Der Mercedes-Stern ist schon seit 1926 das Markenzeichen von Daimler.
Quelle: - pexels.com
Google
ARIVA.DE Redaktion  | 
aufrufe Aufrufe: 2759

Mercedes macht Kasse – doch wo bleibt der Rückkauf?

Mercedes-Benz hat im zweiten Quartal zwar mit einem überraschend starken Free Cashflow überzeugt, kämpft jedoch weiterhin mit rückläufigen Verkaufszahlen – vor allem in China. Analysten von Deutsche Bank Research zeigen sich angesichts der Diskrepanz zwischen Finanzkraft und fehlender Aktienrückkäufe irritiert.
play Anhören
share Teilen
feedback Feedback
copy Kopieren
newsletter
font_big Schrift vergrößern
Mercedes-Benz Group AG 60,31 € Mercedes-Benz Group AG Chart +0,10%
Zugehörige Wertpapiere:

Der Konzernumsatz sank im Quartal um 10 Prozent auf 33,2 Milliarden Euro, entsprach damit jedoch den Erwartungen. Das bereinigte EBIT lag mit 2 Milliarden Euro auf Höhe des Marktkonsenses. Besonders positiv überraschte der Pkw-Bereich: Hier erreichte Mercedes ein bereinigtes EBIT von 1,3 Milliarden Euro, was einer Marge von 5,1 Prozent entspricht. Das lag deutlich über den Prognosen.

Trotzdem sorgt ein deutlicher Rückgang der Verkaufszahlen für Stirnrunzeln bei Investoren. Die Analysten verweisen auf eine mögliche Unterschätzung des Nachfrageeinbruchs, insbesondere in China. Zwar habe Mercedes auf ein schwieriges Jahr hingewiesen, doch das Ausmaß des Absatzrückgangs überrasche dennoch.

Vor allem ein Punkt gibt Anlass zur Kritik: "Angesichts der sehr starken Cashflow-Generierung ist das Ausbleiben eines Aktienrückkaufprogramms verwirrend", schreiben die Analysten. Ein solches Programm sei gerade in einem volatilen Marktumfeld ein wichtiges Signal des Vertrauens und aus Sicht der Deutschen Bank längst überfällig.

Der freie Cashflow des Industriegeschäfts lag im zweiten Quartal bei 1,9 Milliarden Euro – mehr als doppelt so hoch wie vom Markt erwartet. Auch die operative Effizienz im Pkw-Bereich wurde hervorgehoben. Der Anteil von Elektrofahrzeugen stieg auf 21 Prozent und liegt damit im Rahmen der Jahresprognose.

Der Transporterbereich enttäuschte mit einem Umsatzrückgang von 11 Prozent und einem rückläufigen Absatz, was die Unternehmensprognose für das Gesamtjahr belastet. Auch das Mobilitätssegment verbuchte ein Minus von 2 Prozent beim Umsatz.

Im Ausblick zeigt sich Mercedes vorsichtig. Die Prognose wurde angepasst, unter anderem wegen der neuen Zollregelungen zwischen USA und EU. Im Automobilsegment rechnet der Konzern nun mit einer bereinigten EBIT-Marge zwischen 4 und 6 Prozent. Für Vans erwartet Mercedes 8 bis 10 Prozent. Der gesamte Konzernumsatz, das EBIT und der Free Cashflow sollen deutlich unter dem Vorjahresniveau liegen.

Trotz aller Herausforderungen bleibt Deutsche Bank (Deutsche Bank Aktie) Research bei seiner Kaufempfehlung und sieht mittelfristig Potenzial. Mit Blick auf die anstehende Produktoffensive ab 2026 und einen erwarteten Rückgang der Investitionsausgaben nach dem laufenden Jahr könnte sich die Lage für Mercedes deutlich aufhellen.

Das Kursziel wurde von den Analysten zwar auf 75 Euro gesenkt, bietet vom aktuellen Kursniveau bei 53,21 Euro aber weiterhin ein Aufwärtspotenzial von rund 41 Prozent. Die Zeit drängt jedoch: "Das Cash-Return-Potenzial muss bald realisiert werden."

Autor: sbh-Redaktion/neb


Für dich aus unserer Redaktion zusammengestellt

Dein Kommentar zum Artikel im Forum

Jetzt anmelden und diskutieren Registrieren Login

Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.


Weitere Artikel des Autors

Themen im Trend