Alle fordern Wachstum. Aber was wächst ewig?

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Alle fordern Wachstum. Aber was wächst ewig?

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12.03.03 08:43
Über gern übernommene Denkfehler der "Wirtschaftsexperten", anstehende Probleme und Lösungsmöglichkeiten...

Die Wirtschaft ist eine der wichtigsten Fundamente der Gesellschaft. Hat die Wirtschaft ein Problem, hat die Gesellschaft ein Problem. Wir dürfen dies aktuell am eigenen Leib bemerken. Die Analyse, Kontrolle und Steuerung des Mysteriums Wirtschaft wird dabei meist in den Händen Einzelner, genannt "Wirtschaftsexperten", belassen. Sie findet man in Unternehmen, der Politik und den Medien. Doch sollte man ihnen allein die Problemlösungen überlassen?

Obwohl jeder Mensch Teil der Wirtschaft ist, ist das Wissen über diese meist nur rudimentär vorhanden. Aussagen der "Experten" werden ständig wiederholt und in den Medien verbreitet. Vieles wird oft als Tatsache präsentiert und als unanfechtbare Meinung übernommen. Schließlich hat nicht jeder Zeit und das Interesse, sich mit wirtschaftlichen Vorgängen zu befassen. Verstärkt wird das Desinteresse durch Fachbegriffe der Experten, bei denen der "Laie" meint, sowieso nicht mitreden zu können.

Ich behaupte, dass viele der sogenannten (und teilweise selbsternannten) Wirtschaftsexperten fundamentalen Irrtümern hinterherlaufen. Gleichzeitig sollte man immer im Auge behalten, dass Menschen auch persönliche Interessen haben, die nicht immer öffentlich bekannt sind. Dies ist nicht nur unverantwortlich, sondern sogar gefährlich: Niemand würde das Fundament eines Hauses von Experten mit zweifelhaftem Ruf erbauen lassen - aber das Fundament unserer Gesellschaft schon?


Wachstum verhindert Arbeitslosigkeit?


Es hört sich so einfach an: Um Arbeitslosigkeit abzubauen, muß die Wirtschaft wachsen. Diese Meinung wird in den Wirtschaftsmedien so oft wiedergekäut, dass sie bereits als Tatsache gilt. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass Wachstum allein aber nicht das Problem der Arbeitslosigkeit löst:

Die deutsche Wirtschaft zum Beispiel wächst seit dem Zweiten Weltkrieg. Sie wächst und wuchs zeitweise nur langam, aber sie wächst - und zwar immer prozentual bezogen aufs Vorjahr.  Vollbeschäftigung gab es in Deutschland jedoch nur in den 60er bis Mitte der 70er Jahre, als in der BRD dann Gastarbeiter benötigt wurden, um die Nachfrage nach Arbeitskräften zu bedienen. Trotz weitergehenden Wachstums stiegt die Arbeitslosigkeit an. Kann Wirtschaftswachstum also als Allheilmittel für das Zivilisationsproblem Arbeitslosigkeit gelten?


Der einzige Grund für Arbeitslosigkeit ist mangelndes Wachstum?


Ein Freund, von Beruf Vermesser, erzählte mir stolz, dass er jetzt als erster in seiner Firma mit einem GPS-gestützten System arbeiten kann. Die Vermesser-Branche gehört - wie die Baubranche allgemein - aktuell nicht zu den Wirtschaftsbereichen, denen es besonders gut geht. Ich fragte ihn, ob die Arbeit jetzt besser, also schneller ginge. Er schätzt, dass in der gleichen Zeit mit diesem System 30 bis 50 Prozent mehr geschafft werden könnte. Betriebswirtschaftlich betrachtet ist dies für das Unternehmen von Vorteil, gesellschaftlich gesehen ebenso: Es steigert die Produktivität und damit das Gesamteinkommen einer Gesellschaft.

