Südzucker, Europas größter Zuckerproduzent, hat im Geschäftsjahr 2024/25 kräftig Federn gelassen. Trotz eines Konzernumsatzes von 9,7 Milliarden Euro – immerhin fast 6 Prozent weniger als im Vorjahr – rutschte das Unternehmen unter dem Strich in die roten Zahlen.
Die Aktie liegt seit Jahresanfang leicht im Minus, doch auf 12-Monatssicht wird es deutlich: Mit einem Minus von 20 Prozent gab es für Aktionäre zuletzt wenig zu feiern. Auch die Dividende dürfte in diesem Jahr von 90 Cent auf 20 Cent zusammengestrichen werden.
Vergangene Woche bestätigte der Zuckerkonzern mit seinen Resultaten zum zweiten Quartal einen Gewinneinbruch im ersten Geschäftsquartal. Zudem sind die Aussichten trübe. Mit der Hoffnung auf eine Erholung der Zuckerpreise im Herbst hält das Unternehmen dennoch an seinen Zielen für das bis Ende Februar laufende Geschäftsjahr fest.
Ursachen für den Gewinneinbruch waren gleich mehrere: schwächere Nachfrage, Schädlingsbefall, hohe Rüben- und Energiekosten sowie zollfreie Zuckerimporte aus der Ukraine, die nun gestoppt wurden. Auch in den übrigen Geschäftsbereichen – etwa Bioethanol (CropEnergies), Fruchtzubereitungen und Spezialitäten – schwächelte die Profitabilität.
Langfristig rechnet der Konzern mit rückläufigem Zuckerverbrauch in Europa. Zwei Werke wurden bereits geschlossen, ein Sparkurs gestartet. Gleichzeitig setzt man auf neue Wachstumspfade: Biobasierte Chemikalien und pflanzenbasierte Proteine, etwa für Fleischersatzprodukte, rücken in den Fokus. Die 2021 gestartete "Strategie 2026" zielt auf die Transformation vom Zuckerfabrikanten zum Anbieter nachhaltiger Agrarlösungen.
Auch die Bioethanol-Tochter CropEnergies rutscht erstmals seit zehn Jahren wieder in die roten Zahlen. Neben schwachen Ethanolpreisen drücken technische Probleme nach einem Wartungsstillstand auf die Auslastung. Die Segmente Stärke und Spezialprodukte liefern ebenfalls enttäuschende Zahlen – einzig das Fruchtgeschäft kann mit einem Gewinnsprung punkten. Doch auch dieser Lichtblick dürfte laut Südzucker nicht von Dauer sein.
Der drastische Gewinneinbruch lässt den Free Cashflow von plus 178 auf minus 169 Millionen Euro kippen. Die Nettoverschuldung steigt um über sieben Prozent auf 1,76 Milliarden Euro. Trotz des schwachen Auftakts hält das Management an seiner Jahresprognose fest – doch Warburg kürzt das Kursziel von Südzucker auf 10 Euro und bleibt bei seiner Einstufung: Halten.
Autor: Ariva-Redaktion
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