006, the Board of Governors of the Federal Reserve System will cease publication of the M3 monetary aggregate. The Board will also cease publishing the following components: large-denomination time deposits, repurchase agreements (RPs), and Eurodollars. The Board will continue to publish institutional money market mutual funds as a memorandum item in this release.

    Measures of large-denomination time deposits will continue to be published by the Board in the Flow of Funds Accounts (Z.1 release) on a quarterly basis and in the H.8 release on a weekly basis (for commercial banks)."


    Das bloede an den meisten "Hobbyanalysten" (goldsilber.de, moneyeagle, investor's daily oder wie die heißen :) ist, dass sie meistens nicht neutral sind, keine wissenschaftlichen Methoden benutzen bzw. meistens auch garnicht wissen, was sie da eigentlich schreiben.

    Vielleicht gibt es ja gute Gründe die Veröffentlichung umzustellen?

    Grüße,
    JG
    www.green-fc.de
    54reab:

    @bammie: du solltest zuerst

     
    03.12.05 14:18
    die heutigen realitäten sehen, bevor du so einen quatsch aus dem 19. jahrhundert laufend abspulst:

    "Das System der Börsen beruht auf Ausbeutung. Der Mensch (Aktionär) beutet den Menschen (Arbeiter) indirekt über die an der Börse notierten Unternehmen aus. Es kann nicht das Ziel auf Erden sein, das der Reiche sich an den Armen bereichert. Die Kluft, die wir schon stark haben, wird noch weiter auseinander gehen."

    wer sind z.b. die größten aktienbesitzer in den usa? es sind die pensions- und rentenversicherungsvereine, die später deinem ausgebeuteten arbeiter den lebensabend ermöglichen wollen.  etliche der angelsächsischen "heuschrecken", die vor kurzem bei uns aufgetaucht sind, gehören auch zu dieser gruppe. moderner muss deine  aussage heissen:

    der arbeiter beutet den arbeiter aus!

    mfg 54reab

    Pate100:

    @gfreeman

     
    03.12.05 14:28
    welche Wissenschaftlichen Methoden sollte  man denn in Bezug auf die Meldung
    in Posting 1 anwenden?

    Also ich habe lange überlegt welche "guten Gründe" es geben könnte die
    Zahlen nicht zu veröffentlichen. Mir vielen leider keine ein.
    Vielleicht kannst Du mir ja weiterhelfen.

    Ist Transparenz auf einmal nicht mehr gut?


    @zorroc
    ich halte schon an  unserer (sozialen) Marktwirtschaft fest aber das
    was die Amis mit ihrem extremsten Kapitalismus den Menschen antun
    kann auf Dauer nicht gut gehen und funktionieren.
    Soll es denn nur noch stinkreich und bettelarm geben?
    Wieviele Menschen in den USA mussen schon in 2-3 Jobs arbeiten um überhaupt
    Ihre Miete zahlen zu können und mit viel Glück auch nach die Krankenkasse.
    KliP:

    Ich denke diese 'Ausbeutungsdiskussion'

     
    03.12.05 14:38
    lenkt etwas ab von den wesentlichen Fakten: Dass die amerikanischen Großanleger, Fonds, PE-Gesellschaften zunehmend außerhalb der USA anlegen. Und die wissen vermutlich auch wieso.

    Das bedeutet nicht, dass es einen big-bang geben muss, aber aus dem Dollar wird langfristig die Luft entweichen. Ob der Euro jemals die Rolle einer Leitwährung wird einnehmen können, bezweifle ich wegen der politischen Inkonstistenzen und Differenzen in Europa. Bestenfalls kann er über einen kürzeren Zeitraum eine Dollar-Alternative sein - wenn z.B. die Opec einmal ernst macht mit ihrere ewigen Ankündigung, vermehrt Öl gegen Euro statt Dollar zu verkaufen.
    Irgendwann in 20, 30, 40  ? Jahren werden dann vielleicht die wesentlichen Kapitalströme in Asien fließen, nicht mehr in USA und Europa bzw. dazwischen.

    Interessant finde ich, dass die amerikanische Altersversorgung und Krankenversicherung, die ja ganz anders als unsere aufgebaut ist (und oft als Vorbild genannt wird)
    dieselbem Probleme der Unterfinanzierung bekommt  wie unsere. Dort sind es vor allem die großen
    Firmenpleiten, die das System ins Wanken bringen (so erkärt sich mMn auch der neue Focus der amerik. Pensionsfonds auf Europa + Asien).   Sogar Grenspan weist auf diese Problematik hin, allerdings im Zusammenhang mit dem Doppeldefizit.  -Artikel angehängt.

    biz.yahoo.com/ap/051202/greenspan.html?.v=13

    AP
    Greenspan: U.S. Deficit May Hurt Economy
    Friday December 2, 4:24 pm ET
    By Martin Crutsinger, AP Economics Writer  
    Alan Greenspan Warns U.S. Budget Deficit, Backlash Against Trade Deficits May Disrupt Economy


    WASHINGTON (AP) -- Outgoing Federal Reserve Chairman Alan Greenspan warned Friday that America's exploding budget deficit and a protectionist backlash against soaring trade deficits could disrupt the global economy.
    ADVERTISEMENT


    On a day when he was being honored in London for his nearly two decades in the world's highest profile economic job, Greenspan restated some familiar worries.

    He said U.S. deficits are set to soar with the pending retirement of 78 million baby boomers and he suggested that Congress consider trimming Social Security and Medicare benefits because the government probably has promised more than it can afford, especially in health benefits.

    If something isn't done to trim benefit costs, the resulting budget deficits would "cast an ever-larger shadow" over the future living standards of Americans, Greenspan said in a taped speech delivered to a conference sponsored by the Philadelphia Federal Reserve Bank.

    Greenspan repeated his belief that the country's record trade deficits can be addressed through market forces without any harm to the economy.

    But he said this benign outcome would be jeopardized if the United States and other nations did not get their budget deficits under control and if they made the mistake of making their economies less flexible by erecting trade barriers.

    "If, however, the pernicious drift toward fiscal instability in the United States and elsewhere is not arrested and is compounded by a protectionist reversal of globalization, the adjustment process could be quite painful for the world economy," Greenspan said in a second speech, which he delivered to a conference in London.

    In contrast to Greenspan's worries about future threats to the economy, President Bush on Friday went to the White House Rose Garden to highlight a new report showing that the labor market was rebounding strongly from the impact of recent hurricanes, creating 215,000 jobs last month.

    "We have every reason to be optimistic about our future," Bush said.

    Greenspan was in London to attend his final meeting of finance ministers and central bank presidents of the Group of Seven wealthy industrial countries. The two-day meeting was planned in part as a farewell party for Greenspan, who is retiring from the Fed at the end of January.

    Before the G-7 discussions started, Greenspan was awarded the Freedom of the City of London by Britain's Treasury chief, Gordon Brown. The award is a symbolic honor dating to medieval times and bestows the rights to drive sheep across London Bridge and to be hanged with a silken cord if sentenced to death.

    Brown said that Greenspan's 18 1/2 years at the Fed had been "the most successful in history" and had been distinguished by Greenspan's "strength in both good times and in testing times."

    In his Philadelphia speech, Greenspan did not outline what benefit cuts should be considered for American retirees, but in the past he has endorsed proposals such as raising the age at which retirees can draw full Social Security benefits.

    "In the end," he warned, "the consequences for the U.S. economy of doing nothing could be severe."

    In a brief mention of current economic conditions, Greenspan said that the economy had delivered a "solid performance" so far in 2005. "And despite the disruptions of hurricanes Katrina, Rita and Wilma, economic activity appears to be expanding at a reasonably good pace as we head into 2006," he said.

    Federal Reserve: www.federalreserve.gov



     
    zorroc:

    pate100,

     
    03.12.05 14:58
    zumindest scheint sich ja mal so was wie eine grundsätzliche Einstellung heraus zu bilden, dass wir zumindest alle hier momentan keine Alternative zur Marktwirtschaft sehen. Unabhängig davon wie die praktische Umsetzung nun in den einzelnen Nationen gehandhabt wird.

    Sicherlich bin auch nicht ein Freund von allem was da in den USA im Einzelnen so der Standard ist. Da halte ich unser System hier ín Deutschland schon für einiges fortschrittlicher. Nicht zu übersehen ist jedoch, dass wir momentan arge Probleme damit haben und es in der gewohnten Form nicht aufrecht erhalten werden kann. Ich habe meine Meinung zu den Gründen dafür schon mal an anderer Stelle ausführlicher erläutert und bin eben aus deutscher Sicht nicht dafür, dass wir diese rasante Öffnung der Märkte anstreben sollten. Damit geben wir in meinen Augen auch den in Deutschland erreichten Vorsprung (den gesellschaftlichen) aus der Hand.

    Aber diese Prozesse sind im Gange und so wie es aussieht werden sie auch nicht mehr umgekehrt. Liegt der Vorteil also bei den Nationen und ihren Bevölkerungen, die seit eh und je mit derartigen Veränderungen aufgewachsen sind. Es ist daher auch nicht verwunderlich, dass trotz einer recht annehmbaren Weltkonjunktur gerade die Länder (nicht unbedingt deren Unternehmen) große Probleme haben, nämlich Deutschland und Frankreich, wenn wir mal auf global gesehen wirtschaftlich bedeutendere Nationen schauen. Im Gegensatz dazu empfinden andere Nationen diese Öffnungen eher als Chance (bzw. nutzen sie auch) und schlagen ihr "Kapital" daraus.

    Ich bin daher auch immer etwas verwundert, wenn wir in Deutschland dann als Mahner oder Anpragerer gegenüber den USA auftreten. Momentan sind wir die Loser, die mit dieser Situation so ihre Schwierigkeiten haben. Unsere hohe soziale Kompetenz hat uns gleichzeitig zu unseren Mitbewerbern (den anderen Nationen) auch müde und träge werden lassen. Und vergessen wir nicht, dass das politische Deutschland (die BRD) immer eine der treibenden Kräfte war, die diese Öffnung und den Abbau der Hemmnisse gefordert hat. Aber anstatt nicht weiter wehzuklagen, die Herausforderungen anzunehmen und die Chancen zu nutzen, verfallen wir zunehmend wieder in überholte ideologische Sichtweisen und Steuerungsfunktionen.
    bammie:

    der Mensch beutet den Menschen aus, 54reab

     
    03.12.05 15:09
    wie rum mans auch dreht und wendet bzw in welcher Form, das Prinzip des Ausbeutens des Nächsten hat dennoch seine Geltung. Das ist ein, seit Anbeginn wirtschaftlichen Denkens, globales und keinesfalls nur ein US Problem. Zunächst haben wir den Reichen, den Industriellen, den Selfmademan oder was auch immer. Dann kommt der Arbeiter, der das gleiche erlangen will. Da kommen wir wieder zur Psychologie des Neides (siehe entspr. Thread)

    Der Mensch, ob arm oder reich, macht sich sorgen um das Morgige. Er rackert sich ab und zahlt in Fonds ect. ein und wird, bevor er sein erspartes und hart erabeitetes Geld genießen kann, sterbenskrank. Die Menschen rennen dem Geld regelrecht hinterher. Wenn sie es nicht bekommen werden sie auch krank. Dabei hat der Sinn des Lebens eine völlig andere Bedeutung.

    Ich weiß das ich mit diesen Worten, in ganzer Linie, gegen den Strom schwimme. Solange der Mensch neidisch und gierig ist, wird sich auch nichts positives verändern.

