7:1 für die USA im Zinssenkungsrennen
Ein Kommentar von w:o-Redakteur Johannes Stoffels
7:1 für die USA. So lautet in diesem Jahr die Bilanz der Zinssenkungen zwischen der US-Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank. Eine andere Statistik
sieht die Amerikaner beim Senken der Zinsen um 300 Basispunkte im Vergleich zu mageren 25 Basispunkten in Europa ebenfalls weit in Führung.
Den Amerikanern wird oft Aktionismus vorgeworfen, sie würden die Zinsen zu häufig und zu schnell senken. Man könne noch gar nicht absehen, wie die Zinssenkungen auf die Wirtschaft wirken. Den Europäern, die den deutlich ruhigeren Zinskurs fahren, wird gleichzeitig Lethargie vorgeworfen, man würde
nicht richtig auf das Geschehen am Markt reagieren. Vergessen ist dabei, dass das EZB-Direktorium im letzten Jahr ebenfalls sieben Mal an der Zinsschraube gedreht hat, allerdings nach oben. Und auch damals gab es Kritik. Ob man also viel macht oder seltener reagiert, kritisiert werden die verschiedenen Notenbanken immer.
Was die Banker morgen auf ihrer nächsten Sitzung in Frankfurt auch entscheiden werden, Freunde machen sie sich nicht damit. Werden Sie den bisherigen Kurs beibehalten und die Zinsen nicht senken, wird ihnen vorgeworfen, ignorant zu
sein. Sie hätten dann höchstens einen starken Euro im Kopf aber würden sich nicht um die Konjunktur kümmern. Senken die Direktoren rund um Wim Duisenberg die Zinsen um 25 Basispunkte, sehen Auguren schon wieder eine Inflationsgefahr nahen. Bei einem minus von 50 Basispunkten sei sogar Gefahr im Verzug, da es der Wirtschaft bestimmt sehr schlecht gehe. Und es wird dann heißen, man habe sich dem Druck von außen gebeugt.
Dabei sitzen in dem Gremium Männer und Frauen, die nicht umsonst den Weg an die Spitze der europäischen Bankenwelt geschafft haben. Vielleicht sollte man ihnen ein wenig mehr vertrauen und nicht all ihre Aktion sofort schlecht reden.
Ein Kommentar von w:o-Redakteur Johannes Stoffels
7:1 für die USA. So lautet in diesem Jahr die Bilanz der Zinssenkungen zwischen der US-Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank. Eine andere Statistik
sieht die Amerikaner beim Senken der Zinsen um 300 Basispunkte im Vergleich zu mageren 25 Basispunkten in Europa ebenfalls weit in Führung.
Den Amerikanern wird oft Aktionismus vorgeworfen, sie würden die Zinsen zu häufig und zu schnell senken. Man könne noch gar nicht absehen, wie die Zinssenkungen auf die Wirtschaft wirken. Den Europäern, die den deutlich ruhigeren Zinskurs fahren, wird gleichzeitig Lethargie vorgeworfen, man würde
nicht richtig auf das Geschehen am Markt reagieren. Vergessen ist dabei, dass das EZB-Direktorium im letzten Jahr ebenfalls sieben Mal an der Zinsschraube gedreht hat, allerdings nach oben. Und auch damals gab es Kritik. Ob man also viel macht oder seltener reagiert, kritisiert werden die verschiedenen Notenbanken immer.
Was die Banker morgen auf ihrer nächsten Sitzung in Frankfurt auch entscheiden werden, Freunde machen sie sich nicht damit. Werden Sie den bisherigen Kurs beibehalten und die Zinsen nicht senken, wird ihnen vorgeworfen, ignorant zu
sein. Sie hätten dann höchstens einen starken Euro im Kopf aber würden sich nicht um die Konjunktur kümmern. Senken die Direktoren rund um Wim Duisenberg die Zinsen um 25 Basispunkte, sehen Auguren schon wieder eine Inflationsgefahr nahen. Bei einem minus von 50 Basispunkten sei sogar Gefahr im Verzug, da es der Wirtschaft bestimmt sehr schlecht gehe. Und es wird dann heißen, man habe sich dem Druck von außen gebeugt.
Dabei sitzen in dem Gremium Männer und Frauen, die nicht umsonst den Weg an die Spitze der europäischen Bankenwelt geschafft haben. Vielleicht sollte man ihnen ein wenig mehr vertrauen und nicht all ihre Aktion sofort schlecht reden.