40.000 Unternehmen stehen vor der Pleite

Beiträge: 10
Zugriffe: 1.097 / Heute: 1
mod:

40.000 Unternehmen stehen vor der Pleite

 
06.02.02 00:41
40.000 Unternehmen stehen vor der Pleite

BDI-Chef Michael Rogowski warnt vor einer Eskalation im Tarifkonflikt
 
Berlin - Durch die grassierende Wirtschaftskrise wird die Zahl der Unternehmenspleiten in diesem Jahr in Deutschland auf 40.000 steigen - 7000 mehr als im vergangenen Jahr. Nach neuesten Berechnungen der Wirtschaftsauskunftei Creditreform fallen dadurch 550.000 Arbeitsplätze weg. Deutschland liegt jetzt europaweit an der Spitze der Pleitentabelle.

Vor diesem Hintergrund hat der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Michael Rogowski, im Gespräch mit der WELT vor zu hohen Tarifabschlüssen gewarnt. "Wenn es uns nicht gelingt, die produktivitätsorientierte Tarifpolitik der letzten zwei Jahre fortzusetzen, werden wir Arbeitsplätze vernichten", sagt der BDI-Chef. "Bei kräftigen Tariferhöhungen brauchen wir uns über neue Pleitenrekorde nicht zu wundern." Der BDI-Chef befürchtet zudem, dass der Höhepunkt der Arbeitslosenmisere noch nicht erreicht ist. Heute wird die Bundesanstalt für Arbeit die offiziellen Januar-Zahlen vorlegen. Nach Informationen der WELT sind derzeit knapp 4,3 Millionen Deutsche arbeitslos gemeldet. Nach Rogowskis Meinung "könnte es durchaus noch nach oben gehen". Vor allem, wenn es im Laufe der diese Woche beginnenden Tarifrunde in der Metallindustrie zu Streiks kommt. "Wir müssen fürchten, dass dann Aufträge auf Dauer ins Ausland abwandern." Der Industrie-Präsident kann sich aber nicht vorstellen, dass "die Bundesregierung mit ruhiger Hand zusieht, falls hier im großen Stil volkswirtschaftliches Vermögen vernichtet werden sollte", so Rogowski zur WELT.DW
www.welt.de/daten/2002/02/06/0206wi312572.htx
mod:

In Deutschland gibt es die meisten Pleiten

2
06.02.02 00:43
In Deutschland gibt es die meisten Pleiten

Deutschland steht an der Spitze der europäischen Pleitenstatistik
Düsseldorf - Im vergangenen Jahr kletterten die Insolvenzen um 18,7 Prozent auf die Rekordmarke von rund 49 600, sagte der Hauptgeschäftsführer der Creditreform, Helmut Rödl, in Düsseldorf. Neben Tausenden von Privatpersonen meldeten allein 32 400 Firmen Zahlungsunfähigkeit an, fast 5000 mehr als im Vorjahr.

Unter den von der Wirtschaftsauskunftei ermittelten 200 000 Pleiten in 17 westeuropäischen Staaten liegt Deutschland damit vor Großbritannien. Dort gab es 48 337 Fälle von Firmenzusammenbrüchen. In Frankreich waren es 36 216. Durch die Insolvenzen haben europaweit rund 1,4 Millionen Menschen ihre Arbeitplätze verloren, in Deutschland allein 500 000. Die Volkswirtschaft beklagte einen Schaden von 32,2 Mrd. Euro.

Die meisten Unternehmen fielen der schlechten konjunkturellen Entwicklung zum Opfer. Daneben sind geringe Eigenkapitalquoten und hohe Steuerlasten bei kleineren Unternehmen die wichtigsten Auslöser von Pleiten. Dazu kommen hohe Forderungsausfälle bei Lieferanten, die von den Schuldnern mit in den Strudel gerissen werden sowie anhaltende Strukturprobleme, vor allem im Bau und im Einzelhandel. Rund 38 Prozent der Pleiten gab es im Dienstleistungssektor, 28 Prozent im Handel und 20 Prozent im Baugewerbe.

Fünf Länder Europas: Spanien, Finnland, Österreich, die Schweiz sowie Frankreich haben sich dem Negativtrend entzogen. In Frankreich haben sich günstige Steuergesetze positiv ausgewirkt. Die Möglichkeit, Gewinne in den Unternehmen steuererleichternd zu reinvestieren, hat deren Eigenkapitalquote erhöht und deren Krisenanfälligkeit deutlich gesenkt. Py.

positiver:

typisch BDI, selbst wenn die Tarife gesenkt würden

 
06.02.02 00:53
steigen die Pleiten
ruhrpottzocker:

Lasst euch nicht verKOHLen, und nicht verSTOIBERn o.T.

 
06.02.02 01:07
mod:

Europa steht vor einer Pleitewelle

 
06.02.02 01:16
Creditreform sieht keine Besserung

Europa steht vor einer Pleitewelle

Die konjunkturelle Flaute hat in Europa zu einem starken Anstieg der Insolvenzen geführt.

agr DÜSSELDORF. Gegenüber dem Jahr 2000 kletterte die Zahl der Pleiten um 5,9 % auf 199 488 Fälle, wie die Wirtschaftsauskunftei Creditreform mitteilte. 2000 hatte der Anstieg lediglich 2,3 % betragen.

