5 neue Milzbrandfälle in USA

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Opticfan:

5 neue Milzbrandfälle in USA

 
13.10.01 23:40
Ich hoffe, wir müssen uns nicht an solche Nachrichten gewöhnen.

josua1123:

cool bleiben

 
14.10.01 11:44
5 neue Milzbrandfälle in USA 438868images.derstandard.at/upload/images/20011011/011011ca.gif" style="max-width:560px" >



jo.
flamingoe:

Fünf weitere Fälle in Florida

 
14.10.01 14:27
www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,162359,00.html

In den USA nimmt die Zahl der Milzbrand-Fälle weiter zu. Fünf Mitarbeiter des verstorbenen Fotoredakteurs in Florida wurden positiv auf den Erreger getestet. Auch ein Brief an eine Niederlassung des Softwarekonzerns Microsoft enthielt die gefährlichen Sporen.
 
Nach Berichten über neue Milzbrand-Fälle hat sich in den USA die Angst vor Anschlägen mit biologischen Waffen weiter verstärkt. Wie am Samstagabend Ortszeit bekannt wurde, sind in Florida fünf weitere Angestellte des Unternehmens American Media positiv auf Milzbrand-Erreger getestet worden. Ein Sprecher erklärte, im Blut der Betroffenen seien Antikörper gegen Milzbrand nachgewiesen worden. Dies bedeute, dass sie den gefährlichen Erregern ausgesetzt gewesen sein.
Symptome einer Erkrankung zeigten die Beschäftigten aber nicht, sagte der Sprecher. Die Behörden wiesen darauf hin, dass es sich lediglich um erste Ergebnisse handele, die noch keine abschließende Beurteilung zuließen. Erst weitere Untersuchungen könnten Klarheit bringen.

Die positiv getesteten Personen arbeiteten im selben Verlagshaus, in dem auch der am Freitag vergangener Woche an Lungenmilzbrand verstorbene Fotoredakteur beschäftigt war. Nachdem auf seiner Computertastatur Spuren des Erregers gefunden wurden, hatte das FBI das Gebäude gesperrt. Hunderte wurden auf eine mögliche Infektion untersucht, bei zwei Mitarbeitern fanden sich kurz darauf Spuren der Bakterien.

Schreiben an Microsoft-Niederlassung enthielt Erreger

Am Samstag wurde zudem bekannt, dass auch ein verdächtiger Brief an eine Microsoft-Niederlassung in Nevada den gefährlichen Erreger enthielt. Die Milzbrand-Sporen wurden erst im dritten Test zweifelsfrei nachgewiesen. Sechs Menschen seien damit in Berührung gekommen und würden nun getestet, teilte der Gouverneur von Nevada, Kenny Guinn, mit. Die Risiken für die Bevölkerung seien jedoch sehr gering, so Guinn.

Milzbrand-Brief an NBC wurde in New Jersey abgeschickt
 
Beunruhigende Nachrichten gab es auch aus New York: Eine zweite Angestellte des Fernsehsenders NBC zeige mögliche Symptome einer Milzbranderkrankung, hieß es. Am Samstag war bei einer 38-jährigen Mitarbeiterin Haut-Milzbrand festgestellt worden.

Als Quelle der Ansteckung identifizierten die Ermittler ein an den prominenten Nachrichtenmoderator Tom Brokaw gerichtetes Schreiben. Wie der New Yorker Bürgermeister Rudolph Giuliani am Samstag vor der Presse mitteilte, wurde der Brief am 18. September in Trenton im Bundesstaat New Jersey abgeschickt. Mehr als 300 NBC-Mitarbeiter werden nun auf Milzbrand getestet und zum Teil vorsichtshalber mit Antibiotika behandelt.

