Die Hoffnung auf schnelle Schritte zur Ankurbelung der US-Konjunktur haben die New Yorker Börsen am Freitag deutlich ins Plus getrieben. Anleger setzten darauf, dass unerwartet schlechte Arbeitsmarktdaten Präsident Barack Obama und andere Entscheidungsträger zu einem schnellen Handeln anspornen würden. Die amerikanischen Unternehmen strichen im Januar so viele Stellen wie seit 34 Jahren nicht mehr.
HB NEW YORK. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte bis zum Mittag (Ortszeit) 2,2 Prozent fester bei 8240 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 gewann knapp zwei Prozent auf 862 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq stieg 2,1 Prozent auf 1578 Punkte. In Frankfurt schloss der Dax knapp drei Prozent höher.
US-Finanzminister Timothy Geithner will die mit Spannung erwarteten Einzelheiten zum Bankenrettungsplan der neuen Regierung am Montag vorstellen. Das trieb die Finanztitel nach oben. Mehr als 22 Prozent im Plus notierten die Aktien der Bank of America. Die JPMorgan-Papiere gewannen 7,5 Prozent. Ebenfalls im Plus lagen die Papiere von IBM. Sie notierten 2,8 Prozent höher.
Die Anleger blickten zudem auf eine Reihe neuer Quartalsberichte. Der weltgrößte Versicherungsmakler Aon verbuchte im vierten Quartal wegen Restrukturierungs- und Akquisitionskosten einen starken Einbruch beim Nettogewinn, übertraf jedoch mit seinem Ergebnis vor Sonderposten die Erwartungen der Analysten. Aon-Aktien schossen um 11,4 Prozent in die Höhe.
Die Papiere der Hartford Financial Services Group verloren nach einem Quartalsverlust dagegen um 25 Prozent. An dem US-Lebens- und Sachversicherer ist die Allianz beteiligt.
Auch Rupert Murdochs News Corp rutschte im abgelaufenen Quartal netto tief in die roten Zahlen. Abschreibungen in Höhe von 8,4 Milliarden Dollar unter anderem auf die Übernahme des „Wall Street Journal“-Herausgebers Dow Jones führten bei dem Medienkonzern zum größten Reinverlust seiner Geschichte in einem Quartal. News Corp-Aktien gewannen dennoch 1,9 Prozent.
Insgesamt fielen im Januar 598.000 Jobs außerhalb der Landwirtschaft weg, wie das Arbeitsministerium mitteilte. Das ist der stärkste Rückgang seit Dezember 1974. Von Reuters befragte Analysten hatten lediglich einen Rückgang um 525.000 erwartet. Die Arbeitslosenquote erreichte mit 7,6 Prozent das höchste Niveau seit mehr als 16 Jahren. Die Entwicklung am Arbeitsmarkt ist entscheidend für die Konsumausgaben, die wiederum rund zwei Drittel der Wirtschaftsleistung in den USA ausmachen.
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