Nur fünf Länder, angeführt von Spanien und gefolgt von Finnland, Frankreich, der Schweiz und Österreich, weisen eine positive Entwicklung auf. Am stärksten stieg die Pleitewelle in den Niederlanden mit einer Zunahme um knapp 50 %. Auf den nächsten Plätzen folgen Dänemark (34,2 %) und Irland (33,1 %). 1,4 (Vorjahr: 1,1) Millionen Menschen haben 2001 durch den Zusammenbruch eines Betriebes ihren Arbeitsplatz verloren.

Deutschland liegt mit einem Plus von 18,7 % auf Platz fünf in Europa, führt aber mit 49 600 Insolvenzen, davon 32 400 Firmenpleiten, das Feld weiterhin an. Der Gesamtschaden durch Insolvenzen belief sich 2001 in Deutschland auf 32,2 Mrd. Euro, gegenüber über 27 Mrd. Euro im Vorjahr. Insgesamt sind hier zu Lande 500 000 Arbeitsplätze vernichtet worden.

Mit diesen Zahlen sei Deutschland Spitzenreiter bei den Pleiten in Europa, sagte Helmut Rödl, Hauptgeschäftsführer der Creditreform. Der Wirtschafts-Musterknabe Niederlande sei angesichts der hohen Steigerungsraten an einem historischen Tiefpunkt angekommen. Rödl begründet die Pleitewelle vor allem mit dem hohen Anteil an Start-Up-Unternehmen, die nicht mehr die Kraft hätten, sich am Markt zu halten.

2002 ist laut Creditreform keine Besserung in Sicht. Sollten die Kreditkosten für die Unternehmen weiter ansteigen, sei angesichts der konjunkturellen Unsicherheiten mit einem Anstieg der Insolvenzen in Europa auf 210 000 Fälle zu rechnen. In Deutschland erwartet Creditreform, dass sich 2002 rund 60 000 Unternehmen oder Privatpersonen zahlungsunfähig melden. Damit könnten über 550 000 Arbeitsplätze verloren gehen.

Zusammenbrüche großer Konzerne machen dabei zwar Schlagzeilen, bilden aber eher die Ausnahme. Bestimmt werde das Insolvenzgeschehen von kleinen und mittleren Unternehmen, sagte Rödl. Das liege auch daran, dass beispielsweise die Pleiten der großen Fluggesellschaften Swissair und Sabena mit massiven staatlichen Subventionen verhindert wurden.

Besonders hart hat es 2001 das Baugewerbe mit einem Anstieg auf etwa ein Fünftel aller Pleiten getroffen. Deutschland habe dabei in Europa mit knapp einem Drittel den höchsten Anteil an Baupleiten. Mit 2,7 Prozentpunkten legte in Europa auch das verarbeitende Gewerbe auf einen Anteil von knapp 14 % stark zu. Die meisten Insolvenzen werden aber nach wie vor im Dienstleistungsbereich (37,8 %) und im Handel (28 %) gezählt.

Neben der konjunkturellen Schwäche spiele auch die Frage, wie sich ein Unternehmen finanziere, eine wichtige Rolle für die Stabilität der Firmen. So gehöre die Nutzung von Überziehungskrediten immer noch zu den wichtigsten Finanzierungsmitteln. Doch diese meist ungesicherten Kredite belasten wegen der hohen Verzinsung oft übermäßig das Firmenergebnis.


HANDELSBLATT, Dienstag, 05. Februar 2002, 19:05 Uhr

ruhrpottzocker:

Alles wegen Kohl und Stoiber ! o.T.

 
06.02.02 01:18
shah:

Lasst euch nicht blenden von der Creditreform

 
06.02.02 02:36
Eine Meldung von einer so kleinen Klitsche ist
nicht interessant genug, um in Panik zu geraten.
mod:

Im Konjunkturabschwung und der Rezession ist es

 
06.02.02 10:54
normal, dass viele Unternehmen, die schlecht gemanagt sind, pleite gehen!

.. aber die Freisetzungen von Arbeitnehmern sind das eigentliche Problem.
modeste:

DANKE KANZLER...WEITERPENNEN... o.T.

 
06.02.02 11:01
CrashPanther:

@rz

 
06.02.02 11:14

Das liegt nicht an einer oder zwei Personen.
Die wirtschaftliche Lage ist derzeit sehr angespannt.
Firmen verschieben Investitionen, entlassen Mitarbeiter,
die noch nicht lange im Unternehmen sind.
Die Steuerlasten sind in Deutschland und nicht nur dort
zu hoch, die Politik müsste handeln, tut' s aber nicht.
Es kommen keine positiven Signale aus Berlin.
Eine kräftige Entlastung der Privathaushalte und
der Unternehmen wäre jetzt vonnöten, aber Fehlanzeige,
dazu schweigt die Regierung.
Ein gutes Beispiel, wie Pleitekandidaten andere
Unternehmen in den Strudel ziehen ist OAR Consulting
und GIC Global :
OAR beteiligte sich an der IMS HEALTH Tochter, die
eine hervorragende betriebliche Substanz vorzuweisen
hatte, bei OAR dagegen herrschte Mißmanagement und
Großkotzertum. OAR steht jetzt vor der Pleite und
GIC muß jetzt hochqualifizierte Mitarbeiter
entlassen, um deren nicht selbst verschuldete Krise
zu überstehen.
Die Politik muß auch hier etwas tun, um diesen
Goldgräbern, die meinen, den schnellen Euro machen
zu können, Einhalt zu gebieten.

Am Leid anderer haben schon viele verdient, aber was
derzeit in der deutschen Wirtschaft abgeht, das schießt
den Vogel ab.

Good times
CP
Es gibt keine neuen Beiträge.


Börsen-Forum - Gesamtforum - Antwort einfügen - zum ersten Beitrag springen
--button_text--