Volkswirtschaftlich betrachtet, zeigt dieses Beispiel aber, was ein extrem wichtiger Grund für die Massenarbeitslosigkeit unsere Tage ist: Die Vermesser-Branche kann auf diesem Wege ca. 30 bis 50% der anfallenden Arbeit und der dazu benötigen Arbeitskäfte durch Maschinen ersetzen. Die Automatisierung des Wirtschaftslebens ist ein besonders wichtiger Teil des Industriezeitalters. Brötchen werden genauso durch Roboter massengefertigt, wie Autos, Fernseher oder Bekleidung. Die dafür nötige menschliche Arbeitskraft geht immer weiter zurück. Menschliche Arbeit wird schlicht nicht mehr gebraucht. Wie oft wird der Aspekt steigender Automatisierung in den Erklärungen für steigende Arbeitslosigkeit unserer Wirtschaftsexperten berücksichtigt?


Kürzung der Sozialleistungen schafft Arbeitsanreize?


Unter dem Gesichtspunkt fehlender Arbeitsplätze ist der Ruf nach der Kürzung von Sozialleistungen (Sozial- und Arbeitslosenhilfe), um Anreize zum Arbeiten der davon Betroffenen zu schaffen, extrem kurzfristig gedacht. Natürlich ist es wünschenswert, Berufsschmarotzern nicht das Leben zu erleichtern. Den Druck auf Arbeitslose auf diesem Wege zu erhöhen hat aber nur die Wirkung, mehr "Arbeitskraft" auf dem völlig gesättigten Markt anzubieten. Wie die Gesetze von Angebot und Nachfrage aber besagen, drückt ein hohes Angebot bei niedriger Nachfrage den Preis: In dem Fall den Preis für Arbeit, den Lohn.

In den USA müssen bereits jetzt viele Menschen zwei oder mehr Jobs haben, um überleben zu können. Und auch in  Europa sind die ersten Symptome gleicher Art sichtbar.


Soll unsere Gesellschaft wirklich diesen Weg wählen?


Zudem kann das Absenken der Sozialleistungen auch negative Auswirkungen auf die Wirtschaft haben. Während jemand, der 10.000 Euro monatlich verdient, kaum in der Lage ist, alles zu verkonsumieren, geben Geringverdiener den Großteil ihres Einkommens sofort wieder aus - und kurbeln somit die Wirtschaft an.

Einsparungen bei den Geringverdienern wirken sich also viel direkter auf den Konsum und damit die Gesamtwirtschaft aus, als wenn man einem Gutverdiener ein paar weitere Prozente Steuern schenkt - die dieser eher zum Sparen als zum Konsumieren nutzt.


Schuld an der Wirtschaftskrise ist die schlechte Börsenstimmung?


Was war zuerst? Wirtschaft oder Börse? Die Börse ist eine Erfindung der Menschen und bietet Unternehmen in erster Linie die Möglichkeit, an Kapital für Investitionen zu kommen. Steigende Aktienkurse haben aber keine direkte Auswirkungen auf das, was wirklich in der Wirtschaft konsumiert und produziert wird.

Immer noch sitzen viele Menschen dem Irrglauben auf, Aktienkäufe sind Investitionen in die Wirtschaft. Das neue  Steuerpaket der US-Regierung war explizit darauf ausgelegt, Aktieninvestitionen zu begünstigen. Doch wer aktuell Aktien kauft, investiert in den seltensten Fällen in die Wirtschaft. Die Börse ist ein Marktplatz für Aktien und wer dort Aktien kauft, tut dies in den meisten Fällen von einem Verkäufer, der mit dem Unternehmen selbst gar nichts zu tun hat. Es ist, als würde ich mein altes Sofa verkaufen: Ikea hat davon aber nichts.

Nur im Falle von Neuemissionen fließt wirklich Geld an das Unternehmen selbst (und somit in die Wirtschaft). Aktien-Neuemissionen sind aktuell aber "aufgrund des schlechten Umfelds" eher selten. Natürlich profitieren die Unternehmen auch vom Aktienhandel, wenn sie z.B. Aktien gegen ganze Unternehmen eintauschen geht das besser, wenn diese hoch bewertet sind. Aber hohe Aktienkurse sorgen nicht dafür, dass wir als Menschen mehr Brötchen essen, als wir uns leisten können.

