Nach dem Willen mächtiger Investoren wie der New Yorker Fed soll das Geldhaus Hypotheken im Milliardenwert zurückkaufen. Die Bank reagierte darauf zunächst mit einer Kampfansage. Jetzt gibt sie sich konzilianter - und lässt sich auf Verhandlungen ein.
Im Streit um Hypothekenbonds geht die Bank of America auf erboste Investoren zu. Das nach Bilanzsumme größte US-Geldhaus teilte mit, es habe begonnen, mit einer Gruppe von Anlegern zu verhandeln, die von ihm verlangt hatten, in Anleihen verpackte problematische Hypotheken im Milliardenwert zurückzukaufen. Bisher hatte sich die Bank of America kämpferisch gegeben. Ihr Chef Brian Moynihan sagte noch im November, das Institut werde in der Sache "in den Nahkampf" gehen.
Einigt sich das Institut mit den Investoren, kann es womöglich hohe Kosten abwenden. Analysten erwarten, dass der gesamten Bankenbranche durch solche Rückkäufe von Hypotheken Milliardenbelastungen entstehen werden. Sie könnten sich etwa laut einer Studie von JP Morgan-Analysten vom Oktober auf bis zu 80 Mrd. Dollar belaufen.
Durch eine Einigung würde Bank of America zudem wenigstens einen belastenden Streitfall lösen. Das Institut steht bereits im Zentrum eines Skandals um mutmaßlich unrechtmäßig durchgeführte Zwangsversteigerungen von Eigenheimen.
Die Investoren hatten von dem Geldhaus verlangt, es solle Hypotheken zurückkaufen, die in Wertpapieren im Wert von 47 Mrd. Dollar verpackt wurden. Sie werfen der Bank Fehler im Umgang mit den Hypotheken sowie irreführende Angaben zur Qualität der Papiere vor.
Die Anleihen waren von dem Hypothekenspezialisten Countrywide Financial ausgegeben worden, den Bank of America Anfang 2008 gekauft hatte. Im Zuge der Misere am Häusermarkt haben Hypothekenbonds erheblich an Wert verloren, den Investoren hat das herbe Verluste beschert.
Laut Medienberichten gehört zu der mittlerweile 17 Mitglieder zählenden Investorengruppe die regionale Notenbank New York Federal Reserve.
Die von der Kanzlei Gibbs & Bruns vertretenen Investoren hatten im Oktober einen Brief an die Bank of America und die Bank of New York Mellon geschrieben und den Rückkauf der strittigen Hypotheken verlangt - und zwar zum Nominalwert. Letztere agierte bei den Geschäften als Depotbank.
Die Investoren gaben den Banken 60 Tage Zeit, um das Problem zu lösen. Andernfalls wollten sie den Zahlungsausfall erklären, was ihnen die Tür für Klagen geöffnet hätte. Die Frist wird nun um die Dauer der Verhandlungen verlängert. Eine Klage sei immer noch möglich, sollten die Gespräche scheitern, sagte ein Anwalt der Anleger.
Mehr unter www.wissen.de/wde/generator/wissen/...ten/ftd/UB/50206271.html