    Um wieder zum ursprünglichen Thema zurückzukommen, es hat auf jeden Fall eine Entwicklung eingesetzt, die nur auf ein Ergebnis zusteuert. Wir werden ja sehen, was kommt.

    @Pate, ich rechne zwischen 2008 und 2012.

    greetz bammie
    jgfreeman:

    Das kann ich Dir genau sagen Pate

     
    03.12.05 15:11
    Diese Autoren stellen einfach Dinge in den Raum! "Kondensat der Argumente" oder dann das "Fazit": "Die amerikanische Zentralbank will die kommende neuerliche Entwertungsrunde des Dollars vor der Öffentlichkeit verschleiern."

    Das ist eine ziemlich starke Aussage.

    Und dann wird immer wieder mit kleinen "Tricks" gearbeitet, z.B. vielleicht soll der Hinweis "auf das exponentielle Wachstum" (schoen ne rote Trendlinie in die Grafik gelegt) etwas negatives suggerieren? Dabei ist doch klar, dass - wenn etwas konstant mit x% jedes Jahr wächst - der Verlauf so aussieht. So what!

    Ich weiß nicht, was hinter der Entscheidung der FED steht. Wahrscheinlich genausowenig wie die oben genannten Autoren. Der Unterschied ist, das ich mir nicht solche Urteile anmaße oder sie einfach so in den Raum stelle. Man kann ja gerne laut denken, dann aber mit dem Hinweis darauf, einem sorgfältigem Abwägen und dem Verweis auf relevante Diskussionen (Working Papers,...).

    Die Realität ist oft etwas vielschichtiger, als man denkt.

    Vielleicht deckt ja M2 und die anderen Veröffentlichungen schon viel von M3 ab? Beispielsweise werden die large-denomination time deposits weiter veröffentlicht, was aber niemand erwähnt.

    Vielleicht ist die alte M3 Statistik etwas fehlleitend? Immerhin ist der Zusammenhang von Geldbasis und M3 von einigen Dingen abhängig, die man nicht kontrollieren kann, was den Autoren hoffentlich bekannt ist!?!

    ----------------------------

    Mein Vorschlag:

    Monetary Policy in a Data-Rich Environment

    Ben S. Bernanke (ben.s.bernanke@frb.gov) and Jean Boivin (jb903@columbia.edu)

    No 8379, NBER Working Papers from National Bureau of Economic Research, Inc

    Abstract: Most empirical analyses of monetary policy have been confined to frameworks in which the Federal Reserve is implicitly assumed to exploit only a limited amount of information, despite the fact that the Fed actively monitors literally thousands of economic time series. This article explores the feasibility of incorporating richer information sets into the analysis, both positive and normative, of Fed policymaking. We employ a factor-model approach, developed by Stock and Watson (1999a,b), that permits the systematic information in large data sets to be summarized by relatively few estimated factors. With this framework, we reconfirm Stock and Watson's result that the use of large data sets can improve forecast accuracy, and we show that this result does not seem to depend on the use of finally revised (as opposed to 'real-time') data. We estimate policy reaction functions for the Fed that take into account its data-rich environment and provide a test of the hypothesis that Fed actions are explained solely by its forecasts of inflation and real activity. Finally, we explore the possibility of developing an 'expert system' that could aggregate diverse information and provide benchmark policy settings.

    JEL-codes: E5 (search for similar items in EconPapers)
    New Economics Papers: this item is included in nep-mon
    Date: 2001-07
    Note: EFG ME
    View list of references View citations in EconPapers

    Published as Bernanke, Ben S. and Jean Boivin. "Monetary Policy In A Data-Rich Environment," Journal of Monetary Economics, 2003, v50(3,Apr), 525-546.

    Downloads: (external link)
    www.nber.org/papers/w8379.pdf (application/pdf)



    -------------


    Und viele andere wissenschaftliche Papers auf z.B. econpapers.repec.org/




    Grüße,
    JG
    www.green-fc.de
    54reab:

    man sollte nicht von ariva auf deutschland

     
    03.12.05 15:15
    schließen. viele deutsche firmen sind gewinner der globalisierung und schneiden wesentlich  besser als die entsprechenden angelsächsischen firmen ab.

    dass so viele us-pensionsfonds nach europa kommen hat sehr einfache gründe. der us-markt ist inzwischen zu klein, um ihre bedürfnisse zu befriedigen. dabei haben viele us-bürger keine derartigen versicherungen. sie würden dort nur noch die aktienkurse weiter aufblähen. das sollte eigentlich eine warnung an jene sein, die das umlagesystem abschaffen wollen. wäre nur die bfa auf rücklagen eingestellt gewesen, hätte der gesamte deutsche kapitalmarkt nicht gereicht.

    mfg 54reab
    54reab:

    @bammie: zu derartigen

    2
    03.12.05 15:21
    aussagen haben sich in der vergangenheit primär die zeugen jehovas verleiten lassen. der weltuntergang ist allerding bis heute nicht eingetreten.

    prognosen um 5 bis 10 jahre in die zukunft lagen in der vergangenheit immer daneben. wieso sollten eure stimmen. mit welchen zahlen und berechnungen könntet ihr das datum belegen? oder ist das so ein gefühl ....

    mfg 54reab
    Pate100:

    @jg

     
    03.12.05 16:54
    "Ich weiß nicht, was hinter der Entscheidung der FED steht. Wahrscheinlich genausowenig wie die oben genannten Autoren. Der Unterschied ist, das ich mir nicht solche Urteile anmaße oder sie einfach so in den Raum stelle. Man kann ja gerne laut denken, dann aber mit dem Hinweis darauf, einem sorgfältigem Abwägen und dem Verweis auf relevante Diskussionen (Working Papers,...)."

    Wenn die Fed keine Begründung für Ihre Änderung anbringt, ist es doch ganz normal
    das dann spekuliert wird und versucht wird mögliche Gründe aufzuzeigen.
    Warum sagt die Fed denn nicht einfach die Zahlen werden aus diesen
    oder jehnen Gründen nicht mehr veröffentlicht?
    Wo ist das Problem?

    Gruß Pate
    54reab:

    USA interessieren sich nicht mehr für ihr Geld

     
    03.12.05 17:03
    Die US-Notenbank will die Geldmenge M3 nicht mehr erfassen - deutsche Experten sehen es gelassen. Sie halten nichts von der Verschwörungstheorie, dass die USA ein Inflationsrisiko verstecken. Die US-Haushalte legen Geld nur anders an

    BERLIN taz Die US-Notenbank (FED) hat sich zu einem ungewöhnlichen Schritt entschieden: Ab März 2006 wird sie die so genannte Geldmenge M3 nicht mehr erfassen - und daher auch nicht mehr veröffentlichen. Die Bundesbank reagierte überrascht: "Davon haben wir noch nichts gehört." Auf Nachfrage hieß es dann, "grundsätzlich kommentieren wir die Entscheidungen der FED nicht".

    Auch für die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bundesbank gehört es zum Kerngeschäft, die Geldmengen M1 bis M3 zu überwachen (siehe Kasten), um auch der Inflation vorzubeugen. Die FED hat nun den Eindruck, dass die Geldmenge M3 für dieses Ziel "verzichtbar" ist.

    Volker Wieland, Professor für Geldtheorie und Politik an der Uni Frankfurt, will die Entscheidung der FED "nicht überbewerten". Das sei eine "technische Entwicklung". Damit beugt er auch möglichen Verschwörungstheorien vor, die FED könnte verbergen wollen, dass das Wachstum der Geldmenge M3 außer Kontrolle gerate. Ein "strategisches Kalkül" der FED kann Wieland nicht erkennen. Die Geldmenge M3 hat sich innerhalb von nur acht Jahren verdoppelt und beträgt momentan 10.000 Milliarden Dollar.

    Auch Helge Berger, Geldtheoretiker an der FU Berlin, kann in diesen Steigerungsraten keine Bedrohung sehen. Denn die Geldmengen würden nicht so sehr die absolute Menge der Zahlungsmittel ausweisen. "Sie spiegeln vor allem das Anlageverhalten der Haushalte wider." Das hätte sich in den USA anscheinend verändert - was sogar mit der Zinspolitik der FED zusammenhängen könnte. Sie hat in den vergangenen Jahren die Zinsen für kurzfristige Einlagen ständig erhöht - sodass sich langfristige Anlagen nicht mehr so stark lohnen. Ergebnis: "Die Haushalte schichten um." Allerdings kann Berger dies nur vermuten, denn die langfristigen Anleihen werden in der Statistik der Geldmengen gar nicht erst erfasst.

    Überhaupt sei die Geldmenge M3 für die USA nicht so wichtig, um die Inflationsgefahren abzuschätzen. Denn M3 berücksichtigt vor allem die großen institutionellen Anleger. Berger: "Die Geldmenge M2 spiegelt den relevanten Teil der Geldhaltung."

    Diese Geldmenge ist in den verschiedenen Ländern unterschiedlich definiert (siehe erneut Kasten), denn sie muss abweichende Zahlungsgewohnheiten widerspiegeln. Berger: "Während Deutsche nur konsumieren, wenn sie Geld auf dem Konto haben, orientieren sich Amerikaner an ihrer Kreditlinie."

    Doch egal welche Geldmengen: Noch wichtiger sei die Konjunkturentwicklung, um die Inflationsrisiken abzuschätzen. Daher rät Wieland allen Anlegern: "Solange sich das Wachstum stabil entwickelt, macht es Sinn, in den USA zu investieren."

    UH, TA

    taz Nr. 7827 vom 23.11.2005, Seite 8, 95 Zeilen (TAZ-Bericht), UH / TA

    mfg 54reab
    jgfreeman:

    @Pate

     
    03.12.05 19:15
    Sehr aufschlussreich der Artikel von reab. Habe bei Volker Wieland selbst schonmal eine Vorlesung gehört - generell einer der Top-Forscher weltweit auf diesem Gebiet und ueberspitzt "ueber jeden Zweifel erhaben". Nebenbei - er war jahrelang senior economist bei der FED. Er sieht kein "strategisches Kalkül". Die EZB hält M3 fuer "verzichtbar"...

    Naja, sieht fast schon nach "Non Event" aus. Nichts fuer ungut, man darf ja auch spekulieren, aber bitte nicht ein großes Fazit ziehen à la "die FED will die $-Entwertung verschleiern".

    Mich wuerde mal interessieren, welchen Hintergrund dieser Juergen Mueller von goldsilber.org hat... Wie gesagt, auf den ersten Blick ein (aus meiner Sicht) schlechter Stil, den er da an den Tag legt.

    Grüße,
    JG
    www.green-fc.de
    bammie:

    @54reab

     
    03.12.05 20:34
    Von diesem Weltuntergang bzw Apokalypse spreche ich auch garnicht. Das ist schon wieder etwas anderes.

    Prognosen kann man sowieso nicht exakt vorraus berechnen. Die globalen Entwicklungen kann man auch nicht berechnen, dafür spielen viel zu viele Faktoren eine Rolle. Es ginge nur nach dem persönlichen Gefühl, welches auf den jeweiligen Aktualitätsstand bezieht. Prognosen sind, je weiter in der Zukunft, umso elastischer. Wenn morgen Nordkorea die Amis angreifen würden, sähe das schon wieder völlig anders aus.  

    Jeder hat seine eigenen Ansichten, wenn bei Dir alles ok ist, sowie auch für die nächsten 5, 10 oder 20 Jahre, dann ist das auch gut so.

    Es kommt immer auf den Blickwinkel und der Weitsicht des Betrachters an.


    greetz bammie  
    54reab:

    also der wunsch, es möge endlich

     
    03.12.05 20:48
    mit den usa bergab gehen. nicht sehr hilfreich. sollte man an den weihnachtsmann weiterreichen.