Warren Buffett ist Multi-Milliardär und Investor. Seine warnenden Aussagen und Analysen fanden in Zeiten des New-Economy-Hype wenig Beachtung. Er hatte Recht - aber hören wollte es niemand. Wie wird die Wirtschaftspresse und die anderen Wirtschaftsexperten wohl mit seiner neuesten  Aussage umgehen, in der er behauptet, hochspekulative Finanzderivate wie sie seit einigen Jahren zum Standard-Repertoire der Börse gehören, bedrohen den gesamten Finanzmarkt? Wollen die Verantwortlichen auch hier warten, bis sich zeigt, dass Warren Buffett eventuell Recht hat, oder wird sich jemand zuvor mit seinen Warnungen intensiv befassen? Oder sind die Profiteure der Börsen-Spekulationen inzwischen so mächtig, dass gar kein Interesse daran besteht, irgendetwas zu verhindern?


Alle fordern Wachstum. Aber was wächst ewig?


Nur Menschen, die mit Mathematik auf Kriegsfuß stehen, können allen Ernstes behaupten, prozentuales Wachstum bezogen auf den Vorzeitraum ist bis in alle Ewigkeit möglich. 3% Wirtschaftswachstum pro Jahr werden als Boom und somit als wünschenswert angesehen. Was übersehen wird ist, dass diese 3% nominal (also auf den realen Wert bezogen) jedes Jahr größer werden. Aus 1000 im Jahr 0 werden 1030 im Jahr 1 aber 1060,9 im Jahr 2.

Diese unscheinbaren 0,9 Unterschied in der nominalen Batrachtungsweise sorgen aber für einen interessanten Effekt. Man könnte annehmen, dass eine Verdopplung der Wirtschaftsleistung in 33,33 Jahren erfolgen könnte (33,33 Jahre * 3% Pro Jahr = 100 %, also Verdopplung). Dies ist jedoch falsch. Die 3% beziehen sich aufs Vorjahr, somit erfolgt eine Verdopplung alle 23 Jahre (exponentielles Wachstum). Nach 46 Jahren also eine Vervierfachung. Das Achtfache der ursprünglichen Wirtschaftsleistung muss eine Wirtschaft also nach 69 Jahren erbringen - und die Wirtschaftsteilnehmer müssen das Achtfache konsumieren. Unsere Wirtschaft wächst somit unaufhörlich und exponentiell. In der Natur gibt es exponentielles Wachstum nur über eine gewisse Zeit. Dann erfolgt entweder eine Stagnation oder das gesamte System durchstößt seine Grenzen und stirbt ab. Krebs ist ein Beispiel dafür.

Chinas Wirtschaft wächst zur Zeit um 7% pro Jahr. Eine Verdopplung der Wirtschaftsleistung würde somit ca. alle 10 Jahre stattfinden. In 30 Jahren wird das Ein-Milliarden-Menschen-Volk also das Achtfache von heute produzieren müssen. Woher sollen z.B. all die Ressoucen kommen (Energie, Öl, Eisenerz, Weizen usw.), um diese Menge zu realisieren? Sollten solche Entwicklungen nicht wenigstens mit einem gewissen Argwohn betrachtet werden? Im Übrigen schützt die vergleichsweise sehr hohe Wachstumsrate die Chinesen nicht im Geringsten vor  steigender Arbeitslosigkeit.


Inflation ist (k)ein Naturgesetz!


Die Diskussion über Inflation hinterlässt oft das Gefühl, sie sei ein Naturgesetz und somit vom Menschen nicht beeinflussbar. Das Gegenteil ist der Fall: Inflation kommt nur dann zustande, wenn die Notenbanken neues Geld drucken. Warum tun sie das, obwohl ebenfalls betont wird, dass Inflation nichts Gutes ist?

Eine Begründung lieferte die Notenbank diese Woche, jedoch findet diese Meldung in der wirtschaftlichen Berichterstattung nicht die Aufmerksamkeit, die sie verdient hätte. Die Europäische Zentralbank EZB hat vor Geldhortung  gewarnt. Durch die aktuellen unsicheren Zeiten legen sich viele Leute verstärkt Geld unter die Matratze: Die aktuellen Zinssätze lohnen sich eh nicht und das Wort  Bankenkrise lässt viele aufhorchen. Man geht auf Nummer sicher und hält mehr Geld zuhause. Das Ergebnis ist, dass auf dem Markt - volkswirtschaftlich betrachtet - einer gleichbleibenden Gütermenge eine geringere Geldmenge gegenüber steht. Deflation, also das Sinken von Preisen droht.

