ALLIANZ: Policen-Zins fällt um 22 Prozent

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Pichel:

ALLIANZ: Policen-Zins fällt um 22 Prozent

 
27.11.02 14:56





Mit drastischen Einschnitten hatten alle gerechnet, dann kam es noch schlimmer als erwartet: Die Allianz Leben, Deutschlands größter Lebensversicherer, senkt ihre Überschussbeteiligungen so stark wie nie zuvor - andere werden dem Marktführer folgen.


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Stuttgart - Nachdem die Überschussbeteiligung schon einmal von 7,5 Prozent im Jahr 2001 auf derzeit 6,8 Prozent gesenkt worden war, geht es weiter abwärts. Für 2003 soll die Verzinsung nach einem Beschluss des Vorstandes auf 5,3 Prozent fallen. Das teilte das Unternehmen am Mittwoch in Stuttgart mit. Nach früheren Presseberichten wurde nur mit einer Absenkung auf 5,5 Prozent gerechnet. Die Entscheidung gilt als Signal für die gesamte Branche. Der neue Schnitt ist prozentual der größte in der Nachkriegsgeschichte.
   
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Die Stuttgarter Allianz Leben begründete ihre Entscheidung mit der schwierigen Lage auf den Märkten für Aktien und festverzinsliche Wertpapiere. Eine deutliche Erholung sei hier kurzfristig nicht erkennbar. Der Vorstandsvorsitzende, Gerhard Rupprecht, geht nach eigenen Worten davon aus, dass fast alle Wettbewerber dem Marktführer folgen werden.



Das Neugeschäft brummt trotzdem

Laut einem Bericht der "Börsen-Zeitung" vom Dienstag hatte die Allianz Leben Ende Juni 23,1 Prozent ihres Anlagevermögens in Aktien in Aktien investiert, nach 24,7 Prozent im Vorjahr. Die Stille Reserve auf Aktien sei mittlerweile auf null geschmolzen. Der Mutterkonzern Allianz  hatte Mitte November einen Rekordverlust von 2,5 Milliarden Euro im dritten Quartal gemeldet. Damit drohen erstmals rote Zahlen in der Jahresbilanz.

Mit der Überschussbeteiligung profitiert der Kunde von den Gewinnen eines Versicherungskonzerns. Die gesetzlich garantierte Mindestverzinsung von derzeit 3,25 Prozent soll den Kunden vor Verlusten schützen, reicht aber nicht immer für den Inflationsausgleich.


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Die wachsende Kritik am Anlageverhalten der Versicherer, die während des Börsenbooms ihre Aktiendepots kräftig aufgestockt hatten und nun Wertverluste in Kauf nehmen müssen, hat der Allianz Leben aber bisher nicht geschadet: Das Neugeschäft stieg in den ersten zehn Monaten 2002 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 30,3 Prozent. Der Marktanteil konnte von 14,4 Prozent auf 17,4 Prozent ausgebaut werden.

Auch die Kunden der Victoria bekommen die Baisse zu spüren. Wie das Unternehmen aus der Ergo-Gruppe bereits vergangene Woche bekannt gab, sollen dort die Zinsen für die Lebensversicherung um 25 Prozent sinken - ebenfalls ein Rekord-Einschnitt.

Die Gesamtverzinsung der Prämien werde von derzeit 6,8 Prozent auf rund 5,0 bis 5,2 Prozent im Jahr 2003 zurücknehmen, teilte Vorstandschef Michael Rosenberg mit. Eine Erholung des Kapitalmarktes erwartet Victoria einstweilen nicht. Die Aktienquote ihrer Anlagen hat sie daher inzwischen von rund 25 auf 15 Prozent gesenkt.






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