    ;o)
    bammie:

    das brauche ich mir nicht zu wünschen :)

     
    03.12.05 20:54
    Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein.

    Andererseits wünsche ich keinem chinesische Verhältnisse, die sind auch nicht viel besser.

    ;)
    Pate100:

    Amerikas Immobilienboom geht zu Ende

     
    04.12.05 14:26

    na endlich tut sich was...
    Mal sehen wie die ach so tolle, rubuste US Wirtschaft einen schwächeren
    Imobilien und Bau Sektor verkraftet.


    Amerikas Immobilienboom geht zu Ende

    von Christiane Karweil, Berlin, und Mark Schieritz, Frankfurt

    Experten befürchten, dass der seit Jahren anhaltende Hausboom in den USA vor dem Ende steht. Darauf deuten die jüngsten Äußerungen der US-Notenbank Fed sowie die konjunkturellen Frühindikatoren hin.

    Amerikanische M3-Zahlen ab März 2006 unter Verschl 2259372
     Fast unbezahlbar: Bei vielen Amerikanern reicht das Einkommen nicht mehr, ein Haus zu kaufen

    "Die Gefahr einer Abschwächung des Immobilienbooms im kommenden Jahr ist hoch", sagte Jan Hatzius, US-Chefvolkswirt bei Goldman Sachs. Ein Ende des Booms könnte drastische Auswirkungen auf das Wachstum haben, so Hatzius.

    Die straffe Geldpolitik der US-Notenbank schlägt sich zunehmend in den Hypothekenzinsen nieder. Die amerikanischen Verbraucher haben in den vergangenen Jahren infolge günstiger Kredite und steigender Hauspreise ihren Konsum kräftig ausgeweitet. Überdies hat die Bauwirtschaft stark zum US-Wachstum beigetragen. Diese positiven Wachstumseffekte drohen jetzt wegzufallen.

    Frühindikatoren deuten auf Abschwächung hin

    Amerikanische M3-Zahlen ab März 2006 unter Verschl 2259372  Steigende Zinsen: US-Hypothekenzinsen mit 30 Jahren Zinsbindung

    Eine Reihe von Frühindikatoren deutet auf eine Verlangsamung der Aktivitäten hin. "Neubauten, Hausverkäufe, Baugenehmigungen und Anträge auf Hypotheken sind im Jahresvergleich gesunken. Eine solche Situation gab es zuletzt im Juli 2000", sagte David Rosenberg von Merrill Lynch. Nach einer Umfrage der University of Michigan schätzen immer weniger Verbraucher den Zeitpunkt für einen Hauskauf als günstig ein.

    Überdies zeigt eine Umfrage der US-Immobilienmakler, dass die Preise zuletzt so stark gestiegen sind, dass sich die meisten Familien ein Haus nicht mehr leisten können. Zudem haben die Aktien der Baufirmen in den vergangenen Monaten nachgegeben. "All das spricht für ein baldiges Ende der Nachfrage", sagte Jörg Krämer von der HypoVereinsbank. Merrill-Lynch-Ökonom Rosenberg gibt sich pessimistischer: "Man kann relativ sicher sagen, dass der Immobilienboom vorbei ist."

    Amerikanische M3-Zahlen ab März 2006 unter Verschl 2259372  Umfrage: Ungünstiger Zeitpunkt für einen Hauskauf

    Für die US-Einzelhändler könnte das Ende des Hausbooms fatal sein: Nach einer Studie des US-Notenbankchefs Alan Greenspan haben die US-Bürger 2004 rund 600 Mrd. $ Cash bekommen, indem sie neue Hypotheken auf den gestiegenen Wert ihrer Häuser aufgenommen oder alte Hypotheken billiger umgeschuldet haben. Das entspricht etwa sieben Prozent der verfügbaren Einkommen.

    Ein großer Teil des Geldes wird ausgegeben: Die Fed schätzt den Anteil auf 51 Prozent, die Investmentbank Goldman Sachs gar auf 68 Prozent. Goldman-Sachs-Ökonom Hatzius geht davon aus, dass die Amerikaner in diesem Jahr noch 834 Mrd. $ über Hauskredite entnehmen. In den kommenden zwei Jahren könnte der Betrag auf 758 und 645 Mrd. $ zurückgehen.

    Dämpfer für US-Konjunktur vom Arbeitsmarkt

    Grund für die Abschwächung seien vor allem die höheren Zinsen. Seit Mitte 2003 hat die Notenbank Fed den Leitzins um drei Prozentpunkte angehoben - mit Verzögerung gehen jetzt auch die langfristigen Zinsen nach oben, die als Taktgeber für den Hypothekenmarkt gelten. "Günstige Kredite als Quelle des Konsums beginnen jetzt auszutrocknen", sagte Rosenberg. Dafür spricht auch, dass die verfügbaren Einkommen im Oktober nur noch 0,4 Prozent zum Vormonat gewachsen sind. Das teilte das US-Wirtschaftsministerium am Donnerstag mit. Im September betrug das Plus noch 1,7 Prozent.

    Einen zusätzlichen Dämpfer könnte die US-Konjunktur über den Arbeitsmarkt erhalten. Nach Schätzung der Rating-Agentur Moody's hat die Bauwirtschaft zwischen Oktober 2000 und Oktober 2005 rund 1,1 Millionen Jobs geschaffen. "Dieser Jobmotor kommt ins Stottern", sagte Mark Zandi vom Beratungsdienst Economy.com. Vor diesem Hintergrund rechnet die HypoVereinsbank mit einem Zuwachs beim Verbrauch von noch 2,6 Prozent im kommenden Jahr nach 3,6 Prozent in 2005. Der Anstieg des Bruttoinlandsprodukts werde sich von 3,6 auf 2,8 Prozent verlangsamen. Einen regelrechten Zusammenbruch am Häusermarkt befürchten die Ökonomen nicht. "Ein landesweiter Kollaps würde mich überraschen", so Hatzius.


    Industrie leicht pessimistischer

    Von Christiane Karweil

    Die amerikanische Industrie hat im November geringfügig an Dynamik verloren. Das geht aus einer Umfrage des Institute for Supply Management hervor. Danach fiel der Einkaufsmanagerindex gegenüber dem Vormonat um einen Punkt auf 58,1 Punkte. Der Wert liegt damit aber immer noch weit über der Schwelle von 50 Punkten, deren Überschreitung eine Ausweitung der wirtschaftlichen Aktivität andeutet. Die Daten lassen vermuten, dass die US-Wirtschaft auch künftig stark wachsen wird.

    Die Einkaufsmanager bewerteten sowohl die laufende Produktion als auch die Auftragseingänge etwas schlechter. Der Teilindex, der den aktuellen Ausstoß misst, ging von 62 auf 60,6 Punkte zurück. Auch künftig könnte die Produktion schwächer ausfallen: Die Auftragseingänge fielen von 61,7 auf 59,8 Punkte. Da die Auslandsnachfrage kräftig zulegte, deutet das Gesamtergebnis auf rückläufige Bestellungen aus dem Inland hin. Der sinkende Ölpreis machte sich jedoch zuletzt positiv bemerkbar: Die Preise für Vorprodukte gingen zurück, der Index fiel von 84 auf 74 Punkte.

    ftd.de, 02.12.2005
    © 2005 Financial Times Deutschland, © Illustration: Bloomberg, ftd.de




    Pate100:

    Der letzte Versuch

     
    10.12.05 14:45
    Der letzte Versuch

    Der jetzt exponentiell steigende Goldpreis zeigt langsam das sinkende Vertrauen in das Papiergeldsystem an. Bei den geringsten Anzeichen von Wirtschaftsschwäche werden die Zentralbanken noch intensiver inflationieren als heute. Erst ein noch wesentlich höherer Goldpreis wird sie zu signifikanten Zinserhöhungen zwingen, mit fatalen Folgen.

    Die alternative Finanzwelt teilt sich derzeit in Deflationisten und Inflationisten, während der Mainstream immer noch glaubt, dass alles so weitergeht wie bisher.

    Seit dem Jahr 2000 ist die Welt aber im sogenannten "Kondratieff-Winter" nach Ian Gordon. Das ist die Zeit im etwa 70-jährigen Kreditzyklus (benannt nach dem russischen Wirtschaftswissenschaftler), wo das System von der überschweren Kreditlast "gereinigt" wird. Das erfolgt im Normalfall durch Deflation. Die letzte Phase des Kondratieff-Winters dauerte von 1929 bis etwa 1949.

    Die aktuelle Winterphase begann mit dem Einbruch der High Tech Börsen im Jahr 2000. Speziell ab 2001 waren wesentliche Auswirkungen mit den Zusammenbrüchen von Enron, Woldcom, usw. Zu sehen. Aber dann erfolgte mit den Afganistan und Iraq-Kriegen sowie massiven Steuersenkungen in den USA eine Periode der "Reflation", die bis jetzt anhält.

    Inwischen beginnen diese Immobilien-Bubbles, die durch ultra-niedrige Zinsen aufgebaut wurden, zu platzen. Zuerst in Grossbritannien, jetzt auch in den USA. Über die Folge gibt es unterschiedliche Ansichten. Der "Housing-ATM" a.k.a. das eigene Haus als Geldautomat funktioniert nicht mehr richtig.


    Inflationisten und Deflationisten

    Die Deflationisten, darunter Robert Prechter und Rick Ackerman in den USA sowie Günter Hannich in Deutschland erwarten einen schnellen Zusammenbruch. Rick Ackerman geht sogar von einer "Instant-Depression" aus, wobei innerhalb eines Tages oder weniger Stunden das weltweite Finanzsystem kollabieren kann.

    Die Inflationisten, darunter Jim Puplava gehen davon aus, dass zuerst eine massive Inflation von den Ausmassen einer Hyperinflation kommt, bevor das System dann noch deflationär kollabiert. Jim Puplava beschreibt in "The Day after Tomorrow, Part IV" ein Szenario, wo bei den ersten Anzeichen einer Deflation durch Greenspan?s Nachfolger Ben "Helicopter" Bernanke noch einmal ein inflationärer Boom kommt. Marc Faber stellt in "A Roadmap to Financial Ruin" sogar ein 4-stufiges Szenario auf, das (zumindest für die USA) eine "ordentliche" Hyperinflation und dann einen deflationären Kollaps vorsieht.

    Wie gesagt, die meisten dieser Szenarien wurden für die USA erstellt. Was genau passieren wird ist natürlich etwas schwieriger vorzusagen, wenn überhaupt unmöglich. Faktum ist, dass die deflationären Szenarien bisher nicht eingetreten sind. Vielmehr explodieren weltweit die Geldmengen und die Banken fallen übereinander her, um Kredite zu verkaufen. Nicht nur an US-Hauskäufer, sondern etwa auch für Projekte in Osteuropa.