Furcht vor Anthrax-Erregern herrschte am Samstag auch beim Filmkonzern Sony Pictures in Kalifornien und an Bord eines Passagierflugzeuges der Gesellschaft US Airways. Ein Sony-Mitarbeiter wurde zur Beobachtung ins Krankenhaus gebracht, nachdem er einen Brief mit einer weißen Substanz geöffnet hatte. Ob sie Erreger enthielt, sollen Tests ergeben. Das US-Airways-Flugzeug mit 65 Insassen war auf dem Flug nach Denver, Colorado, ungeplant in Indianapolis gelandet, nachdem ein Flugbegleiter ein weißes Puder in einem Müllbehälter fand und damit in Berührung kam.



ecki:

Milzbrand-Epidemie auszulösen, ist schwierig

 
14.10.01 15:38
Ärzte-Zeitung vom 10.10.01

Eine Milzbrand-Epidemie auszulösen, wäre für Terroristen schwierig - dies könnten wohl nur Staaten
Von Thomas Müller

Das Szenario war für die Terroristen offenbar verlockend: Mit einem Kilogramm
Milzbranderreger lassen sich rein rechnerisch mehrere Hunderttausende Menschen töten. Es
schien ebenfalls kein Problem, die Bakterien billig und massenhaft zu produzieren. In großen
Tonnen im Keller ihres Hauptquartiers haben die Attentäter Milzbranderreger gezüchtet und
anschließend vom Dach des Gebäudes über der Millionenstadt versprüht, bis sich die
Nachbarn wegen Geruchsbelästigung beschwerten.

Doch niemand wurde krank. Insgesamt neunmal versprühten Mitglieder der Aum-Sekte
Anthrax-Bakterien und Botulinum-Toxin in Tokyo, ohne Schaden anzurichten. Schließlich gaben
sie dann auf und verwendeten Nervengas: Bei dem Anschlag mit Sarin in der U-Bahn von
Tokyo starben 1995 zwölf Menschen, 200 wurden verletzt.

Die Versuche der Aum-Sekte haben deutlich gemacht, daß es Terroristen gibt, die auch vor
einem Angriff mit Biowaffen nicht zurückschrecken. Aber offenbar ist es doch nicht einfach,
solche Waffen herzustellen. Nach Angaben der "Zeit" verfügte der Sektenführer Shoko Ashara
zeitweise über 300 Wissenschaftler und eine Milliarde Dollar, dennoch scheiterte sein
Anthrax-Angriff, unter anderem, weil der Erregerstamm nicht pathogen war.
Sind nun aber andere Terroristen schon einen Schritt weiter, wenn es zutreffen sollte, daß in
Florida mehrere Milzbrandkranke Opfer eines Anschlages sind?

Der Zellbiologe und Biowaffenkritiker Dr. Jan van Aken aus Hamburg sieht noch kein

Horrorszenario: "Wenn man nur einzelne Menschen mit Anthrax infizieren will, ist das sehr
einfach, etwa wenn jemand getrocknete Milzbrandsporen in einen Briefumschlag tut. Wenn der
Empfänger ganz viel Pech hat, atmet er beim Aufmachen eine tödliche Menge ein", sagte van
Aken zur "Ärzte Zeitung". "Sobald es aber darum geht, die Erreger großflächig einzusetzen,
braucht man ein sehr komplexes Know-how." Notwendig dazu sei es, getrocknete Milzbrandsporen in einem Aerosol mit einer Partikelgröße
von genau fünf Mikrometer zu versprühen. "Alles, was darunter liegt, wird wieder ausgeatmet,
was darüber liegt kommt erst gar nicht in die Lunge", so van Aken. Zwar gebe es
Aerosol-Generatoren, die das leisten, zu kaufen, aber einfach sei dies nicht: Bestimmte
Generatoren sowie bestimmte Fermenter zum Züchten der Erreger fallen unter das
Kriegswaffenkontrollgesetz.

