60 Millionen

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60 Millionen

 
21.11.01 22:56
Ermittlungen zu Millionen-Abfindungen ausgeweitet

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Ein Ende der staatsanwaltlichen Ermittlungen wegen der gezahlten Millionen-Abfindungen im Zuge der Mannesmann-Übernahme durch die britische Vodafone ist weiterhin nicht in Sicht. Der Kreis der Verdächtigen wird immer größer.

Düsseldorf - Im Zuge der Nachforschungen habe man die Ermittlungen auf einen weiteren Mannesmann-Mitarbeiter ausgeweitet, sagte der Düsseldorfer Staatsanwalt Michael Schwarz am Mittwoch. Damit ermittelt die Behörde nun insgesamt gegen elf Personen wegen Untreue oder Beihilfe zur Untreue.
Wann die Ermittlungen zum Abschluss gebrachte werden, konnte Schwarz indes nicht sagen. Die bei Mannesmann beschlagnahmten Unterlagen seien noch nicht abschließend ausgewertet. Außerdem stünden die Stellungnahmen der Verdächtigen noch aus. Einzig Ex-Mannesmann-Chef Klaus Esser habe sich geäußert und den Verdacht der Untreue zurückgewiesen.

Die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft hatte im März dieses Jahres ihre Ermittlungen gegen die frühere Mannesmann-Spitze aufgenommen und im August auf den Mannesmann-Aufsichtsrat und Vodafone-Chef Chris Gent ausgeweitet. Neben Esser und Gent wird unter anderem auch gegen IG-Metall-Chef Klaus Zwickel und dem designierten Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, ermittelt.

Die Staatsanwaltschaft geht dem Verdacht nach, dass möglicherweise finanzielle Zusagen an die Mannesmann-Führungsspitze zur Aufgabe des Widerstandes gegen die Übernahme durch Vodafone geführt haben. Die Zuwendungen sind nach Ansicht der Behörde zu einem erheblichen Teil ohne ausreichende Rechtsgrundlage erfolgt.

Der traditionsreiche Mannesmann-Konzern war im Februar 2000 von der britischen Mobilfunkgesellschaft Vodafone nach monatelangem Übernahmekampf übernommen und zerschlagen worden. Der vierköpfige Aufsichtrats-Ausschuss für Vorstandsangelegenheiten mit seinen Mitgliedern Zwickel, dem damaligen Konzernbetriebsrat Jürgen Ladberg, Deutsche-Bank-Vorstand Josef Ackermann und Ex-Mannesmann-Aufsichtsrat Joachim Funk hatten in den wenigen Wochen zwischen der Kapitulation von Ex-Mannesmann-Chef Klaus Esser am 3. Februar und der auch rechtlich abgesicherten Übernahme des Konzerns durch Vodafone am 17. April 2000 weit mehr als 150 Millionen Mark an Mannesmann-Manager, -Aufsichtsräte und -Pensionäre verteilt.

Allein 60 Millionen Mark, 31 davon als Prämie für seine besonderen Verdienste, bekam Esser. Weitere 31 Millionen gingen an enge Mitarbeiter des Mannesmann-Chefs. Sechs Millionen Mark erhielt Oberaufseher Funk, und selbst 18 Vorstandspensionäre, deren Witwen oder Angehörige wurden mit umstrittenen Pensionsabfindungen in Höhe von rund 60 Millionen Mark bedacht.

Quelle: Der Spiegel

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