2004 das Jahr der Hoffnung

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Nassie:

2004 das Jahr der Hoffnung

 
13.02.03 11:41
Die Irak-Krise führt zur totalen Blockade in vielen Bereichen. Unternehmen zögern Investitionen hinaus, Privatleute verschieben Flugreisen, Volkswirte haben Probleme, Konjunktur-Prognosen zu geben. Angesichts des ungewissen Ausgangs des Irak-Konflikts lässt sich nur wenig über die Wirtschaftsentwicklung in 2003 sagen. Es ist fast schon einfacher, eine Einschätzung zu 2004 abzugeben, denn dann dürfte das Problem Saddam Hussein wie auch immer gelöst sein. Wer sich die Mühe macht, ins kommende Jahr zu sehen, wird mit interessanten Entdeckungen belohnt.

Da gibt es zunächst die Schätzungen zum Wirtschaftswachstum in den verschiedenen Regionen der Welt. Die Deutsche Bank hat in ihrem letzten Bericht "Globale Trends" von Dezember damit begonnen, Prognosen für 2004 aufzustellen. Für die USA rechneten die Volkswirte des Hauses mit einem BIP-Zuwachs von 3,8 Prozent in 2004, Euroland wurde auf 2,7 Prozent taxiert und Asien (ex Japan) auf stolze 6,7 Prozent (zum Thema Chancen in Asien finden Sie hier einen weiteren Artikel [1] ). Deutschland wurden 3,0 Prozent Wachstum zugetraut.

Man kann mit Sicherheit davon ausgehen, dass die Deutsche Bank in ihrem nächsten Bericht "Globale Trends" die Zahlen senken wird, vor allem in Deutschland und somit auch in Euroland. Wachstumsraten von 2,0 bis 2,2 Prozent in 2004 dürften dichter an der Realität liegen. Selbst bei einem Zuwachs in dieser Höhe kann aber eindeutig von einer konjunkturellen Erholung gesprochen werden.

Gewinne in 2004

Die Unternehmen hätten damit gute Voraussetzungen, eine klar positive Ergebnisentwicklung im Vergleich zu 2003 und 2002 zu erzielen. Nicht allein wegen des Wachstums, sondern vor allem wegen der umfangreichen innerbetrieblichen Restrukturierungen.

Von regelrechten Gewinnsprüngen gehen die bisher veröffentlichten Ergebnisschätzungen für 2004 aus. Die Zahlen können wegen des überschäumenden Optimismus nicht 100prozentig ernst genommen werden, verdienen aber dennoch eine Begutachtung. Bei DaimlerChrysler [ WKN: 710000 ] wird im Schnitt ein Ergebnis von knapp 5,0 Euro je Aktie in 2004 erwartet, bei Volkswagen [ WKN: 766400 ] 7,6 Euro. Die Münchener Rück [ WKN: 843002 ] soll 14,7 Euro Gewinn je Aktie erwirtschaften, Bayer [ WKN: 575200 ] 1,7 Euro, TUI [ WKN: 695200 ] 1,6 Euro und Lufthansa [ WKN: 823212 ] 1,4 Euro.

Berechnet man auf Basis der vorhandenen Daten die Kurs-Gewinn-Verhältnisse kommt man in vielen Fällen auf Werte von 5, 6 oder 7. Aber wie gesagt, die Schätzungen werden wohl zumindest einmal grundlegend überarbeitet werden. Wahrscheinlich, nachdem die Konzerne ihre Bilanz-Pressekonferenzen im Frühjahr abgehalten haben. Doch auch nach einer Revision wird das KGV voraussichtlich bei vielen Werten um die 10 liegen. So billig kommt man nur selten an Blue Chips.

Chancen für konservative und risikobewusste Anleger

Geduldige Anleger können mit dem Aufbau von Positionen schon jetzt beginnen. Eine kurzfristige Voraussage der Kursentwicklung im DAX ist im derzeitigen Umfeld praktisch ausgeschlossen. Mittel- bis langfristig sind die Aussichten für steigende Kurse aber gut.

Dabei lassen sich noch einmal verschiedene Risikoklassen unterscheiden. Einige DAX-Titel haben vergleichsweise wenig mit den konjunkturellen und politischen Krisen am Hut. Ein gutes Beispiel ist adidas-Salomon [ WKN: 500340 ] . Die Gewinnschätzung von rund 6,20 Euro je Aktie für 2004 ist schon jetzt gut untermauert und könnte durchaus Bestand haben. Der Kurs der Aktie hat aber auch deutlich weniger nachgegeben, als der DAX-Durchschnitt. Das Potenzial ist wegen der besseren Berechenbarkeit etwas geringer, bis zu 90 Euro wären mittelfristig aber gerechtfertigt.

Bei anderen Titeln steht die Verbesserung des Umfelds noch nicht sicher fest, ist gleichzeitig aber von größerer Bedeutung. So ist TUI dringend auf ein Abklingen der Terrorangst angewiesen. Zu diesem Thema lässt sich aber so gut wie nichts voraussagen. Die Allianz [ WKN: 840400 ] ist abhängig von einer Bodenbildung an der Börse. Sollte diese gelingen, könnte sich der Kurs der Aktie glatt verdoppeln, die Unsicherheit ist dafür wesentlich größer als bei adidas-Salomon. Für welche Art von Aktie Sie sich entscheiden hängt von Ihrer Risikobereitschaft ab.

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