so wie es aussieht, hat die Rechte an Werner nicht Achterbahn, sondern der Gründer Feldman persönlich:
Wie viele Zeichner arbeiten eigentlich an so einem "Werner"-Film?
Rötger Feldmann: Das weiß ich gar nicht genau, der Grundstock dieser Mannschaft sitzt ja in Hamburg im Studio der Trickompany. Da werden dann aus der ganzen Welt Leute geholt, die das am besten können, da sind viele fliegende Zeichner dabei, die die ganze Zeit durch die Welt reisen. 30 bis 40 Zeichner werden das schon sein. Zum Teil wird ja aber auch in Fernost gezeichnet, weil das dort halt ein bisschen billiger ist.
"Werner -- Gekotzt wird später!" entstand also zum Teil in Südostasien?
Rötger Feldmann: Klar, logisch. Da ist dann von der Trickompany jemand hingeflogen, ein Supervisor, der eben richtig aufpasst, dass die Menschen dort keine Fehler machen, der genau weiß, wie diese Figuren gezeichnet werden müssen.
Und es sind Asiaten, die den "Werner" zeichnen?
Rötger Feldmann: Ja, das sind kleine schlitzäugige Menschen, die jetzt diese lange-Nasen-Menschen zeichnen müssen.
Inwiefern wird denen erzählt, was "Werner" eigentlich für ein Typ ist, was er hierzulande für Fans hat?
Rötger Feldmann: Ich denke, das wird denen schon vermittelt, weil die verstehen zum größten Teil ja gar nicht, was in so einem Film gesagt wird. Zum Beispiel kann ich mir vorstellen, dass das Drehbuch auch in Englische übersetzt wird, dass die verschiedenen Gags erklärt werden, dass die Leute wissen, um was es geht. Jeder von denen bekommt dann eine Sequenz, die er zeichnen muss und die Kunst ist es dann, die ganzen Einzelstücke am Ende wieder zusammenzusetzen.
Andi Feldmann: Sicher gibt es aber auch ein paar Zeichner, die haben noch nie einen "Werner"-Film gesehen und werden das auch nicht. Die wissen gar nicht, wer Werner ist, aber die zeichnen einfach ein Teilstück, haben drei Wochen damit zu tun, und dann zeichnen sie wieder etwas anderes.
*********--------->Wie sieht es heute eigentlich mit den Rechten an der Figur Werner aus?
Rötger Feldmann: Die gehören mir. Und in dem Moment, wo Constantin Film so einem Film macht, verkaufe ich die Rechte an der Story. Da bekomme ich die Knete für und dann verfügen die eine bestimmte Zeit über die Figur. Dann habe ich ja noch die Fernsehrechte, Videorechte und was es noch so alles gibt. ---------******************
Vielleicht keine erfreuliche Frage, aber Rötger, hast du dir schon mal Gedanken darüber gemacht, was aus "Werner" wird, wenn du ihn selbst nicht mehr zeichnen kannst? Der Zeichner Hergé zum Beispiel hat ja einst in seinem Testament festgehalten, dass kein Zeichner seine "Tim und Struppi"-Comics weiterführen soll.
Rötger Feldmann: Ich habe mir darüber noch keine Gedanken gemacht, aber ich habe jetzt zum Beispiel einen Zeichner, der ein paar Jahre jünger ist als ich, der den Werner auch beherrscht, weil er sozusagen neben mir aufgewachsen ist. Der hat als Jugendlicher schon Comics gezeichnet, hat damals meine ersten Comics verschlungen -- und mittlerweile kann der den Werner besser zeichnen als ich. Der hat einen sehr guten Stil drauf und kann dir aus dem Stehgreif so einiges hinknallen.
Wie schaust du heute auf die Achterbahn AG zurück, die ja vor allem dank Werner groß rauskam, an die Börse ging -- mittlerweile aber Insolvenz anmelden musste?
Rötger Feldmann: Ich muss sagen, das war nie mein Ding, diese Sachen in der Geschäftswelt zu machen. Ich war eigentlich nur Autor bei diesem Verlag, unglücklicherweise aber auch Mitinhaber, obwohl das nie meine Schiene gewesen ist. Ich habe mich da auf ein Niveau begeben, das mir eigentlich gar nicht lag, womit ich mich nicht zu beschäftigen hatte. Meine Figur Werner habe ich zum Glück noch retten können aus diesem Inferno.
Heute mache ich weiter mit professionellen Menschen, den neuen Film haben wir ja auch wieder mit Constantin Film gemacht, wie schon den ersten "Werner"-Film. Dann haben wir zum Film ein Buch gemacht, das bei Ehapa erscheint. Mal sehen, was wird.