Ein Ansturm argentinischer Anleger auf Aktien hat die Kurse an der Börse in Buenos Aires drastisch ansteigen lassen. Viele Investoren suchten aus Angst vor einer weiter einbrechenden Landeswährung Zuflucht in festere Anlageformen.
Der Merval-Index verzeichnete zeitweise einen Zuwachs von 20,2 Prozent, nachdem er am Freitag schon elf Prozent zugelegt hatte. Am Montag griff die argentinische Zentralbank den fünften Handelstag hintereinander in den Handel am Devisenmarkt ein. Sie verkaufte US-Dollar zum Wert von 1,65 Peso, um einer weiteren Abwertung des Peso entgegen zu wirken. Im freien Devisenhandel notierte die Landeswährung gegen 18.00 Uhr (MEZ) mit 1,80/1,85 Peso zum Dollar.
Die argentinische Regierung hatte am Wochenende angekündigt, den Bürgern ihre Dollar-Einlagen auf den eingefrorenen Bankkonten in der Landeswährung Peso auszahlen zu wollen. Nach heftigen Protesten der Bevölkerung gegen die Entscheidung kündigte die Regierung am Montag jedoch an, nach Maßnahmen zu suchen, um die Verluste für die Sparer möglichst gering zu halten. Es werde nun diskutiert, zu welchem Wechselkurs die Einlagen ausgezahlt würden, sagte Kabinettschef Jorge Capitanich.
„Die meisten meiner Ersparnisse sind mir genommen worden“, sagte José, ein 38 Jahre alter Psychologe. „Ich wollte nach Italien auswandern, aber das kann ich jetzt nicht mehr, da mein Geld hier eingefroren ist. Argentinien ist wie ein Gefängnis.“ Experten gehen davon aus, dass die Bevölkerung bis zur Hälfte ihrer Ersparnisse verlieren könnte. Präsident Eduardo Duhalde hatte mit seinem Amtsantritt Anfang des Jahres versprochen, den Sparern rund 65 Prozent ihrer in Dollar getätigten Einlagen unversehrt zurückzuzahlen.
Der argentinische Peso ist seit der Abkopplung vom Dollar zum Jahresbeginn um 46 Prozent eingebrochen. Zuvor war die Währung zehn Jahre lang in einem Verhältnis von Eins-zu-Eins an den Dollar gebunden. Mit der Abkopplung wollte die neue argentinische Regierung unter Präsident Eduardo Duhalde der vier Jahre andauernden Rezession entgegen wirken.
22.01.2002 08:11:17
Quelle:wiwo
Der Merval-Index verzeichnete zeitweise einen Zuwachs von 20,2 Prozent, nachdem er am Freitag schon elf Prozent zugelegt hatte. Am Montag griff die argentinische Zentralbank den fünften Handelstag hintereinander in den Handel am Devisenmarkt ein. Sie verkaufte US-Dollar zum Wert von 1,65 Peso, um einer weiteren Abwertung des Peso entgegen zu wirken. Im freien Devisenhandel notierte die Landeswährung gegen 18.00 Uhr (MEZ) mit 1,80/1,85 Peso zum Dollar.
Die argentinische Regierung hatte am Wochenende angekündigt, den Bürgern ihre Dollar-Einlagen auf den eingefrorenen Bankkonten in der Landeswährung Peso auszahlen zu wollen. Nach heftigen Protesten der Bevölkerung gegen die Entscheidung kündigte die Regierung am Montag jedoch an, nach Maßnahmen zu suchen, um die Verluste für die Sparer möglichst gering zu halten. Es werde nun diskutiert, zu welchem Wechselkurs die Einlagen ausgezahlt würden, sagte Kabinettschef Jorge Capitanich.
„Die meisten meiner Ersparnisse sind mir genommen worden“, sagte José, ein 38 Jahre alter Psychologe. „Ich wollte nach Italien auswandern, aber das kann ich jetzt nicht mehr, da mein Geld hier eingefroren ist. Argentinien ist wie ein Gefängnis.“ Experten gehen davon aus, dass die Bevölkerung bis zur Hälfte ihrer Ersparnisse verlieren könnte. Präsident Eduardo Duhalde hatte mit seinem Amtsantritt Anfang des Jahres versprochen, den Sparern rund 65 Prozent ihrer in Dollar getätigten Einlagen unversehrt zurückzuzahlen.
Der argentinische Peso ist seit der Abkopplung vom Dollar zum Jahresbeginn um 46 Prozent eingebrochen. Zuvor war die Währung zehn Jahre lang in einem Verhältnis von Eins-zu-Eins an den Dollar gebunden. Mit der Abkopplung wollte die neue argentinische Regierung unter Präsident Eduardo Duhalde der vier Jahre andauernden Rezession entgegen wirken.
22.01.2002 08:11:17
Quelle:wiwo