Um dem vorzubeugen, gibt die Notenbank neues Geld in den Kreislauf ohne aber wissen zu können, wann das gehortete wieder zurückfließt. Tut es dies irgendwann, steht plötzlich einer gleichbleibenden Gütermenge eine höhere Geldmenge gegenüber. Die Preise steigen, es kommt zur Inflation.

Inflation ist für die Wirtschaft gesünder als Deflation. Während bei Inflation die Güterpreise nach oben gehen und nur die Preisschilder ausgetauscht werden müssen, haben sinkende Preise, also Deflation, problematischere Auswirkungen. Sinken die Verkaufspreise, müßten die Unternehmen eigentlich ihre Kosten an die neuen Preise anpassen. Verträge, wie Tarif- und Lieferverträge, sind aber nicht ohne weiteres änderbar. Deflation geht also auf die Gewinnmarge der Unternehmen, die schnell eine Zahlungsunfähigkeit und damit einen Bankrott der Unternehmen oder eben Entlassungen nach sich ziehen kann. Deflation hat zudem einen psychologischen Effekt. Kunden kaufen nicht sofort, sondern sie spekulieren (gerade in unsicheren Zeiten!) auf weiter sinkende Preise. Der Konsum wird also nach hinten verschoben, eine Wirtschaftsflaute droht.

Inflation ist also das geringere Übel, stellt langfristig aber eine Entwertung aller Geldvermögen dar und ist deshalb rein technisch gesehen Raub am Volk. Der Grund für Inflation ist also die Möglichkeit der Geldhortung. Könnte man das Horten von Geld verhindern, würde man Inflation verhindern. Die aktuell stark sinkendenden Preise in der Tourismus- und Elektronikwirtschaft (Geiz ist geil!) könnten Anzeichen für eine Deflation sein.

Eine verstärkte Geldhortung hat zudem eine Art Rückstau-Effekt. Die sowieso schlechte Zahlungsmoral wird durch sie verstärkt, Unternehmen werden verzögert für ihre Leistungen bezahlt, können ihre Lieferanten und Angestellten nur verzögert entlohnen, die wiederum erst später zahlen bzw. konsumieren können. Eine verstärkte Geldhortung führt also auch an dieser Stelle sehr schnell in eine sich selbst beschleunigende Spirale von Zahlungsunfähigkeiten, die zum Kollaps ganzer Wirtschaftszweige oder gar Volkswirtschaften führen kann.


Geld als Fundament der Wirtschaft und das Dilemma unserer Geldpolitiker


Die europäische Zentralbank ist aktuell in einem Dilemma, welches extrem ernste Auswirkungen auf die europäische Wirtschaft hat, von einschlägigen Medien aber weitgehend ignoriert wird. Ist von "Zinssenkung durch die EZB" die Rede interessiert sich kein "Normalsterblicher" dafür. Für die meisten Menschen ist das hohe und damit uninteressante Volkswirtschaft. Doch es ist einfacher verständlich, als man annimmt:

Senkt die EZB die Zinsen, wie vor einigen Tagen geschehen, so werden Kredite für Unternehmen und Konsumenten billiger. Diese nehmen also Kredite auf, um sie in die Wirtschaft zu investieren oder zu verkonsumieren und somit zum Aufschwung beizutragen. Soweit die von der EZB vertretene Theorie. Wie die EZB aber auch weiß (s.o.) führt die aktuelle Unsicherheit zur Geldhortung, d.h. Geldbesitzer geben ihr Geld nicht aus der Hand. Sie würden es aber tun, wenn die Zinsen hoch genug wären und sich das Risiko lohnen würde.

Die Zinssenkung soll also billige Kredite ermöglichen. Das Geld für diese Kredite muss aber jemand zur Verfügung stellen. Weil aber aktuell die Zinsen runtergehen, wird das niemand tun. Dieses Dilemma wird uns in den nächsten Monaten begleiten und ich wage vorauszusagen: Es wird uns sehr zu schaffen machen.

Interessant ist in dem Zusammenhang auch, dass die gesetzlich definierte Aufgabe der EZB der Erhalt der Stabilität des Euro ist. Demnach müsste die EZB jetzt eigentlich die Zinsen erhöhen, um eine Deflation zu vermeiden. Der Druck der Wirtschaftslobby lässt diese Ziele jedoch in den Hintergrund treten und die EZB wird als Werkzeug für einen Wirtschaftsaufschwung "missbraucht".