    Ein Bild verfestigt sich

    In der Zwischenzeit sind einige Ereignisse eingetreten, die eine etwas genauere Prognose ermöglichen:

    a.) Ben "Helicopter" Bernanke wird ab 1. Februar 2006 der Nachfolger des "Maestro Sir Alan Greenspan an der Spitze der US Fed. In den Monaten zuvor wurde er bereits von George W. Bush als Chefberater im Weissen Haus unter die Lupe genommen. Vermutlich ob er wirklich in der Lage ist, Dubya?s Regentschaft auf der ökonomischen Front noch für einige Zeit sicherzustellen. Wie bekannt, hat er in seinen Reden damit gedroht, eine Deflation auch durch Abwurf von Dollar-Scheinen aus Helikoptern zu bekämpfen.

    b.) Die asiatatischen Zentralbanken kaufen immer weniger US-Treasury-Bonds. Ein Ersatz für diese Käufer muss bald gefunden werden, sonst steigen die Zinsen.

    c.) Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Leitzinsen lange auf 2% belassen und erst am 1. Dezember 2005 auf 2.25% erhöht. Das Jammern und Wehklagen unter den Politikern und "Ökonomen" ging durch die ganze Eurozone. Alle fürchten um die Konjuktur. Dass die Inflation dabei schon über 2.5% ist, stört offenbar niemanden. Die Politik und die Öffentlichkeit halten "neutrale" Zinsen von etwa 5% sicher nicht aus. Zumindest Italien würde dabei sofort aus dem Euro aussteigen.

    d.) Der Goldpreis ist inzwischen auf über 500 US/oz gestiegen. In Euro hat er seit Frühsommer 2005 einen rasanten Anstieg von etwa 350 ? auf 430 ? durchgemacht. Gleichzeitig ist der Euro gegenüber dem US-Dollar signifikant gesunken, primär wegen der Zinsdifferenz. Allein in der letzten Novemberwoche hat die EZB über 10 Tonnen Gold auf den Markt geworfen, um den Goldpreis zu dämpfen. Geholfen hat es nur wenige Tage. Idioten.


    Eine Wiederholung der 70er Jahre?

    In der Literatur wird die heutige Situation sehr oft mit den 70er Jahren verglichen, wo sehr hohe Inflation herrschte und Anfang 1980 der Goldpreis 850 US$ erreichte. Die Politik und die Zentralbanken versuchen im Wesentlichen das Gleiche: eine stagnierende Konjunktur durch Zinsen unterhalb der Inflationsrate anzukurbeln.

    Einige Dinge sind aber heute sehr verschieden:


    Es gibt eine globale Labor-Arbitrage, mit der Folge sehr hoher Arbeitlosenraten in der westlichen Welt, speziell Europa. Richtige Lohnerhöhungen sid dabei kaum möglich.

    Der Verschuldungsgrad der Haushalte, Unternehmen und des Staates ist um ein x-faches höher. So gibt es heute nach dem Volumen etwa 50 mal soviele Bonds als damals

    Es gibt einen gigantischen Berg von Derivaten mit einem Notional-Value von über 300 Billionen (Trillions) Dollar. Die meisten davon sind Zinsdrivate. Warren Buffet bezeichnet sie als finanzielle Massenvernichtigswaffen

    Die Inflation geht heute wegen der Labor-Arbitrage primär in Finanzassets wie Bonds. Charakteristisch dafür ist der "Yield-Carry-Trade".


    Die Flucht in das Gold hat begonnen

    Wie damals sind die Zentralbanken heute hinter der Inflationsentwicklung. Durch verschiedene statistische Tricks wird die Inflationsrate zwar optisch geschönt, jedoch kann nicht verhindert werden, dass sich die Investoren über den Wert der verschiedenen Fiat-Währungen schön langsam Gedanken machen. Seit 2001 steigt inzwischen der Goldpreis. Zuerst nur gegenüber dem USD, jetzt auch gegenüber allen Papier-Währungen.

    Am Anfang hat nur das sogenannte "Smart-Money" in Gold investiert, das war die 1. Phase des derzeitigen Gold-Bullmarkets. Inzwischen sind wir in die 2. Phase mit den grossen Preissteigerungen eingetreten. Da kaufen auch institutionelle Investoren (Big Money) und Zentralbanken Gold. Russland hat vor kurzer Zeit angekündigt, 500 Tonnen Gold zu kaufen, wo sie es immer finden. In der 3. Phase werden dann auch die Kleinanleger einsteigen, aber das dauert noch.

    In der Literatur werden Maximal-Goldpreise zwischen 3000 und 15000 USD genannt. Richard Russel sagt, dass sich der Dow Jones Index und der USD-Goldpreis bei ca. 3000 kreuzen werden. Der Goldpreis nach oben, der Dow selbstverständlich nach unten.

    Seit 1992 wird der Goldpreis nach unten manipuliert, teilweise durch direkte Goldverkäufe der westlichen Zentralbanken, teilweise durch Ausleihungen an Bullion-Banken. Darüber hinaus werden die Gold-Futures an der COMEX durch massive (naked?) Short-Verkäufe manipuliert. 1999 mussten nach einem Ausbruch auf $300 sogar 1700 Tonnen Gold auf den Markt geworfen werden, primär von den Briten. Dazu gibt es ausreichend Literatur (John Embry, GATA, etc.). Diese Manipulationen funktionieren immer weniger und werden bald ganz zusammenbrechen. Dann ist der Weg in wirkliche Höhen offen.


    Die Flucht in das Gold wird die Zinsen hochzwingen

    Jim Puplava schreibt, der nächste Inflationierungsversuch wird international koordiniert und massiv sein. Ben Bernanke ist der richtige Mann dafür in den USA. Ab 22. März 2006 wird in den USA die M3-Geldmenge nicht mehr veröffentlicht. Die Japaner inflationieren ohnehin schon seit Jahren massiv. Und jetzt zeigt sich auch in Europa, dass die EZB, auch wenn sie wollte, die Inflation wegen der Politik nicht einbremsen kann.

    Diese Versuche werden zwar der Politik noch einige Monate oder ein Jahr wirkliche Einschnitte ersparen, aber sie werden das Ende nur hinauszögern und verschlimmern. Ja, und das chinesische Regime möchte unbedingt noch bis zu den olympischen Spielen 2008 überleben. Nachdem alle anderen Währungsregionen mit dem Dollar inflationiern, bleibt nur das Gold als Ausweich-Währung. Mit dem koordinierten Inflationieren treiben die Eliten das Kapital zu ihrem Feind - dem Gold. Damit monetisieren sie das Gold wieder - was sie eigentlich verhindern wollten. Der Anstieg des Goldpreises wird daher exponentiell immer stärker zunehmen. Ich halte 1.000 US$ in einem Jahr für konservativ.

    Das Fatale für die Währungen und Papier-Werte an dieser Flucht ist, dass sie nur durch extrem hohe Zinsen wie 1980 (über 20%) umzukehren ist. Das halten die hochverschuldeten Ökonomien aber nicht aus. Am Ende werden auch die Staaten wie Argentinien in den Default (bankrott) gehen. Zur Not können die Zentralbanken Alles und Jedes monetisieren (auf selbsterzeugten Kredit aufkaufen), auch Einfamilienhäuser. Wie weit sie damit kommen werden, ist aber eine andere Sache.


    Die politisch-militärische Situation

    Der Irak-Krieg ist für die USA verloren. Jetzt geht es nur mehr darum, wann und wie die Truppen abgezogen werden sollen. Die Bush/Cheney-Clique wehrt sich natürlich noch. Gleichzeitig kommen in den USA massive politische Korruptionsaffären ans Tageslicht. Die Katrina-Hurrikan-Katastrophe an der US-Golfküste und die total verpfuschte FEMA-Hilfsaktion (FEMA-Chef Brown - "I am a fashion god") haben dem Vertrauen in die Politik das Rückgrat gebrochen.

    In Europa zeigt die EU immer mehr Zerfallserscheinungen. Nicht nur wurde die EU-Verfassung in Referenden in Frankreich und den Niederlanden abgelehnt, der Maastricht-Vertrag (max. 3% Neuverschuldung) wird fast überall gebrochen. Es kommen auch kaum mehr Beschlüsse zu stande. Dafür liefert man sich ein idiotisches Schausspiel nach dem anderen um die Aufnahme der Türkei, die sicher nicht zu Europa gehört. Aber man kann ja nicht Nein sagen.

    Kein Wunder, dass man sich monetär an das letzte Hilfsmittel klammert, das noch bleibt - die Inflationierung. Der steigende Goldpreis zeigt aber, dass es eine monetäre Alternative ohne Schulden dahinter gibt. Es kann ruhig gesagt werden, dass der steigende Goldpreis auch ein Misstrauensbeweis an die Politik ist. Der Euro wird mit dem Dollar zusammen in die Hölle fahren.

    Wie es aussieht, wird auch der Schweizer Franken mit in die Hölle fahren. Trotz des signifikanten Wertverlusts des Euro gegenüber dem USD, ist der EUR/SFR-Kurs mit ca. 1.55 fast konstant geblieben. Man sieht, auch die Schweizer Regierung hält keine Deflation aus. Daher sollte der SFR nicht unbedingt als Krisenwährung gesehen werden.


    Der Letzte Inflationsversuch wird im Derivatencrash enden

    Sobald die Zinsen ruckartig nur um einige Prozent steigen, geht die weltweite Derivatenbombe hoch. Das ist auch der Grund, warum die Amerikaner ihre Zinsen nur langsam angehoben haben.

    Wann das System kippt und bei diesem Crash weltweit die meisten Banken in den Abgrund reisst, ist schwer vorherzusagen. Die meisten Kredite, speziell in den USA und UK werden heute "securitized", d.h. die Banken verkaufen ihre Kredite als Anleihen weltweit weiter. Diese Papiere sind leicht auf den Markt zu werfen. Wer zuerst verkauft, hat die wenigsten Verluste zu erleiden, aber "devil takes the hindmost". Ob eine grosse Verkaufswelle wirklich von den Zentralbanken schnell genug monetisiert werden kann, ist zweifelhaft.

    Der Euro wird sich spätestens dann in seine Einzelteile auflösen. Denn die Euroland-Staaten werden versuchen, wenn es wirklich kritisch wird, aus dem Euro in eine eigene, selbst inflationierbare Währung umzusteigen. Oder spätestens nach einem solchen Crash wird man versuchen, ein Währungssystem auf jeweils nationaler Ebene wieder aufzubauen. Es war ein kurzes Euro-Leben.


    Zusammenfassung

    Alle jene, die bisher auf den grossen Crash gewartet haben, sind leer ausgegangen. Aber der nun exponentiell steigende Goldpreis wird das Vertrauen in alle Fiat-Money Systeme so untergraben, dass irgendwann die grosse Verkaufswelle bei Finanz-Assets beginnt. Der Goldpreis wird aber erst dann, mit der Welle aus Kreditausfällen, wegen der Angst der Investoren seine wirklichen Höhen erklimmen - to the Moon!


    © Walter K. Eichelburg
    Pate100:

    S&P 500 SUB/HOMEBUILDING (INDEX)

     
    10.12.05 15:01
    nun sind die Häusle Bauer reif bei den Amis.
    War leider ein halbes Jahr zu früh drann. Aber 2006 wird sich lohnen!


