Europäer greifen unverdrossen zu Aktienfonds
London, 28. Dezember (Bloomberg) - Auch wenn dieses Jahr die Kurse an den Aktienmärkten weltweit fielen, der zunehmenden Beliebtheit von Aktienfonds tat das keinen Abbruch. Der Zufluss von Investorengeldern in europäische Aktienfonds erreichte das Rekordvolumen von rund 200 Mrd. Euro, auch wenn die meisten Anleger damit in die Miesen fuhren. Ein durchschnittlicher Aktienfonds verlor dieses Jahr 5,3 Prozent an Wert - der erste Verlust seit 1994 - und Anleihenfonds rutschten Micropal zufolge mit 4,2 Prozent ins Minus.
Der Grossteil des Kapitals floss den in Europa beheimaten Fonds in der ersten Jahreshälfte zu, gerade als die Börsen weltweit im Sog der Internet- und Telekomwerte ins Trudeln gerieten. So ist der Nasdaq Composite Index, das Börsenbarometer für Technologieaktien, seit dem 10. März um 50 Prozent gefallen.
Die europäischen Anleger werden Analysten zufolge auch im kommenden Jahr weiter Kapital aus Rentenfonds abziehen und in Aktienfonds umschichten, weil sie auf die langfristig bessere Performance der Aktien setzen, erwarten Analysten. "Die Leute wollen bessere Renditen und sind mehr bereit, dafür Risiken auf sich zu nehmen", beschreibt Jean-Baptiste de Franssu, Chef von Invesco Continental Europe SA in London.
Der Kapitalzustrom in die Aktienfonds wird 2001 voraussichtlich um 10 Prozent auf 220 Mrd. Euro anschwellen, nach einer Zunahme von mehr als 50 Prozent 2000, erwartet Anna Mackma, Strategin bei Credit Suisse First Boston in London. Anfang dieses Jahres stürzten sich Investoren auf Computerwerte und Telekomaktien. Im Februar kletterte der Nettokapitalzufluss in die Fonds auf Rekordhöhe. Das war einen Monat bevor die Nasdaq ihr Allzeit-Hoch erklomm. Rund 60 Milliarden Euro flossen im ersten Quartal in die Aktienfonds, hat J.P. Morgan ausgerechnet. Im zweiten und dritten Quartal verlangsamte sich das Tempo dann, übertraf aber immer noch das Vorjahresvolumen. "Trotz der schwächeren Performance der Aktienmärkte hat der Zustrom in Aktienfonds angehalten und wird auch weiterfliessen, weil die Anleger ihr Verhalten geändert haben", erklärt Ralph Spillmann, Sprecher der Investmentfondstochter von UBS Asset Management. "Die Investoren schichten ihre Portefeuilles peu a peu um, raus aus den Bonds".
Die wachsende Nachfrage nach Aktienfonds trug dazu bei, das Anlagekapital der europäischen Fonds auf insgesamt 3,5 Billionen Dollar (7,4 Bill. DM) anschwellen zu lassen, 1994 waren es erst 1,5 Billionen Dollar. Rund 47 Prozent aller in Europa aufgelegten Fonds investieren den Daten von Lipper Analytical zufolge inzwischen in Aktien, 1995 taten dies gerademal 25 Prozent der Fonds. Darüber hinaus haben 55 Prozent der neuen Fonds, die in den 12 Monaten bis Ende Juni in Europa aufgelegt wurden, ihren Anlageschwerpunkt bei Aktien. Nur 17 Prozent der neuen Fonds, so Lipper, legen in Festverzinsliche an. Und es gibt kein Anzeichen dafür, dass dieser Trend sich ändert.
J.P. Morgan prognostiziert, dass das private Finanzvermögen in Europa von 16 Billionen Euro 1999 bis zum Jahr 2004 um ein Drittel auf 24 Billionen Euro steigen wird. "Die Sparkultur in Europa ändert sich", erklärt Simon Ward, Leiter der Analyse bei Union Worldinvest Ltd. in London. "Die Anleger bleiben seelenruhig, obwohl es an den Börsen turbulent zugeht. Sie haben auf die Amerikaner geblickt und gesehen, wie gut die damit gefahren sind, in Aktien zu investieren. Und das wollen sie auch erreichen."
Wie wird es im neuen Jahr weitergehen? Tendenziell gibt es im ersten Quartal die stärksten Kapitalzuflüsse in die Fonds. Aber die Anleger dürften abwarten wollen, was die US-Notenbank mit den Zinsen macht, bevor sie ihre Anlageentscheidungen treffen. "Wir glauben an eine Rallye im nächsten Jahr", sagt Jonthan Polin, Verkaufsdirektor bei Aberdeen Asset Management in London. "Technologieaktien sind so billig, dass die Börsen bessere Zeiten sehen dürften, sobald die Fed die Zinsen senkt".
- Kirsten Fogg in London (44 207) 330 7142 -Deutsche Fassung: Barbara Wisch in Frankfurt (069-92041 115) ( Europeans Buy Stocks as Market Falls: Mutual Funds)
Wenn man das so liest könnte man meinen dass das Geld erst mal zurück gehalten wird. Was wird wohl passieren wenn es in den Markt fließt? War das heute der Beginn einer neuen Super-Ralley?