"Mein Geld ist doch sicher auf der Bank


Schließlich gehört meine Bank dem Einlagensicherungsfond an, der für Bankeinlagen garantiert." Für die Pleite einer einzelnen, heruntergewirtschafteten Bank mag dies zutreffen. So oft, wie man in letzter Zeit jedoch das Wort  Bankenkrise vernimmt, sind im Falle des Zusammenbruchs einer Bank aber auch andere Banken gefährdet - schließlich ist die Wirtschaft in Zeiten der Globalisierung eng miteinander vernetzt. Der Einlagensicherungsfond kann von Natur aus nicht die Risiken mehrere Bankpleiten auf einmal abdecken. Das Wissen um diese Gefahr sorgt dafür, dass sich einige Leute wieder verstärkt Geld zuhause hinlegen (womit wir wieder bei der Geldhortung wären!), denn es ist besser, auf winzige Zinsen zu verzichten und "flüssig zu sein", als nicht mehr an sein Geld zu kommen, wenn die Bank die Konten sperrt.

Im Worst-Case-Szenario würden dies viel mehr Leute machen und ein gefährlicher Kreislauf entsteht: Ziehen die Leute ihr Geld ab, sind die Banken gezwungen, dieses von den Unternehmen zurückzufordern, denen sie es geborgt haben. Viele Unternehmen sind in der heutigen Zeit aber nicht in der Lage, kurzfristig ihre Kredite zurückzuzahlen - sie gehen Pleite. Die dadurch zunehmende Unsicherheit sorgt dafür, dass die Leute ihr Geld von der Bank abziehen - eine Spirale, die an die Weltwirtschaftskrise erinnert.

Man könnte argumentieren, eine offene Debatte über dieses Thema würde das dargestellte Szenario erst provozieren. Aber kann man eine Lawine dadurch aufhalten, dass man sie ignoriert? Schließlich gibt es bereits viele Anhaltspunkte, die auf genau dieses Szenario hinweisen.

Der Kern dieser Problematik liegt, wie ausgeführt, an der Geldhortung. Bereits seit über 70 Jahren ist diese Thematik bekannt und praktikable Lösungsmöglichkeiten sind aufgezeigt. Ich fordere deshalb eine offene und ehrliche Diskussion über die Thesen der sogenannten  Freiwirtschaftslehre die diese Thematik inhaltlich erklärt und Lösungsansätze aufzeigt.

Das Internet hat es ermöglicht, dass diese Wirtschaftstheorie auf einer breiten Basis verstärkt diskutiert wird. Die anhaltende, stereotyp wiederholte Aussage, dass nur allein höheres Wirtschaftswachstum der Arbeitslosigkeit Einhalt gebieten kann, zeigt doch, wie eingefahren die "Wirtschaftswissenschaften" bereits sind. Neue Sichtweisen sind nötig, denn Fortschritt kommt nur dadurch zustande, dass man bereit ist, gedankliche Grenzen zu überschreiten, anstatt unbedingt an traditionellen Ansichten festzuhalten.

www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/14347/1.html
Mr.Fresh:

Der Nebel um das Geld

 
12.03.03 09:17
In der Tat, ein ernstes Problem. Es soll einmal ein "Goldenes Mittelalter" gegeben haben. In dieser Zeit wurde das horten von Geld dadurch verhindert, daß das Geld jedes Jahr getauscht werden mußte. Das "alte Geld" war also im neuen Jahr nichts mehr wert. Man bekam aber für sein "altes Geld" auch nur soundsoviel neues. Alles darüber war wertlos. Wir kennen das auch aus der jüngeren Geschichte. Sogenannte Währungsreformen.
Wenn ich mich recht erinnere, aber nach Inflationen. Denn die wurden gebraucht, um Kriegsschulden billig bezahlen zu können.
Zurück zu dem Modell aus dem MA. Das gute daran war, daß alle, die mehr verdienten, als sie in Warenwerte umwandeln konnten oder am Jahresende getauscht würde, ihr Geld in öffentliche Projekte steckten. Dadurch wurde der Bau von Brücken, Schulen, Kirchen etc. finanziert und es ging aufwärts.

Gruß
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