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KI-Profiteur Nebius: Das passiert jetzt nach dem Mega-Deal mit Microsoft

Nach dem milliardenschweren Vertragsabschluss benötigt Nebius zum Ausbau seiner Kapazitäten viel Geld. Das wird jetzt mithilfe von Kapitalmaßnahmen beschafft.
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17,4 Milliarden US-Dollar für zusätzliche Rechenleistung

Der niederländische AI-as-a-Service-Dienstleister Nebius konnte am Montag einen milliardenschweren Deal mit Microsoft vermelden. Aufgrund von Kapazitätsengpässen bei der vom Softwareriesen benötigten Rechenleistung bucht Microsoft (Microsoft Aktie) diese bei Nebius zu – und wird hierfür in den kommenden 5 Jahren 17,4 Milliarden US-Dollar zahlen. Die Aktie machte einen gewaltigen Sprung nach oben.

Zwar verfügt Nebius seit Kurzem über ein Rechenzentrum in New Jersey, doch dessen Leistung wird kaum ausreichen, um die von Microsoft und anderen Kunden gebuchten Kapazitäten zur Verfügung stellen zu können. Daher müssen weitere KI-Datenzentren errichtet werden. Für diese benötigen die Niederländer aber jede Menge Geld: Große Rechenzentren kosten ein- bis zweistellige Milliardenbeträge.

Nebius will sich mehr als 4 Milliarden US-Dollar besorgen

Zuletzt wies die Bilanz des noch nicht profitablen Unternehmens Barreserven in Höhe von knapp 1,7 Milliarden US-Dollar aus. Ohne weiteres Geld oder die Aufnahme von Schulden sind diese für den Kapazitätsausbau nicht ausreichend.

Daher hat Nebius jetzt angekündigt, sich mithilfe von Kapitalmaßnahmen weiteres Geld zu besorgen. Hier zu sollen einerseits neue Aktien ausgegeben werden. Wie das Unternehmen am Donnerstagmorgen mitteilte, sollen 1 Milliarde US-Dollar durch die Ausgabe von Anteilen zu einem Bezugspreis von 92,50 US-Dollar eingesammelt werden. Bei hoher Nachfrage soll das Angebot um bis zu 150 Millionen US-Dollar aufgestockt werden.

Neue Aktien und zwei Wandelanleihen

Andererseits kündigte der Konzern zwei Wandelanleihen an, die insgesamt 2,75 Milliarden US-Dollar einbringen sollen, beide davon jeweils die Hälfte. Die erste ist mit einem Kupon von 1,0 Prozent ausgestattet und läuft bis 2030. Die zweite Serie verfügt über einen Kupon von 2,75 Prozent und läuft bis 2032. Wie auch bei der Aktienemission behält sich Nebius vor, das Angebot bei hoher Nachfrage aufzustocken.

Werden beide Angebote ein Erfolg, rechnet das Unternehmen nach eigenen Angaben mit Nettoeinnahmen von bis zu 4,23 Milliarden US-Dollar, die in Wachstum investiert werden sollen. Nebius gibt explizit das Kaufen von Rechenleistung (vorrangig in Form von KI-Beschleunigern), den Ankauf von Land und den Ausbau bestehender Rechenzentren an.

Aktie gefragt, baut Kursgewinne aus

Am europäischen Aktienmarkt kommen die Kapitalmaßnahmen trotz der bevorstehenden Verwässerung der Aktionärsstruktur gut an. Am Handelsplatz Lang & Schwarz verzeichnen die Anteile am Donnerstagmorgen (Stand: 09:55 Uhr MESZ) ein Plus von knapp 3 Prozent.

Seit dem Jahreswechsel haben die Anteile damit rund 240 Prozent an Wert gewonnen, gegenüber dem Stand vor einem Jahr steht sogar ein Plus von fast 400 Prozent zu Buche. Damit ist das Unternehmen ein klarer KI-Gewinner.

Fazit: Microsoft & Co. entledigen sich ihrer Risiken

Anlegerinnen und Anleger sollten die Risiken eines Investments in Nebius allerdings nicht unterschätzen. Denn der Vertrag mit Microsoft hat auch Schattenseiten und steht gleichzeitig stellvertretend für einen branchenweiten Trend: Hyperscaler lagern ihre Rechenleistung zunehmend an Unternehmen wie Nebius und Oracle aus.

Das kann für diese zwar ein lukratives Geschäft bedeuten, sollte die Nachfrage nach Rechenleistung aber langsamer wachsen, als erwartet und es zu Überkapazitäten kommen, könnten die für Computing-Power geforderten Preise einbrechen und das die Ertragslage schmälern. Auch die Stornierung von Verträgen ist denkbar. Nebius (und andere AI-as-a-Service-Dienstleister) würde dann auf teuren und gleichzeitig unprofitablen Rechenzentren sowie hohen Schulden sitzen bleiben.

Autor: ARIVA.DE Redaktion/Max Gross


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