    Amerikanische M3-Zahlen ab März 2006 unter Verschl 2272969bigcharts.marketwatch.com/charts/...gs=1&rand=1097&mocktick=1" style="max-width:560px" >
    Pate100:

    Zum Glück hatten wir Gold gekauft

     
    10.12.05 16:05

    Zum Glück hatten wir Gold gekauft

    Lange Zeit hielt man ihn im Ort für einen Spinner, denn er sprach unentwegt davon dass das Ende der Welt nahe sei. Als er im Jahr 2000 damit begann dachten die meisten an die übliche Millennium-Panik, doch Opa meinte mit "Zeitenwende" die sich abzeichnenden Wenden zweier Pfeiler unserer damaligen Weltwirtschaftsordnung: die demografische Entwicklung und das Erdöl. Immer wieder hob er hervor dass die demografische Wende und der Höhepunkt der Erdölproduktion ("Peak Oil") zusammenfallen würden und die Welt auf den Übergang nicht vorbereitet sei. Auch ich verstand damals nicht was er meinte. Als ich 2003 meine ersten Aktien kaufte und nach wenigen Wochen mein Geld verdoppelt hatte hielt ich mich für ein Genie - doch Opa sprach von Inflation und verstand offensichtlich nicht, dass auch schon ein 12-Jähriger Börsenmagazine lesen konnte. Bis zu meinem 15. Geburtstag hatte ich mein Geld verdreifacht und Ende 2005 deutete wenig darauf hin was bevorstehen würde. Nur Opa nervte immer wieder mit seinem Gold und mahnte dass man "am Ende keines mehr bekommen würde" - dabei diskutierte doch der neue Finanzminister Steinbrück den Verkauf der deutschen Goldreserven. Das waren immerhin 3.430 Tonnen! Sicher, auch das Gold hatte in 2005 zugelegt und ich hatte - um Opa zu beruhigen - ein Goldzertifikat gekauft. Doch das reichte ihm nicht - er drängte die ganze Familie, Freunde, Bekannte, fast jeden aus unserem Ort dazu physisches Gold zu kaufen - es war einem fast schon unangenehm. Aber mein Opa gab nicht nach und lud uns, d.h. die gesamte Familie an Weihnachten 2005 zu einem Abendessen ein. Es war allen klar dass er wieder vom Ende der Welt faseln würde - doch dieses Mal war etwas anders. Der steigende Erdölpreis und die sich zuspitzende Lage im Irak, die Diskussionen um die ausufernde Verschuldung und die stetig steigende Arbeitslosigkeit, ich weiß nicht mehr warum aber dieses Mal hörten wir Opa wirklich zu.

    Er erklärte dass die Welt wie ein großes Monopoly-Spiel sei und die Zentralbanken die Kontrolle über das "Los-Feld" hätten. Während aber das Monopoly-Spiel auf eine bestimmte Anzahl an Straßen beschränkt sei würde es in der Weltwirtschaft immer noch Potenzial für Erweiterungen, für Wachstum, für Konsum geben. Daher sei es prinzipiell nicht kritisch dass die Geldmengen global wüchsen - solange sie im Einklang mit der Wirtschaft zunähmen. Dies sei aber seit einigen Jahren nicht mehr der Fall und wegen der hohen Verschuldung sei es wahrscheinlich dass die Schere zwischen realer Entwicklung und Finanzökonomie weiter auseinanderklaffen werde. Dies würde zu steigenden Preisen führen. Doch mein Onkel entgegnete dass doch Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen und nicht die Geldmenge. Opa antwortete: "Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis, aber die Geldmenge das Preisniveau." Er erläuterte dies am Monopoly-Spiel: "Würde nicht ständig durch das "Los-Feld" neues Geld dazu kommen könnten die Preise nicht steigen - es wäre einfach zu wenig Geld da." Das machte Sinn. Opa erklärte dass die Menge an Geld in Relation zu Waren und Dienstleistungen die Kaufkraft bestimme - in jedem Land und somit für jede Währung. Geld sei heute Ausdruck eines Schuldverhältnisses und letztlich ein Versprechen. Je billiger das Geld zu bekommen sei - der Preis sei der Zins - desto eher würden diese Versprechen nicht eingehalten werden können. Der Preis des Geldes sei zu lange zu niedrig gehalten worden - weiltweit. Die US-Notenbank habe die Geldschleusen geöffnet um ihre Konsumentenwirtschaft zu stützen und die Asiaten und Europäer hätten ebenso gehandelt um ihre Exportwirtschaften anzukurbeln bzw. um Währungsanpassungen zu verhindern. Daher gäbe es zu viel Geld - und zu viele Schulden. Auch wenn bis dahin alle folgen konnten schien das Ende der Welt doch noch in weiter Ferne zu sein.

    Opa erklärte dass die Staatsverschuldung nicht in diesem Maße weiter zunehmen könne. "Irgendwann kommt der Punkt an dem die Schulden für jeden offensichtlich nicht mehr zurückgezahlt werden können und dann werden die Währungen unter Druck kommen. Der Zinseszinseffekt wird dafür sorgen dass die Geldmengen letztlich schneller wachen als die reale Wirtschaft, denn während dies ein rein mathematisches Wachstum sei gäbe es in der Realität kein unentwegtes Wachstum." Mein Onkel der gerade am Bauen war verwies jedoch darauf dass er sich gerade mit dem etwa 10-fachen - also 1000% - seiner jährlichen Wirtschaftsleistung verschuldet habe, Deutschland sei jedoch nur mit 70% seines Bruttoinlandsproduktes verschuldet. Dies relativierte auch die japanische Staatsverschuldung die sich auf 160% des BIP belief. Doch Opa entgegnete: "Überlege wer Gläubiger ist und wer die Schulden zurückzahlen muss. Es sind die eigenen Bürger, oftmals auch gleichzeitig Gläubiger, etwa wenn sie eine Staatsanleihe gekauft haben. Nun wird jedoch Peak Oil die Preise für Energie und damit letztlich die Preise von allem nach oben treiben weil sich die Produktion und der Transport verteuern. Was das ganze für die Bürger westlicher Industrieländer kritisch werden lässt ist der immer stärker wirkende Einfluss der Schwellenländer, insbesondere Chinas und Indiens. Zunächst für die Konsumenten noch vorteilhaft durch sinkende Preise vieler Güter kommen jedoch die Margen hiesiger Unternehmen unter Druck sodass jene - wenn sie können - Arbeitsplätze in billigere Länder verlagern. Gleichzeitig führt die riesige Nachfrage nach Rohstoffen insbesondere durch China dazu dass die Preise anziehen - das erleben wir nun schon seit einigen Jahren. In der Summe ergibt sich damit dass die Arbeitslosigkeit in westlichen Ländern zunimmt, der Teil der noch Arbeit hat bei gleichem oder gar sinkenden Lohn zu immer stärkeren Leistungen gezwungen ist und die sinkenden Preise für einige in China oder Indien produzierten Güter deutlich durch die anziehenden Preise bei Energie und Nahrung überkompensiert werden."

    "Ja, aber das Ende der Welt sehe ich nach wie vor nicht" entgegnete mein Vater. Opa blickte mit düsterer Mine. "Wir erleben einen Transfer von Wohlstand in die Schwellenländer. Doch wie sollen dann die Schulden der Industrienationen beglichen werden? Die Bürger und Unternehmen sind selbst in nicht unerheblichem Maße verschuldet. Durch den demografischen Wandel wird langfristig zudem das Potenzial jener welche in der Lage sind diese Schulden zu tilgen verringert. Die Baby Boomer, die geburtenstarken Jahrgänge werden sehr bald in den Ruhestand gehen. Die arbeitende Bevölkerung soll demnach die eigene Vorsorge, die Rente der Baby Boomer, den eigenen Konsum und die stetig wachsende Staatsverschuldung schultern - und dies bei steigenden Preisen und damit real fallenden Einkommen. Der Druck wird immer stärker werden." Allmählich verstanden wir worauf Opa hinaus wollte. Aber warum dann Gold kaufen? "Global betrachtet haben wir eine Schulden- und Vermögensblase. Die Vermögensblase schwappt von einem Sektor in den nächsten, immer auf der Suche nach Ertrag und führt dort zu Preisblasen. Ich erkannte das bereits 1998 als die Mania bei Technologieaktien lief. Zu jener Zeit wollte niemand etwas von Rohstoffen und rohstoffreichen Ländern wissen. Heute sieht das natürlich anders aus. In Australien wurden gar Minenunternehmen zu Internetgesellschaften transformiert. Viel zu spät haben die Notenbanken gegen gesteuert. Mit dem Platzen dieser Blase begann die nächste - im Immobilien- und Anleihenmarkt. Hier steht das nächste Beben an, auch wenn es wohl zunächst nicht so dramatisch wie der Aktiencrash werden wird. Die Menschen werden einen "sicheren Hafen" suchen, nicht unbedingt als Anlage sondern im Hinblick auf die steigenden Preise und die ungewisse Entwicklung im Nahen und Mittleren Osten zum Erhalt der Kaufkraft. Kauft physische Edelmetalle, denn wenn das Ende der Welt kommt werden Papierkonstrukte keinen Wert mehr haben."

    Wie Recht er damit behalten sollte. Als die USA im Frühjahr 2006 in Syrien einrückten dauerte es nicht lange bis der Iran den US-Truppen in den Rücken fiel. Israel reagierte umgehend mit Luftschlägen gegen den Iran. Ein gewaltiger Aufruhr erfasste die Menschen in der islamischen Welt. In Saudi Arabien kam es zu einem Umsturz und die Sauds mussten aus ihrem Land fliehen. Nachdem der Iran versuchte die Straße von Hormuz zu blockieren besetzen US-Truppen unterstützt durch NATO-Truppen die erdölreichen östlichen Teile Saudi Arabiens. Der Erdölpreis war zwischenzeitlich auf fast 200 US-Dollar gestiegen, der Goldpreis erreichte gar über 1.000 US-Dollar und es kam zu einem Crash der globalen Anleihenmärkte. Zahlreiche Verwerfungen bei Hedgefonds lösten eine zerstörerische Kettenreaktion bei den Derivaten aus welche das Finanzsystem drohte aus den Angeln zu heben. Nur durch eine konzertierte Aktion der Notenbanken bei welcher teils ganze Banken aufgekauft wurden konnte man eine Stabilisierung erreichen. China gab Ende 2007 seine Währungsanbindung an den US-Dollar auf um die extremen Preissteigerungen bei Rohstoffen kompensieren zu können. Dies führte jedoch zu einer neueren Welle steigender Preise weil dadurch alle chinesischen Produkte teurer wurden und andere asiatische Länder dem Vorgehen Chinas folgten. Nach den Olympischen Spielen 2008 fiel China in Taiwan ein, was weltweit Empörung hervorrief. Die USA - militärisch wegen des noch immer lodernden Krieges im Nahen und Mittleren Osten völlig überlastet - reagierte mit strengen Handelssanktionen, was jedoch die Preise im Inland umso schneller steigen ließ. Es kam weltweit immer mehr zu sozialen Massenunruhen. Der Konflikt zwischen den USA und China spitze sich indes weiter zu, während sich die Lage im Mittleren Osten nicht wesentlich besserte.

    Im Sommer 2009 entsandte China ausgerüstet mit hochmoderner russischer Kriegstechnologie Truppen in den Mittleren Osten - offiziell zur Stabilisierung, doch allen war klar dass China nicht akzeptieren würde dass sich die USA bzw. die NATO die gesamten Erdölreserven des Mittleren Osten einverleiben würden. Die Medien verbreiteten immer mehr Panik und längst war vom 3. Weltkrieg die Rede. Opa sollte Recht behalten: Jenen Anteilseignern von Papierinstrumenten die nach dem "Derivate-Unfall" Ende 2006 weiter auf Papierlösungen setzten wurde nun massenhaft durch die Emittenten gekündigt und eine "faire Prämie" überwiesen, welche aber nicht im Ansatz den Buchgewinnen entsprach die sich angehäuft hatten. Edelmetalle waren kaum noch physisch erhältlich, wer welche bekommen hatte war nicht bereit zu verkaufen. Eine neue Verkaufswelle erfasste die weltweiten Finanzmärkte. Panikartig versuchten Anleger von Finanz- in Sachwerte zu wechseln was die Immobilienmärkte zunächst stützte. Die Preise für Edelmetalle schienen täglich um drei bis fünf Prozent zu steigen - der Goldpreis notierte inzwischen in US-Dollar wie auch in Euro über der Marke von 2.000. Im Herbst 2009 wurde dann zunächst in den USA und dann auch an anderen Weltbörsen der Handel "auf unbestimmte Zeit" hin ausgesetzt. Zu einem Krieg zwischen China und den USA kam es indes nicht. Die Truppen wurden Ende 2010 großteils zurückgerufen, um im Heimatland die soziale Ordnung zu erhalten bzw. wiederherzustellen. Die Geschehnisse in New Orleans nach dem Hurrikan in 2005 wurden noch weltweit mit Entsetzen verfolgt - nun sah es in nahezu allen Ländern ähnlich aus.

