Orsted teilte mit, dass es nicht möglich sei, den geplanten Teilverkauf des Sunrise-Windprojekts vor der Küste von New York abzuschließen. Der Vorstand habe deshalb entschieden, die Transaktion zu stoppen. Der Verkauf hätte "eine erforderliche Stärkung der Kapitalstruktur" bringen sollen, um Investitionen und Geschäftsentwicklung zu sichern.
Die neuen Aktien sollen als vollständig garantierte Bezugsrechtsemission ausgegeben werden. Der dänische Staat, größter Aktionär mit 50,1 Prozent, will seinen Anteil vollständig zeichnen. Durch die Maßnahme will Orsted Sunrise vollständig übernehmen, das Betriebs- und Bauportfolio optimieren und Farm-Downs zu niedrigen Bewertungen vermeiden. Zudem sollen so Investitionschancen für künftiges Wachstum genutzt werden.
Trump bremst US-Windkraft – Finanzierungsbedarf steigt
Der Konzern begründete die Entscheidung mit einer "wesentlichen negativen Entwicklung" auf dem US-Markt. Seit seiner Rückkehr ins Weiße Haus hat US-Präsident Donald Trump die Windkraftbranche scharf attackiert. An seinem ersten Amtstag setzte er per Erlass neue Onshore- und Offshore-Windpachtverträge aus. "Wir werden nicht auf Wind setzen", erklärte er im Januar. Große Windräder seien "hässlich" und würden "die Nachbarschaft ruinieren".
Orsted hatte ursprünglich geplant, 70 bis 80 Milliarden Kronen über den Verkauf von Beteiligungen einzunehmen. Der Ausfall der Sunrise-Transaktion und der damit verbundenen Projektfinanzierung habe laut dem Unternehmen zu einem zusätzlichen Kapitalbedarf von rund 40 Milliarden Kronen geführt.
UBS: Ergebnis solide, Ausblick stabil – aber hohe Belastung für Aktionäre
Negative Überraschungen bei laufenden Bauprojekten gebe es nicht. Auch die erwarteten Verluste aus der Aufgabe von Offshore-Windprojekt Hornsea Four seien mit rund 4 Milliarden Kronen geringer ausgefallen als befürchtet, so Analysten der UBS.
Am Ausblick ändert Orsted wenig: Für das Jahr 2025 erwartet der Konzern weiter ein EBITDA zwischen 25 und 28 Milliarden Kronen, ohne neue Partnerschaften. Investitionspläne bleiben unverändert.
Trotz der stabilen Prognose rechnen die UBS-Analysten mit einer negativen Marktreaktion. Das Volumen der Kapitalerhöhung entspreche 46 Prozent der aktuellen Marktkapitalisierung und signalisiere den schwierigen Finanzierungsspielraum im Offshore-Windgeschäft bei hohen Zinsen. "Wir würden einen Geschäftsplan nach der Bezugsrechtsemission abwarten", so die Einschätzung. Ihre Aktienbewertung lautet "Buy".
Die Renditen neuer Projekte seien derzeit hoch. Doch Orsted müsse nun erst beweisen, dass sich diese Chancen auch in einem verschärften Marktumfeld realisieren lassen.
Autor: sbh-Redaktion/neb
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