Ab April wird es spannend in Japan

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Ab April wird es spannend in Japan

 
28.03.02 06:08
Ab April muss der japanische Aktienmarkt Farbe bekennen. Dann wird sich zeigen müssen, was die jüngsten Kursgewinne wert sind. Es steht die Beantwortung der Frage an, ob die jüngsten Kursaufschläge real oder gekünstelt waren. Der Nikkei 225 Index muss dabei ein Plus von gut 26 Prozent rechtfertigen. Denn so stark sind die Kurse seit Anfang Februar gestiegen.

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Während Optimisten dahinter die Hoffnung auf eine Ende der Konjunkturmisere vermuten, wittern Pessimisten darin nicht mehr als erneute Kurspflegemaßnahmen zum Ende des Fiskaljahres (Stichtag 31. März). Die haben in Japan Tradition, da es darum geht, die traurigen Bilanzen der Banken zumindest etwas aufzupäppeln. Erst am Montag hat der Gouverneur der Bank of Japan, Masaru Hayami, auf die anhaltend schlechte Situation des Finanzsektors hingewiesen.

Goldkäufe zeigen Misstrauen der Japaner

Die Japaner selbst scheinen dem Frieden jedenfalls nicht ganz zu trauen. Ihr Misstrauen brachten sie im Februar durch den Kauf von elf Mal so hohen Goldbeständen wie im Vorjahr zum Ausdruck. Dahinter spiegelt sich die Angst vor einem Bankenkrach. Wenn aber schon die Japaner kein Vertrauen in ihr eigenes Bankensystem haben, wie sollen dann erst die Ausländer Mut schöpfen.

Skeptisch stimmt auch die Beobachtung der Analysten der DZ-Bank. Nach deren Berechnungen sind die Repatriierungen, also die Rückführung von Finanzmitteln aus dem Ausland zum Fiskaljahresende, bis zum 8. März mit 4,77 Billionen Yen dieses Mal vier Mal so hoch ausgefallen wie im Durchschnitt der vergangenen sechs Jahre. Bei der DZ Bank schlussfolgert man daraus, dass es im neuen Fiskaljahr dementsprechend zu einem deutlich stärkeren Kapitalabfluss kommen wird als zuletzt. Zumindest wenn kein Wunder geschieht - und die dauern in Japan bekanntlich etwas länger.

Bärenmarktrally aber nie ganz auszuschließen

Das Fatale ist aber: Ganz sicher können sich die Pessimisten mit ihrer Vorhersage fallender Aktienkurse trotzdem nicht sein. Denn obwohl vieles wegen der strukturellen Probleme auf langfristig weiter fallende Kurse hinweist, hat es auch in Japan immer wieder markanten Rallys im Bärenmarkt gegeben.

Auf einem interessanten Aspekt weist in diesem Zusammenhang Jonathan Wilmot, Stratege bei Credit Suisse First Boston hin. Demnach gab es im vergangenen Jahrzehnt in Japan drei solcher Bärenmarktrallys. Diese gingen stets einher mit einer Erholung der weltweiten Industrieproduktion  - eine Konstellation also, die sich mit der aktuellen Ausgangslage deckt.

Und da die japanischen Aktien in diesen Fällen zwischen 40 und 65 Prozent gewannen, dürften die Anleger, die auf fallende Kurse spekulieren, zumindest ein flaues Gefühl in der Magengegend spüren. Zumal eine weitere Stütze in Form vermutlich drastischer steigender Unternehmensgewinne daherkommt, da sich trotz Deflation die Restrukturierungsanstrengungen bezahlt machen werden.

Nikkei-Chart im Blick behalten

Für Anleger ist damit guter Rat teuer. Am besten verhalten sie sich pragmatisch. Fällt der Nikkei 225 Index wieder auf Kurse um rund 10.800 Yen zurück, wird es vermutlich nicht einmal etwas mit der Bärenmarktrally. Denn dann wäre der Index wieder in seinen langfristigen Abwärtstrend zurückgefallen.

Zeigt sich der japanische Aktienmarkt aber auch im neuen Fiskaljahr robust, könnte er sich vielleicht wirklich aufmachen, die Lücke zu den Kursgewinnen von 40 bis 65 Prozent der früheren Bärenmarktrallys zu schließen.  Es wird also interessant sein zu beobachten, wie es nach Ostern weiter geht. Zumal am Montag die japanische Notenbank auch noch den für den Zustand der Konjunktur wichtigen Tankan-Bericht vorlegen wird.

Am Devisenmarkt wird es auch ohne Tankan vielleicht sogar schon früher rund gehen. Im Vorjahr musste der Yen zum Dollar jedenfalls schon am 29. und 30. März vier Yen von seinen Repatriierungsgewinnen wieder abgeben. Für Hochspannung ist damit ab sofort gesorgt.

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