Rückkaufgewinner Schering, Eon und Deutsche Börse
Aktienrückkäufe machen sich bezahlt
Aktienrückkäufe stimulieren die Kurse. Bei neun der zehn Unternehmen mit den größten Rückkäufen im Deutschen Aktienindex (Dax) haben sich die Kurse in den letzten fünf Jahren besser entwickelt als der Gesamt-Index.
HB DÜSSELDORF. Das belegen Untersuchungen des Handelsblatts (Montagausgabe). Vergleiche in Europa und den USA bestätigen die Ergebnisse. Insgesamt nahmen die Dax-Unternehmen seit 1998, als Aktienrückkäufe erlaubt wurden, Anteilsscheine im Wert von knapp 30 Mrd. Euro zurück.
Die zehn größten Aktienrückkäufer schlugen den Dax in den letzten fünf Jahren um 52 Prozent. In Europa ist nach Angaben der Investmentbank Morgan Stanley die Kursentwicklung von Unternehmen in den zwölf Monaten nach Ankündigung eines Rückkaufprogramms um rund 13 Prozent besser als die des Gesamtmarkts. Im amerikanischen S&P-500-Index sind es gut elf Prozent.
Größte Rückkaufgewinner in Deutschland waren Schering, Eon und Deutsche Börse, die den Index um 100 Prozent und mehr schlugen. Auffällig ist, dass keineswegs die Ankündigung eines Rückkaufprogramms Kurssprünge auslöst. Vielmehr dauert es nach einer Untersuchung von Morgan Stanley bis zu sechs Monate, bevor die Kurse merklich reagieren. Beim Dax ist die beste Performance im Zeitraum von fünf Jahren zu verzeichnen.
In Deutschland kündigten zuletzt BASF, BMW, Deutsche Börse und Deutsche Bank an, Aktien vom Markt zu nehmen. „Wenn Unternehmen nicht wissen, wohin mit dem Geld, ist es besser, sie kaufen damit Aktien zurück, als dass sie es auf die hohe Kante legen“, sagte Henning Gebhardt, Leiter deutsche Aktien bei Deutschlands größter Fondsgesellschaft DWS.
Mit fast zehn Mrd. Euro hat die Deutsche Bank so viel Geld in den Aktienrückkauf gesteckt, wie kein anderes deutsches Unternehmen. Für die größte Kontinuität steht BASF. Der Chemiekonzern nimmt seit sechs Jahren regelmäßig Aktien vom Markt, so dass sich der Gewinn inzwischen auf ein Fünftel weniger Anteilsscheine verteilt als 1999. Der Kurs entwickelte sich in den letzten fünf Jahren um 64 Prozent besser als der Dax.
Beim einzigen Dax-Ausreißer nach unten, Thyssen-Krupp, handelt es sich nicht um „echte Rückkäufe“. Zwar kaufte der Stahlkonzern vor zwei Jahren Aktien im Wert von 406 Millionen Euro zurück. Doch diese stehen bis heute in der Bilanz und haben somit das Grundkapital nicht verringert. Genau das aber ist erforderlich, um Aktienrückkäufe für Investoren interessant zu machen. Nur so verteilt sich der künftige Konzerngewinn auf weniger Anteilsscheine.
Quelle: HANDELSBLATT, Sonntag, 22. Mai 2005, 13:56 Uhr
...be invested
Der Einsame Samariter
Aktienrückkäufe machen sich bezahlt
Aktienrückkäufe stimulieren die Kurse. Bei neun der zehn Unternehmen mit den größten Rückkäufen im Deutschen Aktienindex (Dax) haben sich die Kurse in den letzten fünf Jahren besser entwickelt als der Gesamt-Index.
HB DÜSSELDORF. Das belegen Untersuchungen des Handelsblatts (Montagausgabe). Vergleiche in Europa und den USA bestätigen die Ergebnisse. Insgesamt nahmen die Dax-Unternehmen seit 1998, als Aktienrückkäufe erlaubt wurden, Anteilsscheine im Wert von knapp 30 Mrd. Euro zurück.
Die zehn größten Aktienrückkäufer schlugen den Dax in den letzten fünf Jahren um 52 Prozent. In Europa ist nach Angaben der Investmentbank Morgan Stanley die Kursentwicklung von Unternehmen in den zwölf Monaten nach Ankündigung eines Rückkaufprogramms um rund 13 Prozent besser als die des Gesamtmarkts. Im amerikanischen S&P-500-Index sind es gut elf Prozent.
Größte Rückkaufgewinner in Deutschland waren Schering, Eon und Deutsche Börse, die den Index um 100 Prozent und mehr schlugen. Auffällig ist, dass keineswegs die Ankündigung eines Rückkaufprogramms Kurssprünge auslöst. Vielmehr dauert es nach einer Untersuchung von Morgan Stanley bis zu sechs Monate, bevor die Kurse merklich reagieren. Beim Dax ist die beste Performance im Zeitraum von fünf Jahren zu verzeichnen.
In Deutschland kündigten zuletzt BASF, BMW, Deutsche Börse und Deutsche Bank an, Aktien vom Markt zu nehmen. „Wenn Unternehmen nicht wissen, wohin mit dem Geld, ist es besser, sie kaufen damit Aktien zurück, als dass sie es auf die hohe Kante legen“, sagte Henning Gebhardt, Leiter deutsche Aktien bei Deutschlands größter Fondsgesellschaft DWS.
Mit fast zehn Mrd. Euro hat die Deutsche Bank so viel Geld in den Aktienrückkauf gesteckt, wie kein anderes deutsches Unternehmen. Für die größte Kontinuität steht BASF. Der Chemiekonzern nimmt seit sechs Jahren regelmäßig Aktien vom Markt, so dass sich der Gewinn inzwischen auf ein Fünftel weniger Anteilsscheine verteilt als 1999. Der Kurs entwickelte sich in den letzten fünf Jahren um 64 Prozent besser als der Dax.
Beim einzigen Dax-Ausreißer nach unten, Thyssen-Krupp, handelt es sich nicht um „echte Rückkäufe“. Zwar kaufte der Stahlkonzern vor zwei Jahren Aktien im Wert von 406 Millionen Euro zurück. Doch diese stehen bis heute in der Bilanz und haben somit das Grundkapital nicht verringert. Genau das aber ist erforderlich, um Aktienrückkäufe für Investoren interessant zu machen. Nur so verteilt sich der künftige Konzerngewinn auf weniger Anteilsscheine.
Quelle: HANDELSBLATT, Sonntag, 22. Mai 2005, 13:56 Uhr
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