Mit dem Wirtschaftsaufschwung in Deutschland ist es offenbar nicht mehr weit her. Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im August den dritten Monat in Folge eingetrübt - diesmal sogar noch deutlicher als erwartet.
München - Besonders gravierend hat sich die Stimmung in Westdeutschland verschlechtert. Der ifo-Geschäftsklimaindex sank von 89,9 Punkten im Vormonat auf 88,8 Punkte. Damit signalisiere der Indikator, dass der Aufschwung zumindest vorübergehend unterbrochen sein könnte, teilte das ifo-Institut am Mittwoch in München mit. Volkswirte hatten im Durchschnitt mit einem Rückgang auf 89,5 Punkte gerechnet.
Der Rückgang resultiert den Angaben zufolge vor allem aus der ungünstigeren Einschätzung der Perspektiven für die nächsten sechs Monate. Der Indikator sank von 102,4 auf 100,8 Punkte. Aber auch die Urteile zur gegenwärtigen Geschäftslage fielen etwas schlechter aus. Der Indikator ging hier von 77,9 auf 77,3 Punkte zurück.
Zur Eintrübung des Geschäftsklimas hätten wie schon im Juli vor allem die ungünstigeren Meldungen aus dem verarbeitenden Gewerbe beigetragen. Im Bauhauptgewerbe sei der Klimaindikator dagegen unverändert geblieben. Im Einzel- und Großhandel sei das Geschäftsklima nach der leichten Erholung im Vormonat wieder auf den Stand vom Juni zurückgefallen.
Auch in Ostdeutschland hat sich das Geschäftsklima eingetrübt. Hier sank der Index von 99,6 auf 99,1 Punkte. Der Index für die Erwartungen sank von 85,7 auf 83,6 Punkte, der für die gegenwärtige Geschäftslage stieg dagegen von 114,1 auf 115,1 Punkte.