Auch wer entsprechende Geräte habe, müsse die Sporen in großen Mengen so produzieren
können, daß die Erreger am Leben bleiben. "Eine Terrorgruppe, egal wie gut sie ist, kann das
nicht machen. So etwas kann nur in staatlichen Programmen geschehen, weil dazu jahrelang
Experten aus verschiedenen Gebieten zusammenarbeiten müssen."
Van Aken nennt als Beispiel das Biowaffenprogramm im Irak. Im Sommer 1995 fand dort eine
UN-Kommission unter anderem 8500 Liter mit Milzbrand-Sporen und 50 Bomben, gefüllt mit
Milzbrand-Sporen. Aber: "Der Irak hat sechs Jahre daran gearbeitet, und war noch nicht einmal
soweit, getrocknete Anthraxsporen herzustellen. Die haben nur Anthrax-Schlamm in die
Mittelstreckensprengköpfe gesteckt. Das hätte im Ernstfall nur wenige Menschen betroffen",
sagte van Aken. Auch das Versprühen von Aerosolen per Flugzeug sei nicht einfach: "Woher weiß man, ob
Auftriebe über eine Großstadt, die viel Wärme erzeugt, nicht die ganze Aerosol-Wolke in den
Himmel blasen?"

Wesentlich gefährlicher als mit Anthraxerregern könnte ein Angriff mit Pockenviren sein. "Wenn
jemand Pockenviren einsetzt, dann infiziert er sich selbst und reist zwölf Tage durch die Welt",
so van Aken. Eine Gruppe von Menschen könnte damit während der 12tägigen Inkubationszeit
eine globale Epidemie auslösen. Das Problem: Es gibt kaum noch Impfstoff gegen Pocken.
Allerdings gibt es auch kaum noch Pockenerreger. Offiziell werden Variola-Viren nur noch in
zwei Labors in den USA und Rußland gehalten.

Aber auch wenn weitere Staaten in Verdacht stehen, über Pockenviren zu verfügen, sei es
sehr unwahrscheinlich, daß Terroristen an die Erreger gelangen und eine Epidemie auslösen.
"Eher werden wir von einem Asteroiden erschlagen", schätzt van Aken.

Quelle:
Consors-Realtimeboard "Neuer Markt"
von der User-ID winnerin am 13/10/200 um 12:45 Uhr gepostet.
DarkKnight:

5 Milzbranfälle bei 300 Millionen US-Bürgern

 
14.10.01 16:36
die Logik spricht für selektive Wahrnehmung und weiteren 5 Fällen im Rahmen der Statistik
zombi17:

Milzbrand: Die Angst vor einer Seuche

 
14.10.01 16:49


Seit in den USA die Krankheit Milzbrand aufgetreten ist, geht weltweit die Angst um, dass der Milzbranderreger als biologische Waffe von Terroristen eingesetzt werden könnte. Viele Menschen versorgen sich bereits mit Gasmasken und Schutzanzügen, um sich im Falle eines Bio-Anschlags vor einer Ansteckung zu schützen. Doch kaum jemand weiß, was Milzbrand eigentlich ist und wie die Krankheit übertragen wird.

Milzbrand oder Anthrax ist eine ansteckende Krankheit, die von dem Bakterium Bacillus anthracis ausgelöst wird. Normalerweise steckt sich der Mensch beim Tier an. Deshalb tritt Milzbrand auch eher in Ländern auf, in denen viel Vieh gezüchtet wird. In Industrienationen ist er dagegen sehr selten. In Deutschland starb zuletzt 1975 ein Mensch an Milzbrand.

Je nachdem wie der Kontakt mit dem Erreger stattfindet, entstehen unterschiedliche Formen der Erkrankung. Bei Berührung von infizierten Tierprodukten, wie etwa Fell oder Wolle, tritt der so genannte Hautmilzbrand auf (rund 95 Prozent der Milzbrandfälle). Werden infizierte Stäube oder Dämpfe inhaliert, so entwickelt sich ein Lungenmilzbrand. Wenn rohes oder nicht genügend gekochtes Fleisch von infizierten Tieren verzehrt wird, kann es zum Darmmilzbrand kommen.

Gefährliche Verläufe

Meist rund 48 Stunden nach der Ansteckung, spätestens aber sieben Tage danach, treten die ersten Krankheitszeichen auf. Beim Hautmilzbrand entsteht im Infektionsbereich ein schnell wachsender Knoten, der sich zu einem mit schwarzen Schorf bedeckten Geschwür entwickeln kann. Die Umgebung des Knotens ist stark gerötet, die Lymphknoten und Lymphgefäße der Region entzünden sich und schwellen an. Die Bakteriengifte führen zu einer Reaktion des gesamten Körpers mit starkem Fieber sowie Kreislauf- und Herzrhythmusstörungen. Die Entzündung weitet sich auf den gesamten Organismus aus. Ohne Behandlung sterben bis zu 20 Prozent der infizierten Personen.