    Im Sommer 2010 kam es zum finalen Zusammenbruch des Weltwährungssystems. Was man noch vor einigen Jahren eher symbolisch betrachtet hatte wurde Wirklichkeit: Hubschrauber ließen Geldscheine auf die Städte prasseln weil es kein Bargeld mehr gab. Opa hatte schon früher einmal davor gewarnt dass es zwar zu viel Buchgeld gäbe, aber nur wenig gedrucktes Zentralbankgeld. Solange die Märkte einwandfrei funktionierten war das kein Problem, doch als 2009 die Börsen den Handel aussetzen und auch nach Wochen nicht wieder aufnahmen fehlte es an Möglichkeiten an Geld zu kommen. Auch die Preise für Immobilien kamen nun deutlich unter Druck weil immer mehr Menschen aus Liquiditätsmangel verkaufen mussten. Indes nahm die Hyperinflation der Preise bei Produkten des täglichen Leben ihren Lauf, die Globalisierung war durch Handelskriege und Erdölmangel welche den Transport extrem verteuerte zum Erliegen gekommen. Banken blieben geschlossen, denn für die panikartigen Anstürme der Bevölkerung gab es schlichtweg keine vorrätigen Banknoten mehr. Bis zum großen Crash im Herbst 2009 schienen die Preise exponentiell zu steigen, doch mit dem Zusammenbruch der Märkte kam es zu einer gigantischen Liquiditätskrise. Das größere Problem waren aber die Versorgungsengpässe in Folge des Benzinmangels. In vielen Städten rund um den Globus waren Nahrungsmittel knapp geworden. Insbesondere in den Ländern der Dritten Welt kam es zu riesigen Hungersnöten, doch Hilfe war unmöglich, waren doch alle Länder mit eigenen Problemen beschäftigt. Erst Ende 2012 traten alle Regierungen zusammen und verkündeten dass ein Neuanfang gemacht würde.

    Opa erlebte all das nicht mehr, er starb im Sommer 2006. Kurz vor seinem Tod rief er uns abermals alle zusammen um sich zu verabschieden. Er hatte Krebs, eine Behandlung lehnte er ab: "Warum soll ich mein Leiden verlängern? Unsere Gesellschaft kann noch immer nicht mit dem Tod umgehen aber das wird sich ändern." Opa verabschiedete sich von jedem einzeln und gab einem jedem ein paar Worte auf den Weg. Am Ende des Tages rief er nochmals alle zusammen und drängte abermals dass das Ende der Welt nahe sei - und in Anbetracht der Entwicklungen im Mittleren Osten waren auch wir nun besorgt. Wir kauften nochmals, nachdem wir bereits zur Jahreswende 2005/06 einen großen Bestand an physischen Edelmetallen gekauft hatten, ein Kilo Gold in Form von Münzen dazu. Opa führte an jenem Tag aus dass das Ende der Welt auch der Beginn einer neuen Welt sei: "Ihr steuert auf eine globale Krise des Haben zu. Der initiierte Kampf der Kulturen ist Ausdruck eines wahrgenommenen Mangels und Festhaltens an der überholten Idee exponentiellen Wachstums und des Sachzwangs. Nur die wenigsten würden heute eine Welt in der man nicht mehr arbeiten muss um die eigene Existenz zu erhalten nicht als Utopie abtun. Und jene die eine solche Welt denken können würden besorgt fragen worin dann die Aufgabe des Menschen stecken soll. Auch wenn wir technisch also so weit sind fehlt bei den meisten Menschen die Bereitschaft wirklich in Freiheit zu leben, weil sie dann vor einem anderen großen Problem stünden: dem der eigenen Wahl."

    "Wir werden eine letzte Schlacht des Habens sehen bevor sich das Bewusstsein für das Sein öffnen kann. Mit dem Ende des Erdölzeitalters und der demografischen Wende beginnt eine neue Welt, eine neue Wirtschaftsordnung wird geboren werden. Die großen Geister entwerfen jene bereits. Die Menschheit bewegt sich auf eine Krise hin, die schon Jahrzehnte latent im Verborgenen schlummert. Diese Krise wird als Finanz- und Wirtschaftskrise inszeniert werden, doch dahinter steht eine gesellschaftliche kollektive Sinnkrise. Die Menschheit hat noch immer nicht den ?Tod der Götter? verkraftet, den sie selbst herauf beschworen hat. Wir haben beobachtet, geforscht, nahmen den Schleier des Mythischen, pressten den Zauber der Natur in Formeln und verloren dabei den Glauben, das Gefühl der Geborgenheit welches "höhere Kräfte", der Glaube an Gott bot. Bonifatius nahm den Germanen mit der Donareiche ihre kollektive Identität, doch er ersetzte sie durch eine neue. Die moderne Wissenschaft jedoch hat keinen Ersatz geschaffen. Die Arbeit nahm uns die Bürde der eigenen Sinngebung. Eine Welt ohne den Zwang zur Arbeit würde dem Menschen viele Möglichkeiten eröffnen - doch wir sind noch nicht so weit. Wir scheuen noch davor zurück Verantwortung für uns selbst zu übernehmen, selbst Sinn zu definieren. Doch auch die Zeit dafür wird kommen."

    Was er mit diesen Worten damals meinte ist mir noch immer nicht wirklich klar geworden. Wir leben jedenfalls heute wieder ein halbwegs normales Leben. Arbeit gibt es genug. Allein der Wiederaufbau des Mittleren Ostens zieht gewaltige Arbeitskräftezahlen an. Und viele haben Anteil an den internationalen Bemühungen um neue Antriebstechnologien. Ungeklärt ist weiterhin wie man mit den Alten umgehen soll. Durch den Zusammenbruch der Finanzmärkte sind auch die Sozialsysteme kollabiert. Es sieht sehr danach aus dass der Staat nur noch für jene ohne Familie aufkommen wird. Da Erdöl noch immer sehr teuer ist und weite Transporte vermieden werden sollen hat die Regionalversorgung sehr an Bedeutung gewonnen. Die neue Regierung hat das Programm "Zukunft 2100" gestartet. Ziel ist dass jeder Ort, jede Stadt sich selbst versorgen können soll. Das Güterangebot ist heute nicht mehr so breit wie vor der Krise, aber wirklich stören tut das niemanden. Nach der Währungsreform wurden wir wie alle anderen Edelmetall- und Grundstücks- sowie Immobilieneigentümer mit einer Sondersteuer belastet. Ebenso die Gewinner der Inflation - jene müssen eine Schuldgewinnabgabe leisten. Gold hat seinen festen Platz in der neuen internationalen Währungsordnung - das war notwenig um das Vertrauen wiederherzustellen. Ehemalige Sparguthaben sind verloren, lediglich Steuervergünstigungen erhalten jene die nachweislich über hohe Sparbestände verfügten. Die meisten mussten bei Null anfangen. Wir haben kürzlich die Hälfte unseres Goldes verkauft. Mit dem Erlös refinanzieren wir zu einem großen Teil ein neues Null-Energie-Haus. Uns geht es heute vergleichsweise gut - dank den ewig mahnenden Worten Opas denen wir gefolgt waren. Zum Glück hatten wir Gold gekauft.


    © Marco Feiten
    www.new-sense.net
    Pate100:

    Unterhaltung mit einem Bauunternehmer

     
    29.12.05 20:08
    Unterhaltung mit einem Bauunternehmer

    von unserem Korrespondenten Bill Bonner

    Anmerkung in eigener Sache


    "Ich sage ihnen", begann zuletzt eine Unterhaltung mit einem Bauunternehmer aus Florida, der mir einen Besuch abstattete, "das Problem im Immobilienbereich wird umfangreicher ausfallen, als die Leute sich momentan vorstellen können. Ich bin an ungefähr einem Dutzend Projekten beteiligt. Wir erleben da gerade deutlich mehr Spekulation. Normalerweise gehen wir davon aus, dass 15 % der Wohneinheiten an Investoren verkauft werden. Im Moment sind es jedoch 60-70 %. Für die Bauunternehmer und die Leute vom Bau stellt das kein Problem dar ... zumindest im Moment nicht. Aber wo ich auch hinsehe, sehe ich in diesem Bereich in Südflorida Warnsignale ... und sie leuchten alle."

    "Man hat zum einen zusätzliche Produktion, die von den Spekulanten aufgekauft wird. Das ist das eine Warnsignal, und es leuchtet, weil diese Wohneinheiten in wenigen Monaten fertig gestellt sein werden aber nicht von den Spekulanten bezogen werden. Sie hoffen, dass sie sie wieder abstoßen können, aber an wen? Es ist eine Warnsignal und es wird noch einige Monate leuchten."

    "Zum anderen haben sich all diese Menschen finanziell verausgabt. Vor wenigen Jahren lebten sie in Häusern, die 200.000 Dollar wert waren. Aber dann fingen sie an zu glauben, sie müssten sich ihren Anteil am Boom sichern ... also kauften sie ein Haus für 500.000 Dollar. Warum haben sie das getan? Weil sie so mehr Eigenkapital haben, wenn es um Kredite geht, und gleichzeitig in einem besseren Haus leben. Wenn das Haus im Jahr um 20 % steigt – was sie ja eine Weile lang getan haben – dann verdient der Besitzer mit einem solchen Haus im Jahr 100.000 Dollar, was vermutlich mehr ist, als er durch seinen Job nach Hause bringt. Wer könnte dazu nein sagen? Aber auch hier leuchtet ein Warnsignal, weil es wesentlich mehr Geld kostet, ein Haus für 500.000 Dollar zu unterhalten, als ein Haus, das nur 200.000 Dollar wert ist. Man zahlt höhere Versicherungssummen und höhere Steuern. Und man muss ein solches Haus auch heizen und klimatisieren, es gibt Gebühren an die Gemeinde, und die regelmäßigen Ausbesserungen und Wartungen. Das addiert sich alles und für viele Leute sind es einfach Rechnungen die ins Haus kommen."

    "Es ist wie mit anderen Dingen. Anfangs ist es einfach ein Traum. Man lebt in einem größeren und schöneren Haus. Man fühlt sich erfolgreich. Also passt man nach und nach seinen Lebensstil daran an, um dem größeren Haus gerecht zu werden. Man kann es einfach nicht verhindern. So steigen nicht nur die Kosten, die direkt durch das Haus entstehen, sondern auch diejenigen, die indirekt damit zusammenhängen. D.h., wenn man in einer schicken Gegend und in einem schicken Haus wohnt, dann sollte doch auch das passende Auto vor der Tür stehen. So sind die Leute nun einmal, aber es wird ihnen auch irgendwann das Genick brechen."

    "Und dann werden die Kreditgeber sowohl von den Regulatoren als auch von den steigenden Zinsen ausgequetscht. Sie geben die Kosten an die Kreditnehmer weiter. Sie haben keine andere Wahl. Deswegen stellen dann immer mehr Menschen, die eigentlich nur die Zinsen zahlen wollten, fest, dass sie auch einen Teil der Kreditsumme zurückzahlen müssen und dass die Zahlungen immer höher werden. Die Käufer werden merken, dass es doch nicht so leicht ist, 100 % eines neuen Hauses zu finanzieren. Das ist deswegen eine so schmerzhafte Erfahrung für die Leute, weil sie merken müssen, dass sie den steigenden Kosten nicht mehr nachkommen können. Und es wird auch schwerer, einen neuen Käufer zu finden, der sie freikauft. Das ist meiner Meinung nach ein weiteres Warnsignal. Im Moment leuchtet es, aber es besteht die Gefahr, dass es in Zukunft durchbrennen wird."

