Aixtron baut Weltmarktanteil weiter aus
2000-03-16 um 15:14:23
Düsseldorf (vwd) - Die Aixtron AG, Aachen, hat ihren Weltmarktanteil 1999 weiter
ausgebaut. Mit einem Anteil von 53,3 (Vorjahr: 51,4) Prozent bleibt das Unternehmen klar
in der Führungsposition gegenüber den Wettbewerbern, betonte Vorstand Kim
Schindelhauer auf der Bilanzpressekonferenz am Donnerstag in Düsseldorf. So komme der
stärkste Konkurrent Emcore lediglich auf rund 23 (19,7) Prozent, während der drittplazierte
Nippon Sanso Nissin Electric mit 9,6 (13,3) Prozent sogar Einbußen verzeichnete. Hohe
Markteintrittbarrieren und kontinuierliche Weiterentwicklung sollten Aixtron dabei auch in
Zukunft die Führungsposition garantieren, fügte Schindelhauer hinzu.
Mit großer Zuversicht blickt das Unternehmen daher auf die weitere Entwicklung. Der "sehr
hohe" Auftragsbestand von 92 Mio EUR (Stand: 15. März 2000), der damit im
Jahresvergleich um 81 Prozent zugenommen hat, belege das rasante Wachstum der
Märkte für Verbindungshalbleiter. So werde in den kommenden Jahren mit jährlichen
Steigerungen von 30 bis 40 Prozent gerechnet, wobei der tatächliche Zuwachs wegen der
Vielzahl der Anwendungsbereiche aber noch höher ausfallen könne. Zukunftstechnologien
wie drahtlose Datenübertragung oder optische Datenspeicher, die auf dem Einsatz von
Verbindungshalbleitern beruhen, stünden erst am Anfang ihrer Entwicklung, so dass sich
ihr Potenzial derzeit nur schwer abschätzen lasse.
Als ein Beispiel für die Anwendung von Verbindungshalbleitern nannte Schindelhauer die
zunehmende Ablösung der Glühbirne durch das LED. So würden in verschiedensten
Bereichen traditionelle Beleuchtungsmittel durch die neue Technologie ersetzt. In
Ampelanlagen etwa erlaube der Einsatz von LEDs einen wesentlich niedrigeren
Stromverbrauch, längere Lebensdauer und damit verbunden geringeren Wartungsaufwand.
Bereits nach einem Jahr hätten sich die höheren Anschaffungskosten amortisiert, wobei
die derzeit vergleichsweise hohen Preise für LEDs mit der zunehmenden Verbreitung noch
deutlich sinken könnten.
Trotz der hohen Nachfrage will sich Aixtron auch künftig auf die Produktion von Anlagen zur
Herstellung von Verbindungshalbleitern konzentrieren. "Wir wollen nicht in die
Geschäftsfelder unserer Kunden eindringen; die klare Separierung der Tätigkeitsbereiche
wird sich fortsetzen", betonte Schindelhauer. So könne man von dem stark wachsenden
Markt profitieren, ohne durch sinkende Preise für Verbindungshalbleiter beeinträchtigt zu
werden. Die Gefahr von stärkeren Schwankungen bei der Nachfrage sieht Schindelhauer
nicht. Durch die Vielzahl von Anwendungsbereichen werde eine anhaltend hohe Nachfrage
garantiert.
Neue Impulse verspricht sich Aixtron künftig von den Forschungen auf dem Gebiet der
ferroelektrischen Oxide. Durch dielektrische Oxid-Verbindungen könne es gelingen, die
Leistungsfähigkeit von Silizium-Chips zu erhöhen. Eine erste Anlage zur Herstellung der
prototypischen Verbindung Barium-Strontium-Titanant habe bereits "sehr gute" Ergebnisse
geliefert, so dass man sich in aussichtsreicher Position auf diesem Zukunftsmarkt befinde,
ergänzte Vorstandsmitglied Holger Jürgensen. Finanzielle Details zu dem neuen Segment
wollte er allerdings nicht nennen. Derzeit befinde man sich noch in der Forschungs- und
Entwicklungsphase.
Konstantes Wachstum prognostiziert Jürgensen bei der künftigen Personalentwicklung.
Waren Ende 1999 bereits 300 Mitarbeiter für Aixtron tätig, werde die Zahl in diesem Jahr
auf vermutlich 360 bis 370 steigen. Durch ein Stock-Option-Programm für alle
Beschäftigten dürfte es gelingen, trotz Engpässen auf dem Arbeitsmarkt hochqualifiziertes
Personal zu gewinnen, gab sich Jürgensen zuversichtlich. Dabei profitiere Aixtron auch von
seinem hohem Bekanntheitsgrad.
Als "sehr erfreulich" bezeichnete Schindelhauer die bisherige Entwicklung der
Aixtron-Aktie. Hierfür sei nicht nur die Geschäftsentwicklung des Unternehmens, sondern
auch die Informationspolitik verantwortlich, die sich nicht zuletzt in der wachsenden Zahl
von Studien zu Aixtron niederschlage. Nicht umsonst habe das Unternehmen 1999 von
verschiedenen Zeitschriften Bestnoten für Investor Relations erhalten. +++ Michael Fuchs
vwd/16.3.2000/fm/smh