Der Lungenmilzbrand ist ungleich gefährlicher. Nach der Inhalation der Bakterien kommt es innerhalb kurzer Zeit zu einer Lungenentzündung mit hohem Fieber, Bluthusten und Schock. Der Lungenmilzbrand führt innerhalb von fünf Tagen zum Tode, wenn er nicht behandelt wird.

Die Symptome des Darmmilzbrandes ähneln anfangs denen einer "Magen-Darm-Grippe". Die Patienten leiden unter Übelkeit und Erbrechen, haben blutigen Durchfall und Bauchschmerzen. Im späteren Stadium kann es zu einem Schock mit Kreislaufversagen kommen. Trotz Therapie sterben die meisten Patienten sehr schnell.

- Nur die sofortige Therapie hat überhaupt Chancen

Rechtzeitige Behandlung nötig
Der Milzbranderreger kann eigentlich mit Antibiotika wie Penicillin gut bekämpft werden. Das gilt aber nur, wenn mit der Behandlung begonnen wird, bevor die ersten Symptome auftreten. Und das macht den Milzbrand so gefährlich. Kaum jemand kommt ohne Krankheitszeichen auf die Idee einer Milzbrandinfektion. Zeigt die Erkrankung dann typische Symptome, kommt die Hilfe für viele Patienten meist zu spät.

Die Folgerung, eine dauernde prophylaktische Einnahme von Antibiotika könnte vor einer Ansteckung schützen, wäre jedoch falsch. Ein solches Vorgehen würde Bakterienstämme züchten, die gegen Antibiotika resistent wären und dann gar nicht mehr therapiert werden könnten. Der prophylaktische Einsatz von Penicillin oder anderen Antibiotika ist daher nur in dem Fall gerechtfertigt, in dem es möglicherweise zu einem Kontakt mit dem Milzbranderreger gekommen ist oder kommen wird.

Impfstoff erforderlich
Einen wirksamen Schutz vor Ansteckung bietet deshalb nur der direkte Schutz vor dem Bakterium, etwa durch entsprechende Bekleidung und Masken, oder eine Impfung. Doch ein sicherer Impfstoff ist noch nicht verfügbar. Seit den sechziger Jahren existieren zwar verschiedene Wirkstoffe, deren Unbedenklichkeit wurde aber nie untersucht. So befürchtete man im Jahre 2000, dass das Golfkriegssyndrom bei geimpften US-Kriegsveteranen möglicherweise auf den Wirkstoff zurückzuführen sei. Die geplante Impfung aller amerikanischen Militärangehörigen wurde daraufhin gestoppt.

Forschung läuft auf Hochtouren
Doch gerade die Militärs haben ein großes Interesse an einem wirksamen Impfstoff. Wissen sie doch nie, mit welchen Waffen sie bei gegnerischen Angriffen zu rechnen haben. Und deshalb wird in den USA, aber auch in Deutschland, fieberhaft an einer wirksamen Impfung geforscht. Wären die Wissenschaftler erfolgreich, hätte der Milzbrand seinen Schrecken verloren.

Bis dahin bleibt zu hoffen, dass sich potentielle Attentäter über die Ausmaße eines theoretischen Bioanschlages bewusst sind. Eine bakterielle Seuche macht schließlich auch vor Grenzen nicht halt. Und wie schnell könnte etwa ein infizierter Geschäftsreisender den Erreger in das andere Ende der Welt verschleppen, etwa in das eigene Land des Attentäters. Ein großer Anschlag mit einem Seuchenbakterium würde also auch immer ein Anschlag auf die gesamte Welt sein.

(pbr)
 
hjw2:

Was schließen wir daraus....

 
14.10.01 17:05
Milzbranderreger in Terroristenhand ist nonsens..
..wüsste da probatere Mittel!  
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