    Die großen Kreditgeber sind nicht in der Lage, auch nur einen kleinen Rückgang wegzustecken. Aber der Rückgang hat schon angefangen, und er fällt auch nicht gering aus. Wenn diese großen Firmen versagen, dann werden die Finanzmärkte ganz schön durchgeschüttelt. Dann steigen die Zinssätze und selbst wenn man keine Schulden hat und schon seit dreißig Jahren im gleichen Haus lebt, kann die Immobilienblase verheerende Auswirkungen haben, wenn man nicht die richtigen Schritte ergriffen hat.
    Pate100:

    Orakel von Omaha

     
    29.12.05 20:09
    Orakel von Omaha

    von unserem Korrespondenten Addison Wiggin

    Warren Buffett – das Orakel von Omaha – sagt, dass er bis 2003 noch nie eine ausländische Währung gekauft hat. Seit diesem Jahr allerdings macht er sich Sorgen um den Dollar. Das US-Haushaltsdefizit hat sich "deutlich verschlimmert" sagte er, "zu dem Punkt, dass der 'Netto-Reichtum' unseres Landes ins Ausland transferiert wird, mit einer alarmierenden Rate."

    "Unser Land (die USA) haben sich wie eine außerordentlich reiche Familie verhalten, die eine immens große Farm besitzt", warnte Buffett in einem Interview mit dem Fortune-Magazin. "Um 5 % mehr zu konsumieren, als wir produzieren – das ist das Handelsbilanzdefizit – müssen wir Tag für Tag Teile der Farm verkaufen, und die Hypothek auf den Rest der Farm erhöhen." Buffett erklärt weiter mit dieser Analogie, dass der ausländische Besitzanteil an dieser "Farm" immer weiter wächst, und immer mehr Einkommen in der Form von Dividenden und Zinszahlungen fließt ans Ausland.

    Das US-Handelsbilanzdefizit mit China liegt laut offiziellen Angaben bei gut 20 Mrd. Dollar, Tendenz weiter steigend. "Goodbye Freude, hallo Schmerz", so Warren Buffett. In den Zeiten der großen Spekulationsblase – die Anfang 2000 platzte – stand Buffett allein. Wenn es ums Investieren in Cisco, Yahoo! oder Amazon ging, dann hatte es Buffett einfach nicht drauf. Er konnte die Bewertungen dieser Aktien nicht verstehen ... deshalb mied er sie. Und anders als Tausende – nein, Millionen – von Investoren hat Buffett sein Geld immer noch. Er hat sogar mehr Geld als Investmentideen.

    "Ich bin wieder der einsame Wolf", so Buffett, "und diesmal habe ich Geld von Berkshire Hathaway (seiner Anlagegesellschaft) im Rücken. Bis zum Frühjahr 2002 hatte ich fast 72 Jahre gelebt, ohne jemals eine ausländische Währung gekauft zu haben. Seitdem hat Berkshire signifikante Investments in verschiedenen Währungen gemacht – die wir auch heute noch halten."

    Coca Cola hat weitere Entlassungen angekündigt. Coca Cola war eine der Aktien, die die Aktionäre von Berkshire Hathaway zu Millionären gemacht hatten ... und Buffett berühmt. Jetzt bedauert er es, dass er diese Aktie nicht im Jahr 1999 verkauft hat ... als es noch deutlich besser für die Gesellschaft aussah.

    "Es muss ganz bestimmt etwas bedeuten, dass die amerikanischen Immobilienpreise in zwei Jahren um fast 20 % gestiegen sind", schreibt unser Londoner Korrespondent Sean Corrigan "vielleicht auch, dass die Kosten für die medizinische Versorgung, die Ausbildungskosten und die Versicherungsprämien im zweistelligen Prozentbereich teurer geworden sind?"

    "Spielt es keine Rolle, dass die Rendite der lang laufenden US-Staatsanleihen seit ihrem Tief um mehrere Prozentpunkte gestiegen ist ... was bedeutet, dass die Kurse dieser Anleihen um mehr als 10 % gefallen sind? Sollten sich die Volkswirte nicht darüber Sorgen machen, dass die Schulden der privaten US-Haushalte weiterhin boomen, während sich das Leistungsbilanzdefizit immer weiter vergrößert ...?"

    Nun, offensichtlich nicht. Die Zentralbank der größten Schuldnernation der Geschichte denkt, dass es weise ist, den enormen Konsum von Kapital weiter anzuheizen.

    Pate100:

    Kurze Tage

     
    29.12.05 20:11
    Kurze Tage

    von Bill Bonner


    *** Was macht es doch für einen Unterschied, wenn man Ende des Jahres die Tage so kurz wie sonst nie im Jahr sind. Ganz besonders, wenn man es mit Argentinien vergleicht. In Maryland (Baltimore) liegt alles unter einer Schneedecke. Es sieht richtig nach Winter aus.

    Als ich zuletzt mit einem Taxi durch die Stadt fuhr, klärte mich ein Taxifahrer über den Immobiliensektor auf.

    "Sehen Sie das da drüben? Die Häuser werden heute für 400.000 Dollar verkauft. Sie waren bis vor kurzem mit Brettern vernagelt. Das hier war das Ghetto, aber ich habe hier vor kurzem eine weiße Frau abgeholt. Sie hat mir gesagt, wo sie hin will. Ich habe sie daraufhin gefragt, ob sie sicher sei, dass das die richtige Adresse ist, denn ich kenne diese Gegend der Stadt ... und ich hatte das Gefühl, dass sie da nicht hin will. Ich habe dann gedacht, dass es vielleicht so was wie eine Party ist. Doch es stellte sich heraus, dass sie dort ein Haus kaufen wollte. Ich kann ihnen sagen, die Dinge ändern sich hier schnell. Und jetzt werden all diese Häuser für, was weiß ich, 200.000 Dollar, 300.000 Dollar und sogar 400.000 Dollar verkauft."

    Ich kann mich erinnern, dass auch ich in dieser Gegend einmal zwei Häuser besessen habe. Das war in den Siebzigern oder vielleicht in den frühen Achtzigern. Ich habe für beide jeweils 12.000 Dollar bezahlt, aber in der Gegend wimmelte es von Ratten und Drogenabhängigen und die Stadt griff hart durch. Man wies mich an, Reparaturen durchzuführen, die teurer waren als das ganze Haus. Abgesehen davon hielt ich es für zu gefährlich, die Arbeiten selber durchzuführen. Also habe ich die Häuser wohltätigen Gruppen überlassen.

    *** Addison Wiggin hat sich zuletzt in den Klatsch und Tratsch eingemischt ... mit einem Interview im Frühstücksfernsehen. Er wurde gefragt: "Was könnte dem Handelsdefizit der USA einen Dämpfer versetzen?"

    "Nun, ich kann natürlich nicht in die Zukunft sehen", antwortete er "aber mit einem Defizit, das im Oktober einen Rekordwert von 68,9 Milliarden erreichte, ist der vermutlich Erste, der die Auswirkungen schmerzlich zu spüren bekommt, der Immobilienmarkt. Dieser Dämpfer für den Immobilienmarkt, wird vermutlich auch Auswirkungen auf die Verbraucher haben – die Zahlen, die man also in den kommenden Monaten wirklich im Auge behalten sollte, sind die Verbraucherausgaben und die Verkaufszahlen aus dem Einzelhandel."

    Pate100:

    Das wahre Erbe von Greenspan, Teil 2

     
    31.12.05 17:17
    Das wahre Erbe von Greenspan, Teil 2

    von Dr. Kurt Richebächer

    Immer dann, wenn eine monetäre Milderung opportun erschien, hat Mr. Greenspan wild mit beiden Hebeln gespielt. Wenn angezogen werden musste, agierte er immer nur zögerlich und nur mit dem kleinen Hebel, um die Zinsen zu verändern. Er hat nie ernsthaft die Bankreserven eingeschränkt. Auch wenn es schwer zu glauben ist, aber er hat tatsächlich die Reserven der Fed seit letztem Mai gelockert.

    Das ist vermutlich der Fall, weil die andauernde, zügellose Kreditexpansion die Ansprüche an die Reserven des Banksystems steigert. Dennoch muss die Fed höhere Reserven zur Verfügung haben, um die Leitzinsen auf dem angestrebten Niveau von 4 % zu halten.

    Es sollte klar sein, was das zu bedeuten hat: Die Fed bemüht sich eifrig jedes wirkliche Anziehen zu verhindern, in der augenscheinlichen Hoffnung, dass die "gemäßigten" Zinsanhebungen den Job langsam im Laufe der Zeit übernehmen werden und damit auch weniger Schmerzen verursachen. Doch mit großer Wahrscheinlichkeit bedeutet das weitere Anhebungen und mehr Schmerzen – zu einem späteren Zeitpunkt.

    Es war tatsächlich die gleiche Erfahrung, die Volcker 1979 dazu veranlasste, diese strikten Zinsziele im Oktober 1979 aufzugeben und stattdessen die Reserven der Bank ins Visier zu nehmen. Das bedeutete eine weitgreifende Abweichung der amerikanischen Geldpolitik von der früheren, dauerhaften monetären Leichtigkeit und starken Inflationsneigung hin zu einer einzigartigen Anziehung, die zu einem Niedergang der Inflationsraten führte.

    Die Fed unter Greenspan ist zu dem zweifelhaften Verfahren zurückgekehrt, sich auf die Zinssätze zu konzentrieren, während man sich deutlich auf die gemäßigten – sprich: sehr langsamen – Zinsanhebungen beschränkt. Die wahre monetäre Erleichterung zeigt sich im Andauern der erbarmungslosen Kreditflut.

    Als Alan Greenspan sein Amt 1987 übernahm, lag die Verschuldung bei insgesamt 10,57 Billionen Dollar. Den jüngsten Zahlen zufolge liegt sie heute bei 37.35 Billionen Dollar. Das ist mit Sicherheit der zweifelhafteste Verdienst Greenspans.

    Um den Folgen der Blase bei Aktien zu entgehen, hat die Fed eine Blase bei Immobilien und Anleihen zwischen 2001 und den darauf folgenden Jahren erzeugt. Ich denke es ist an der Zeit, über die Folgen dieser beiden Vermögenswert- und Kreditblasen nachzudenken. Die umgestülpte Ertragskurve bedroht in erster Linie die riesige, bestehende "Carry-Trade" Blase bei den Schatzanleihen. Aber auch die große Hausblase und die etwas kleinere Autoblase haben ihre besten Tage schon hinter sich. Steigende Zinssätze und geringes Einkommenswachstum fordern unerbittlich ihren Tribut.

    Es sollte sofort deutlich werde, dass die möglichen wirtschaftlichen und finanziellen Folgen eines Platzens dieser Blasen um einiges schlimmer sein wird, als die möglichen Folgen der früheren Aktienblase. Die übermäßigen Ausgaben und Schulden sind in den vergangenen Jahren in einem Maß gestiegen, das eine Bedrohung für die Stabilität des gesamten amerikanischen Finanzsystems darstellt.