Gruß Garribaldi
London, 28. Dezember (Bloomberg) - Auch wenn dieses Jahr die Kurse an den Aktienmärkten weltweit fielen, der zunehmenden Beliebtheit von Aktienfonds tat das keinen Abbruch. Der Zufluss von Investorengeldern in europäische Aktienfonds erreichte das Rekordvolumen von rund 200 Mrd. Euro, auch wenn die meisten Anleger damit in die Miesen fuhren. Ein durchschnittlicher Aktienfonds verlor dieses Jahr 5,3 Prozent an Wert - der erste Verlust seit 1994 - und Anleihenfonds rutschten Micropal zufolge mit 4,2 Prozent ins Minus.
Der Grossteil des Kapitals floss den in Europa beheimaten Fonds in der ersten Jahreshälfte zu, gerade als die Börsen weltweit im Sog der Internet- und Telekomwerte ins Trudeln gerieten. So ist der Nasdaq Composite Index, das Börsenbarometer für Technologieaktien, seit dem 10. März um 50 Prozent gefallen.
Die europäischen Anleger werden Analysten zufolge auch im kommenden Jahr weiter Kapital aus Rentenfonds abziehen und in Aktienfonds umschichten, weil sie auf die langfristig bessere Performance der Aktien setzen, erwarten Analysten. "Die Leute wollen bessere Renditen und sind mehr bereit, dafür Risiken auf sich zu nehmen", beschreibt Jean-Baptiste de Franssu, Chef von Invesco Continental Europe SA in London.
Der Kapitalzustrom in die Aktienfonds wird 2001 voraussichtlich um 10 Prozent auf 220 Mrd. Euro anschwellen, nach einer Zunahme von mehr als 50 Prozent 2000, erwartet Anna Mackma, Strategin bei Credit Suisse First Boston in London. Anfang dieses Jahres stürzten sich Investoren auf Computerwerte und Telekomaktien. Im Februar kletterte der Nettokapitalzufluss in die Fonds auf Rekordhöhe. Das war einen Monat bevor die Nasdaq ihr Allzeit-Hoch erklomm. Rund 60 Milliarden Euro flossen im ersten Quartal in die Aktienfonds, hat J.P. Morgan ausgerechnet. Im zweiten und dritten Quartal verlangsamte sich das Tempo dann, übertraf aber immer noch das Vorjahresvolumen. "Trotz der schwächeren Performance der Aktienmärkte hat der Zustrom in Aktienfonds angehalten und wird auch weiterfliessen, weil die Anleger ihr Verhalten geändert haben", erklärt Ralph Spillmann, Sprecher der Investmentfondstochter von UBS Asset Management. "Die Investoren schichten ihre Portefeuilles peu a peu um, raus aus den Bonds".
Die wachsende Nachfrage nach Aktienfonds trug dazu bei, das Anlagekapital der europäischen Fonds auf insgesamt 3,5 Billionen Dollar (7,4 Bill. DM) anschwellen zu lassen, 1994 waren es erst 1,5 Billionen Dollar. Rund 47 Prozent aller in Europa aufgelegten Fonds investieren den Daten von Lipper Analytical zufolge inzwischen in Aktien, 1995 taten dies gerademal 25 Prozent der Fonds. Darüber hinaus haben 55 Prozent der neuen Fonds, die in den 12 Monaten bis Ende Juni in Europa aufgelegt wurden, ihren Anlageschwerpunkt bei Aktien. Nur 17 Prozent der neuen Fonds, so Lipper, legen in Festverzinsliche an. Und es gibt kein Anzeichen dafür, dass dieser Trend sich ändert.
J.P. Morgan prognostiziert, dass das private Finanzvermögen in Europa von 16 Billionen Euro 1999 bis zum Jahr 2004 um ein Drittel auf 24 Billionen Euro steigen wird. "Die Sparkultur in Europa ändert sich", erklärt Simon Ward, Leiter der Analyse bei Union Worldinvest Ltd. in London. "Die Anleger bleiben seelenruhig, obwohl es an den Börsen turbulent zugeht. Sie haben auf die Amerikaner geblickt und gesehen, wie gut die damit gefahren sind, in Aktien zu investieren. Und das wollen sie auch erreichen."
Wie wird es im neuen Jahr weitergehen? Tendenziell gibt es im ersten Quartal die stärksten Kapitalzuflüsse in die Fonds. Aber die Anleger dürften abwarten wollen, was die US-Notenbank mit den Zinsen macht, bevor sie ihre Anlageentscheidungen treffen. "Wir glauben an eine Rallye im nächsten Jahr", sagt Jonthan Polin, Verkaufsdirektor bei Aberdeen Asset Management in London. "Technologieaktien sind so billig, dass die Börsen bessere Zeiten sehen dürften, sobald die Fed die Zinsen senkt".
- Kirsten Fogg in London (44 207) 330 7142 -Deutsche Fassung: Barbara Wisch in Frankfurt (069-92041 115) ( Europeans Buy Stocks as Market Falls: Mutual Funds)
Wenn man das so liest könnte man meinen dass das Geld erst mal zurück gehalten wird. Was wird wohl passieren wenn es in den Markt fließt? War das heute der Beginn einer neuen Super-Ralley?
Gruß Garribaldi