Hesai: Die "Muss-Aktie" beim Thema "Autonomes Fahren"

Der Markt für LiDAR-Technologie verzeichnet derzeit einen kräftigen Aufschwung, wobei die wachsende Nachfrage im Bereich der Robotaxis eine zentrale Rolle spielt. Führende Anbieter in diesem Sektor setzen verstärkt auf Solid-State-LiDARs als primäre Sensoren – ein deutlicher Trend weg von den bisher üblichen mechanischen LiDARs. Zur Optimierung der 360-Grad-Sichtbarkeit werden diese Systeme oft durch zusätzliche LiDARs ergänzt, um auch sogenannte tote Winkel abzudecken und eine vollständige Rundumsicht zu gewährleisten.

Laut Experten wird der globale Markt für LiDAR-Systeme im Robotaxi-Segment in den kommenden fünf Jahren mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von beeindruckenden 111 Prozent wachsen. Bis 2030 wird ein Marktvolumen von rund 1,4 Milliarden Euro allein im Bereich der Robotaxis erwartet.

Der Gesamtmarkt für LiDAR-Technologie in Fahrzeugen soll im gleichen Zeitraum jährlich um 48 Prozent zulegen und ein Volumen von 6,5 Milliarden Euro erreichen. Darüber hinaus wird der Markt für LiDAR-Anwendungen in der Robotik, etwa bei Mährobotern, humanoiden Robotern und in der Logistik-Automatisierung, auf zusätzliche 2,7 Milliarden Euro geschätzt.

Mit Hochtechnologie auf dem Weg zum globalen Marktführer in der Mobilität

Von einem Start-up in Shanghai zum Pionier auf dem globalen Markt für LiDAR-Technologie – die Erfolgsgeschichte der Hesai Group könnte rasanter nicht verlaufen. 2014 gegründet, hat sich das Unternehmen in weniger als zehn Jahren zur zentralen Adresse für Lasersensoren für autonomes Fahren und Robotik-Anwendungen entwickelt. Kunden wie Mercedes-Benz, der chinesische Autohersteller BYD und die Amazon-Tochter Zoox belegen die Relevanz von Hesai in einer Zukunftsbranche, die von beschleunigtem Wachstum geprägt ist.

Technologischer Vorsprung und Serienreife

Hesai bietet sowohl mechanische als auch Solid-State-LiDAR-Systeme an, wobei letzteres aufgrund seiner Kompaktheit, Kosteneffizienz und Robustheit besonders hervorzuheben ist. Die AT-Serie hat das Potenzial, sich als de facto Standard in der Automobilindustrie zu etablieren. Der jüngste technologische Durchbruch: das ultraschlanke Modell ET25, das es erstmals ermöglicht, LiDAR-Sensoren hinter der Windschutzscheibe zu integrieren – ein echter Meilenstein in der Branche.

Hesai hat sich mit einem breit aufgestellten Portfolio, das sowohl Langstreckensensoren für Autobahnen als auch Kurzstrecken-Lidar-Systeme für die städtische Sicherheit umfasst, optimal für die bevorstehende kommerzielle Einführung von Robotaxi-Flotten positioniert. Mit diesem strategischen Schritt baut das Unternehmen auf seine zunehmend globalere Präsenz und bekräftigt sein Ziel, autonomes Fahren durch leistungsstarke, zuverlässige und skalierbare Lidar-Technologien zu fördern, die den höchsten Branchestandards gerecht werden.

Der Robotaxi-Markt erlebt derzeit eine rasante Skalierung, unterstützt durch Fortschritte bei autonomen Fahrsystemen der Stufe 4 (Level 4). Lidar spielt dabei eine entscheidende Rolle, indem es sichere und zuverlässige Betriebsabläufe ermöglicht und sowohl Lang- als auch Kurzstreckenwahrnehmung bietet – ein unverzichtbares Element für die Navigation in komplexen urbanen Umgebungen. Laut einer Studie der Yole Group (Lidar for Automotive 2025) hält Hesai einen Marktanteil von 61 Prozent im globalen Lidar-Segment für Level-4-autonomes Fahren.

Neuer Vertrag unterstreicht die Marktposition

Hesai Technology hat kürzlich eine Erweiterung seines Produktionsabkommens mit einem führenden US-amerikanischen Robotaxi-Unternehmen bekannt gegeben. Der Vertrag, der nunmehr einen Wert von über 40 Millionen US-Dollar erreicht, sichert Lieferungen bis Ende 2026. Als exklusiver Lieferant wurde Hesai ausgewählt, sowohl Langstrecken- als auch Kurzstrecken-Lidar-Systeme bereitzustellen. Dies stärkt die Position des Unternehmens als bevorzugter Partner für die nächste Generation autonomer Fahrzeugflotten.

Zahlen sprechen Bände

Mitte August berichtete der in China ansässige Lidar-Hersteller für das zweite Quartal einen Non-GAAP-Gewinn von 0,53 Renminbi (ca. 0,07 Euro) je verwässerter Aktie, nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Verlust von 0,34 Renminbi ausgewiesen worden war.
Der Nettoumsatz im zum 30. Juni beendeten Quartal stieg auf 706,4 Millionen Renminbi, verglichen mit 458,9 Millionen Renminbi im Vorjahr.

Fazit:

Die Hesai Group hat sich als führender Anbieter von Lasersensoren für autonome Fahrzeuge und Robotik etabliert. Laut Analysten dürfte das Unternehmen von der wachsenden Nachfrage im LiDAR-Markt, besonders im Bereich Robotaxis und Fahrerassistenzsysteme, profitieren. Hesai wird häufig mit ASML im Bereich Autonomes Fahren verglichen.

Ein Schlüsselfaktor für den raschen Erfolg von Hesai ist der AT128-Lidar-Sensor. Dieses kompakte High-Tech-Gerät erfasst mehr als zehn Millionen Datenpunkte pro Sekunde und bietet eine Reichweite von bis zu 300 Metern, während der Stromverbrauch bei lediglich zwölf Watt liegt. "Der AT128 stellt den besten Kompromiss zwischen Leistung und Kosten dar", betont CEO David Li, der zuvor bei Bosch tätig war und das Unternehmen mitgründete.
Der adressierte Markt für Hesai ist enorm und bietet weiteres Potenzial für Wachstum. Experten prognostizieren, dass das Unternehmen noch in diesem Jahr profitabel wird, mit einem KGV von 95 für 2025, das 2026 auf etwa 40 sinken soll.

Die Aktie hat sich in diesem Jahr zwar schon verdoppelt, aber das muss noch lange nicht das Ende der Fahnenstange gewesen sein. Jefferies hat die Aktie Mitte August zum "Kauf" empfohlen mit einem Kursziel von 40 US-Dollar. Amleger sollten daher beim nächsten Rücksetzer zur Stelle sein und sich das führende Unternehmen im Bereich LiDAR ins Depot holen.

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Redaktion Ariva/MW