Aktionäre erwartet reiche Ernte

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EinsamerSam.:

Aktionäre erwartet reiche Ernte

 
05.12.05 11:58
Dividendenerhöhungen

Aktionäre erwartet reiche Ernte

Im nächsten Frühjahr überweisen die Dax-Konzerne ihren Anteilseignern so viel Dividende wie nie zuvor, denn die Gewinne sprudeln. Nur ein Unternehmen lässt seine Aktionäre leer ausgehen.

DÜSSELDORF. Die 30 Unternehmen des Deutschen Aktienindexes (Dax) schütten im Frühjahr 2006 mehr als 18 Mrd. Euro an ihre Anteilseigner aus. Mindestens 24 Dax-Konzerne werden die Dividende erhöhen. Das ergeben Analysen des Handelsblatts und der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW).

Noch haben sich die meisten Unternehmen zwar nicht auf konkrete Beträge festgelegt, die üblicherweise zwischen April und Juni an die Anteilseigner fließen. Doch auf der Basis von Aussagen der Vorstände, Schätzungen der großen Investmentbanken und der Rekordgewinne der Firmen in den ersten drei Quartalen 2005 lassen sich aber schon jetzt zuverlässige Prognosen ableiten. Danach senkt kein einziger Dax-Konzern im kommenden Jahr die Dividende. Und nur Infineon wird wie schon in den Vorjahren kein Geld an die Aktionäre ausschütten. Der angeschlagene Chiphersteller ist der einzige Dax-Konzern, der im laufenden Jahr Verluste ausweist.

Mit Thyssen-Krupp legte in der vergangenen Woche das letzte Dax-Unternehmen seine Zahlen für das dritte Quartal vor. Das Stahlunternehmen kündigte für 2006 eine um fast 35 Prozent auf 80 Cent je Aktie gestiegene Dividende an. Grund dafür sind Rekordgewinne aus dem Stahlboom und Sondererlöse aus Beteiligungsverkäufen.

Vor allem institutionelle Investoren aus dem Ausland drängen die deutschen Firmen zu höheren Ausschüttungen. Mit der Folge, dass die bisherige Dividenden-Rekordmarke des Geschäftsjahres 2000 um 16 Prozent übertroffen wird.

Gemessen am aktuellen Kursniveau des Dax von gut 5 300 Punkten, ergibt sich für die Aktionäre damit eine Dividendenrendite von 2,7 Prozent. Vor fünf Jahren war die Rendite nur halb so hoch, weil der Dax deutlich höher notierte. „Wir liegen diesmal fast einen Prozentpunkt über dem Zehnjahresschnitt“, sagt LBBW-Experte Frank Schallenberger.

Gleich ein halbes Dutzend Unternehmen präsentiert den Anteilseignern eine höhere Dividendenrendite, als Anleger mit einer herkömmlichen Bundesanleihe erzielen. Das gab es noch nie. Während Investoren mit einer zehn Jahre laufenden Anleihe 3,4 Prozent bekommen, erreichen sie mit Aktien von Tui, Thyssen-Krupp und der Deutschen Telekom sogar mehr als 4,5 Prozent. Das meiste Geld unter seinen Aktionären verteilt wie schon im Vorjahr die Deutsche Telekom. Bei einer erwarteten Dividendenerhöhung von 0,62 auf 0,75 Euro schüttet der ehemalige Staatsmonopolist Anfang Mai 2006 rund 3,1 Mrd. Euro an seine Aktionäre aus. Davon kommen knapp 500 Mill. Euro dem Bundeshaushalt zugute, weil der Staat noch 15 Prozent der Anteile hält. Mit Eon, Daimler-Chrysler, Deutscher Bank, Siemens und BASF werden fünf weitere Konzerne mehr als eine Mrd. Euro ausschütten.

Auffällig ist, dass es die größten Dividendenanhebungen in jenen Konzernen gibt, die mehrheitlich im Besitz ausländischer Investoren sind. Die stärkste Dividendendynamik verzeichnet die Deutsche Börse AG mit einem Plus von 157 Prozent. Ausländer halten 65 Prozent der Börsen-Aktien.

Allerdings setzen auch deutsche Anleger verstärkt auf Unternehmen, die hohe Dividenden zahlen. „Aktienfonds mit der Ausrichtung auf dividendenstarke Konzerne verzeichnen sehr starke Zuflüsse“, beobachtet der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Investment und Asset-Management, Stefan Seip. In den Fonds „Top-Dividende“ des deutschen Branchenprimus DWS etwa zahlten Anleger im laufenden Jahr bereits 1,2 Mrd. Euro ein.

Experten sehen sogar noch Spielraum für weitere Dividendenanhebungen. Denn mit den Konzernen des europäischen Stoxx 50 erzielen die Anleger durchschnittlich sogar eine Dividendenrendite von drei Prozent. „Gemessen an seinen Nachbarn, hat Deutschland immer noch Nachholbedarf. Bei Adidas oder SAP ist noch viel mehr drin“, sagt LBBW-Experte Schallenberger. Zwar heben auch der Sportartikelhersteller und der Softwareanbieter ihre Dividende an. Ihre Aktionäre erreichen aber nur eine Rendite von einem Prozent.

Quelle: HANDELSBLATT, Montag, 05. Dezember 2005, 07:16 Uhr

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Der Einsame Samariter

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