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Nvidia: Gegenwind aus China wird immer stärker - Gerät der KI-King zwischen die Fronten?

Der US-Halbleiterriese Nvidia sieht sich in China mit wachsendem Gegenwind konfrontiert. Erst warf Peking dem Unternehmen Kartellrechtsverstöße vor, nun mehren sich Berichte über eine enttäuschende Nachfrage nach Nvidias neuesten, für den chinesischen Markt entwickelten Chips. Die Schwierigkeiten spiegeln die zunehmenden Spannungen zwischen den USA und China wider, die auch immer mehr Nvidia erfassen.
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KI-Chip stößt auf Skepsis

Nvidia hat sich mit seinen speziell für China konzipierten Chips, die den US-Exportbeschränkungen genügen sollen, in einem schwierigen Spagat positioniert. Doch die Strategie scheint nicht wie erhofft aufzugehen. Nach Auskunft von zwei mit der Sache vertrauten Personen, auf die sich Reuters beruft, stößt Nvidias neuester Chip für den chinesischen Markt, der RTX6000D, auf eine überraschend geringe Nachfrage.

Mehrere große chinesische Technologieunternehmen sollen dem Bericht zufolge von Bestellungen abgesehen haben. Insider-Kreise bezeichnen den RTX6000D als zu teuer für seine Leistung. Tests von Mustern hätten gezeigt, dass die Performance sogar hinter der des RTX5090 zurückbleibt. Letzterer darf zwar nicht nach China exportiert werden, soll aber auf dem Graumarkt für einen Bruchteil des Preises erhältlich sein.

Die gedämpfte Nachfrage steht im krassen Gegensatz zu den optimistischen Prognosen von Sell-Side-Analysten. JP Morgan hatte für die zweite Jahreshälfte noch eine Produktion von 1,5 Millionen RTX6000D-Einheiten erwartet, Morgan Stanley sogar zwei Millionen.

H20-Chip-Lieferung im Ungewissen

Zusätzlich zur schleppenden Nachfrage nach dem RTX6000D warten chinesische Tech-Giganten wie Alibaba, Tencent und ByteDance weiterhin auf die Genehmigung für die Lieferung des H20-Chips – eine weitere, weniger leistungsstarke Version für den chinesischen Markt. Obwohl Nvidia (Nvidia Aktie) bereits im Juli die Erlaubnis zum Verkauf erhalten hat, wurden die Lieferungen bislang nicht wieder aufgenommen.

Die chinesischen Unternehmen hoffen derweil auf eine Zulassung des deutlich leistungsstärkeren B30A-Chips von Washington, der auf der neuesten Blackwell-Architektur basiert und Berichten zufolge eine um das Sechsfache höhere Leistung als der H20 bieten soll.

Politische Spannungen wirken sich aus

Nvidias Herausforderungen sind eng mit den politischen Spannungen zwischen den USA und China verbunden. Während die US-Regierung darauf abzielt, Chinas technologischen Fortschritt im Bereich künstlicher Intelligenz zu drosseln, drängt Peking seine Unternehmen zunehmend, auf inländische Chip-Hersteller umzusteigen.

Erst am Montag warf Peking Nvidia den Verstoß gegen chinesisches Kartellrecht vor. Dieser Schritt macht die Geschäftstätigkeit des Unternehmens in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt noch unsicherer und verdeutlicht die zunehmende Aggressivität Pekings. Der Vorwurf kam, während Delegationen beider Länder in Madrid zu Handelsgesprächen zusammenkamen.

Fazit: 

Die jüngsten Entwicklungen in China, darunter die schleppende Nachfrage nach dem RTX6000D-Chip und die ungeklärte Liefersituation des H20-Chips, stellen eine Belastung für Nvidia dar.

Analysten betrachten diese Unsicherheiten jedoch als temporäre Risiken, die den langfristigen Wachstumspfad des Chip-Giganten nicht grundlegend gefährden. Der Grundtenor bleibt optimistisch.

Nvidias Dominanz im globalen KI-Markt ist ungebrochen. Trotz der geopolitischen Spannungen treibt die immense und weiterhin wachsende Nachfrage nach KI-Lösungen das Kerngeschäft an.  Die jüngsten Quartalszahlen belegen die solide finanzielle Stärke des Unternehmens: Rekordumsätze und -gewinne, insbesondere im Rechenzentrumssegment, untermauern die fundamentale Stärke.

Anleger sollten sich daher nicht durch schlechte Nachricht aus der Volksrepublik erschrecken lassen. Im dritten und vierten Quartal dieses Jahres könnten sie schon durch gute Nachrichten aus der Golfregion in Vergessenheit geraten. 

Redaktion Ariva/MW

 


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