Novo Nordisk ist ein dänisches Pharmaunternehmen, das auf Diabetes- und Hormontherapien spezialisiert ist.
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UBS kappt Kursfantasie bei Novo Nordisk radikal

Die Analysten der UBS haben ihre Einschätzung zur Aktie von Novo Nordisk deutlich zurückgenommen. Statt wie bisher mit "Kaufen" wird die dänische Pharmagesellschaft nun mit "Neutral" eingestuft. Gleichzeitig senkte die Schweizer Großbank ihr Zwölf-Monats-Kursziel drastisch von 600 auf 340 Dänische Kronen (45,50 Euro). Damit sieht die UBS auf Basis des letzten Kurses von 313 Kronen (42 Euro) nur noch ein begrenztes Aufwärtspotenzial.
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In ihrer Analyse sprechen die UBS-Experten von einer "sehr schwierigen Aktienstory". Die Gründe dafür liegen vor allem in strukturellen Problemen auf dem US-Markt. Zwar darf Novo Nordisk seine GLP1-basierten Medikamente wie Wegovy weiterhin in den Vereinigten Staaten vertreiben, doch die zunehmende Verbreitung von sogenannten Compounding-Alternativen setzt das Geschäftsmodell unter Druck. Die Analysten erwarten, dass diese günstigeren Nachahmerpräparate die Zahlungsbereitschaft der Patienten schwächen und das Marktwachstum ausbremsen.

Hinzu kommen operative Rückschläge. So habe Novo Nordisk laut der UBS Marktanteile an den Konkurrenten Eli Lilly verloren. Das Umsatzwachstum habe sich bereits spürbar verlangsamt – von 18 Prozent im ersten Halbjahr auf voraussichtlich nur noch sechs Prozent im zweiten Halbjahr. Auch bei dem Spitzenprodukt Ozempic zeichne sich eine frühzeitige Sättigung ab, obwohl die Marke hohe Bekanntheit genieße. Für die Analysten ist das ein Hinweis auf die zunehmende Präferenz der Ärzte für das Konkurrenzprodukt Mounjaro.

Ein weiterer Unsicherheitsfaktor ist die US-Politik. Zwar könnte ein Vorschlag von Präsident Donald Trump zur Aufnahme von GLP1-Präparaten in das Medicare-System zu einem Anstieg der Verschreibungen führen. Gleichzeitig droht jedoch durch die sogenannte MFN-Initiative (Most Favored Nation) ein Preisdeckel, der US-Barverkäufe auf europäisches Niveau mit potenziell erheblichen Auswirkungen auf die Marge drücken könnte.

Besonders belastend dürfte laut der UBS-Analysten der wachsende Einfluss von Compounding-Anbietern sein. Die US-Analysten der Bank stellten fest, dass ein Großteil der compounded Semaglutid-Präparate in FDA-regulierten Einrichtungen hergestellt werde und von US-Ärzten als legitim angesehen werde.

Die UBS sieht wenig Anzeichen dafür, dass die US-Arzneimittelbehörde ernsthaft gegen diese Praxis vorgehen wird – nicht zuletzt wegen Personalkürzungen unter der Trump-Regierung. Zwar sei ein juristisches Vorgehen von Novo Nordisk theoretisch denkbar, doch mögliche Rechtsstreitigkeiten könnten Unternehmensgeheimnisse offenlegen und damit unbeabsichtigt Generikaherstellern in die Hände spielen.

Auf Basis dieser Entwicklungen hat die UBS ihre Gewinnprognosen für Novo Nordisk im Zeitraum 2025 bis 2027 im Durchschnitt um 18 Prozent gekappt. Die Analysten rechnen nun mit einem durchschnittlichen Umsatzwachstum (CAGR) von 6,2 Prozent bis 2030 und einem Gewinnwachstum (EPS-CAGR) von 7,3 Prozent, das vor allem durch Aktienrückkäufe gestützt werden soll.

Das bearishe Szenario der UBS sieht einen Kursverfall auf 230 Kronen vor, basierend auf einem Umsatzwachstum von nur 3 Prozent und einer Gewinnsteigerung von 4 Prozent jährlich. Im bullischen Szenario, das weiterhin ein Kursziel von 600 Kronen rechtfertigen würde, müsste Novo Nordisk jedoch seine aktuelle Prognosespanne übertreffen und ab 2026 ein zweistelliges Umsatzwachstum von 13 Prozent erreichen.

Für das neue Basisszenario bewertet die UBS die Aktie mit einem Zwölf-Monats-Forward-KGV unterhalb des Branchendurchschnitts. Das Kursziel von 340 Kronen entspricht einem Gewinnmultiplikator von 8,5 im Jahr 2031. Die Einschätzung bleibt trotz wachsender Nachfrage im Bereich Adipositas vorsichtig. Auch weil aktuell keine klaren Wachstumstreiber in Sicht seien.

Autor: sbh-Redaktion/neb


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