    In der letzten Zeit hat Mr. Greenspan in seinen öffentlichen Reden unterstellt, dass die hohen Preise bei den Vermögenswerten ironischerweise ein Folge des außergewöhnlichen Erfolgs seiner Politik seien, weil er die führenden Investoren dazu gebracht hätte, geringere Risikoprämien zu fordern. Irgendwann wird sich das allerdings umdrehen und die fallenden Preise werden dann die "allzu offensichtliche Abweichung und die ansteckenden Anfälle von menschlicher Euphorie und Verzweiflung und die Instabilität, die sie hervorrufen" widerspiegeln.

    Und doch betont er, dass es "einfach nicht realistisch" sei, zu erwarten, dass die Fed Blasen bei Vermögenswerten erkennen und sicher entspannen kann. Die richtige Antwort lautet seiner Meinung nach, dass die Politiker die Märkte so flexibel wie möglich halten sollten und so unreguliert wie möglich. Flexible Märkte haben es in der Vergangenheit möglich gemacht, Schocks aufzufangen, so wie den Zusammenbruch der Aktienblase und Terroranschläge wie den am 11. September 2001.

    Ich bin mir nicht sicher, was mich mehr schockiert. Diese sinnlose und arrogante Behauptung oder das Stillschweigen der amerikanischen Wirtschaftswissenschaftler. Überschwang, für sich genommen, ist noch nicht in der Lage die Preise der Vermögenswerte aufzublasen. Die unverzichtbare erste Bedingung ist immer eine Kreditschwemme und Mr. Greenspan hat diese mit unvergleichlicher Ausschweifung geliefert. Es liegt jedoch in der Natur der Dinge, dass leichtes Geld und Kreditschwemmen führen und der Überschwang folgt.

    Die wirtschaftliche Erholung, die Amerika 2001 erlebt haben soll, war mit Abstand die schwächste in der gesamten Nachkriegszeit. Für die arbeitende Bevölkerung hat es keine Erholung gegeben. Man spricht euphemistisch eher über eine Fehlmenge bei den Arbeitsplätzen und beim Einkommenswachstum. Man sollte besser von einem Fiasko sprechen.

    Zwei akute Gefahren schweben momentan über der amerikanischen Wirtschaft und dem Finanzsystem. Die eine ist die umgestülpte Ertragskurve, die droht den Boden unter der riesigen "Carry Trade"-Blase bei den Anleihen wegzuziehen und damit auch unter der Immobilienblase. Die andere Gefahr liegt in den Verbraucherausgaben. Die Verbraucherkredite sinken, während auch die Zahl der Arbeitsplätze und das Lohnwachstum wieder schwächer werden. Es sieht so aus, als verließe sich die "Carry Trade" Gemeinschaft auf sofortige Zinskürzungen falls etwas schief gehen sollte. Ich erwarte, dass Fed die extreme Verletzlichkeit dieser beiden Bereiche massiv unterschätzt und auch weiterhin bei den Zinsanhebungen bleiben wird. Das "Rätsel" um die Zinsen ist so ziemlich das einzige, was dieses Kartenhaus noch zusammenhält.

    "Super liquide Märkte", ist schon zu einer reißerischen Phrase der verbreiteten Bullenfänger geworden. Man sollte allerdings nicht vergessen, dass die gegenwärtige Liquiditätsflut in den USA und einigen anderen Ländern ihren einzigen Ursprung in den monströsen Blasen bei den Vermögenswerten hat, die die Bedingungen für praktisch unbegrenzte Kredite liefern. Man muss deutlich zwischen einer verdienten Liquidität und einer auf Spekulationsblasen basierenden geliehenen Liquidität unterscheiden. Die letztere kann sich über Nacht in Luft auflösen.

    Der scharfe Anstieg der Inflationsrate zwingt die Fed zu stetigen Zinsanhebungen. Damit geht sie bei den bestehenden Blasen enorme Risiken ein. Oder um es ganz platt auszudrücken: Sie hat die Kontrolle verloren.
    Pate100:

    Gold, Euro und Dollar

     
    29.01.06 14:54

    Gold, Euro und Dollar

    Die größte Verwunderung im letzen Jahr war zweifellos die Tatsache, dass der Dollarkurs in Anbetracht des großen Handelsbilanzdefizits nicht fiel und gleichzeitig Gold in allen Währungen stieg. Warum stieg Gold, wenn der Dollar nicht fiel?

    Wie die Interviews vieler Profis Anfang 2005 zeigten, wurde prozyklisch argumentiert, deshalb wurde nach drei Jahren Rückgang von einem weiteren Rutsch des Dollars ausgegangen. Die allgemeinen Vorhersagen hatten sich auch sehr negativ auf den Dollar eingeschworen und dem aufmerksamen Trader war auch klar ,dass eine mehrmonatige Erholung des Dollars bevorstand. Dass die Erholung so lange dauerte, hätte allerdings niemand gedacht.

    Der Dollar sollte zwar eigentlich schwächer werden um dieses Ungleichgewicht im Außenhandel zu zeigen. Wie allerdings schon im letzten Artikel gezeigt wurde, ist seit 1982 kein Zusammenhang zwischen dem Handelsbilanzdefizit und dem Dollarkurs zu verzeichnen. Scheinbar ist also der Carry Trade (die gesamte Spekulation in den Währungsmärkten) entscheidender als die ökonomische Grundlage. Der Grund für die Geldströme muss dann wo anders liegen. Tatsächlich kann man in dem unten gezeigten Chart die Korrelation zwischen dem Wechselkurs und den kurzfristigen Zinssätzen feststellen.


    Da in den USA die Federal-Funds-Rate (Zinsen mit der kürzesten Laufzeit) in 2005 relativ stark angezogen wurde und im Euro-Raum die Zinsen nominal niedriger sind, wurde in Euro geborgt und mit einem Hebel in Dollar investiert. Es macht ja keinen Sinn zu 4% zu leihen und für 2% anzulegen, deshalb wird solange die Fund-Rate in den USA höher als die Euro-Zinsen bleiben und der Dollar wahrscheinlich auch stärker bleiben. Alle Auslegungen der Aussagen der EZB oder der Federal Reserve sollten diesbezüglich weniger Gewicht haben wie die Tatsache, dass die Zinsunterschiede noch keinen Wechsel der Anlagestrategie zulassen.

    Ausnahmen dieser Regel waren allerdings die Jahre 2000 und 2001, als trotz niedrigen Zinsen in den USA viel Geld aus aller Welt in die US-Märkte (Bonds, Aktien) floss und den Dollar damit stärkte. Aber auch jetzt sind in den USA die Aktienkäufe der Ausländer nahe einem Rekordniveau.

    Der untere Chart teilt mit der blauen Linie die Zinsen der amerikanischen Zentralbank durch die Zinsen der EZB und mit der schwarzen Linie den Dollarkurs. Man kann erkennen, sobald die Zinsen in den USA Ende 2001 unter die Zinsen in Europa fielen, also im Chart unter die Null-Linie (= mit 1 gekennzeichnet) begann der Dollar zu fallen. Im Jahr 2005, als die US Zinsen dann über die der EZB stiegen (= mit 2 gekennzeichnet), begann die Rallye des Dollars und diese hat viele auf dem falschen Fuß erwischt.
    Amerikanische M3-Zahlen ab März 2006 unter Verschl 2360008
    Es ist also durch die beschriebenen Gegebenheiten nicht anzunehmen, dass sich eine verhältnismäßig planmäßige und geordnete Lösung des Handelsbilanzdefizits anbietet. Die Ungleichgewichte bauen sich weiter auf.

    Solange die wirklichen Probleme bezüglich der Verschuldung und der Doppeldefizite von den Mainstream-Medien nicht aufgegriffen werden und solange die optimistische Einschätzung bezüglich der Märkte anhält, wird die Hauptfaktor der Veränderung zwischen Dollar und Eurokurs der Zinsunterschied bleiben.

    Wird sich zum Beispiel durch Anhebung der EZB-Zinsen und einer niedrigeren Federal-Fund-Rate in Zukunft das Blatt wenden und kann der Dollarkurs die 80er Grenze - an der er in der Vergangenheit schon wiederholt abprallte - durchbrechen, dann wird vielleicht das Gegenteil einer geordneten Lösung des Problems erfolgen.


    Gold und Inflation

    Am nächsten Chart, der die nominalen und die realen Zinsen in den USA (nominal abzüglich der Konsumentenpreise - CPI) zeigt, kann man erkennen, dass die Realzinsen seit 2005 wieder knapp im Positiven sind. Würden die ausgewiesenen Inflationsraten in den USA stimmen (2004 = 3,38%, 2005 = 3,68%) dann wäre alles bestens, aber der Anstieg des Goldpreises um 130 Punkte oder 30% in einem Jahr signalisiert das Gegenteil. Entweder die Märkte sehen einen Abschwächung der weltweiten Konjunktur und damit ein erneuter Beginn des Zinssenkungs-Zykluses der Fed oder sie trauen den offiziellen Inflationszahlen nicht mehr.

    Oder wie Bill Bonner es sagte: "Quack economists at the Bureau of Labor Statistics do to numbers what guards at Guantanamo did to prisoners. They rough them up so badly, they are ready to say anything"...)

    Übersetzung: "Quacksalber-Statistiker der Regierung machen mit den Zahlen was die Aufseher mit den Gefangenen in Guantanamo machten, sie behandeln sie so brutal, dass sie alles sagen würden"...)

    Dass von der Fed. die M3-Zahlen nicht mehr veröffentlicht werden und das gerade dann, wenn ab dem 20. März 2006 im Iran eine in Euro gehandelte Ölbörse entsteht gibt auch einen Grund misstrauisch zu werden. Die Europäer brauchen dann nicht mehr soviel Dollar halten um die Zahlung für Öl zu gewährleisten und auch die Asiaten können dann in Ihren Währungsreserven diversifizieren. Kommen die nicht benötigten Dollar zurück in die USA dann könnte Geldmenge sehr stark steigen und die M3 Statistik ganz anders aussehen.

    Die andere Frage ist ob es zu dieser Öl-Börse kommt. (Ein interessanter englischsprachiger Artikel hierzu ist unter diesem Link zu finden.) Sadam Hussein hatte dieses schon für den Irak angekündigt und es hat offensichtlich nicht mehr geklappt.

    Wie auch immer, wenn die M3-Zahlen so nichtssagend und überflüssig wären wie behauptet, dann würde sie weiterhin mit den lächerlichen Inflationszahlen veröffentlicht werden.

    Amerikanische M3-Zahlen ab März 2006 unter Verschl 2360008

    Sogar in den offiziellen Statistiken kann man sehen, dass in den USA die Realzinsen alles andere sind als lukrativ.

    Ob die Fed die Möglichkeit hat die Zinsen langfristig unten zu halten ist allerdings zu bezweifeln. Schaut man zurück, dann hat sie von 1955 bis 1981 die Fund-Rate erhöht und erst dann wurde das Geld durch die fallende Inflation für 23 Jahre billiger. Die 1% waren dann die Wende und wir werden jetzt für viele Jahre der Inflation nachlaufende Zinsen haben und die Zinsen werden dann für sehr lange steigen.

    Die Tatsache jedenfalls, dass Gold in allen Währungen stieg, lässt die Vermutung zu, dass wir nun in der zweiten Stufe des Gold Bullen angekommen sind.

    Die erste Stufe wurde durch das Abwerten der Weltreservewährung ausgelöst, die zweite durch weltweit zunehmende Nachfrage der Investoren und die dritte ist die spekulative Blase, die die Preise senkrecht hochtreibt, aber davon sind wir trotz des kürzlich fulminanten Anstiegs noch sehr lange entfernt.


    © Matthias Lorch




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