Solarbranche in der Krise, Probleme gibt es viele
Die Solarenergiebranche befindet sich in einer schweren Krise. Es herrschen Überkapazitäten, Verdrängungswettbewerb und politischer Gegenwind aus Washington. Die USA setzen unter US-Präsident Donald Trump lieber auf Kernenergie und fossile Brennstoffe, obwohl es mit Wüstenstaaten wie Arizona und Texas nicht an geeigneten Flächen fehlen würde.
Die Kursentwicklungen vieler Unternehmen spiegeln diese Schwierigkeiten wider. Reihenweise sind in den vergangenen Jahren Aktien wie Enphase Energy, SolarEdge und SMA Solar abgestürzt. Bislang ohne Aussicht auf Besserung. Gut behauptet hat sich jedoch allen Umständen zum Trotz der US-Solarmodulhersteller First Solar.
Mit seinen am Donnerstagabend vorgelegten Quartalszahlen hat der Konzern unterstrichen, dass er innerhalb der Branche das derzeit einzige Unternehmen mit einem Investment-Case ist.
Trotz anhaltender Krise zweistelliges Umsatzwachstum
Gegenüber dem Vorjahresquartal legten die Erlöse um 10,0 Prozent auf 1,1 Milliarden US-Dollar zu. Damit konnten die Erwartungen um 60 Millionen US-Dollar übertroffen werden. Den Umsatzanstieg führt das Unternehmen vor allem auf höhere Verkaufsvolumen zurück.
Auch beim Gewinn gelang es First Solar, die Erwartungen zu übertreffen. Mit einem Ertrag von 3,18 US-Dollar pro Aktie (nach standardisierter Rechnungslegung GAAP) gelang ein Ergebnis um 0,56 US-Dollar über den Erwartungen. Gegenüber dem Vergleichszeitraum war jedoch ein Rückgang um 7 Cent zu verzeichnen.
Diese Einbußen zeigen sich auch beim auf die Anteilseigner entfallenden Nettogewinn. Dieser ging von 349,4 Millionen US-Dollar auf 341,9 Millionen US-Dollar und damit um 2,1 Prozent zurück.
Umsatzprognose angehoben, Gewinnausblick zufriedenstellend
Angesichts der in einem anhaltend schwierigen Umfeld robusten Entwicklung hat sich das Management sogar zu einer Anhebung der Prognose für das laufende Geschäftsjahr entschlossen. Der Ausblick für den Umsatz wurde von 4,5 bis 5,5 auf 4,9 bis 5,7 Milliarden US-Dollar angehoben, da das Unternehmen am unteren Ende seiner Volumenschätzung mit um 1,2 Gigawatt höheren Auslieferungen rechnet.
Auch die Gewinnprognose wurde angepasst, hier kam es vor allem zu einer Präzisierung. Bislang rechnete First Solar mit einem Gewinn von 12,50 bis 17,50 US-Dollar pro Aktie, nun wurde die Schätzung auf 13,50 bis 16,50 US-Dollar eingegrenzt. Damit liegt die Mittelpunktschätzung bei 15,00 US-Dollar.

Aktie legt nachbörslich zu, auf dem Weg zu einem Kaufsignal
Anlegerinnen und Anleger honorierten das überraschend gute Abschneiden sowie die aktualisierte Jahresprognose mit Kursgewinnen. In der US-Nachbörse verteuerten sich die Anteile um 4,5 Prozent auf knapp 183,00 US-Dollar.
Damit ist First Solar auf einem guten Weg, seine seit Ende April anhaltende Kurserholung fortzusetzen, den Widerstandsbereich um 200,00 US-Dollar zu attackieren und in den gleitenden Durchschnitten mit einem Golden Cross für ein Kaufsignal zu sorgen.
Da die Kurserholung von einer Erholung der technischen Indikatoren begleitet wurde, ist von einem nachhaltigen Trend auszugehen, der für weitere Kursgewinne sorgen dürfte.
Fazit: Wer in Solar investieren will, muss hier zuschlagen!
Auch die Bewertung ist unverändert attraktiv, erst recht nach dem bestätigten Jahresausblick. Auf Basis der unternehmenseigenen Gewinnschätzung liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis für das laufende Geschäftsjahr bei 12,2. Das liegt nicht nur um mehr als die Hälfte unter dem Branchendurchschnitt, sondern auch um 40 Prozent über dem historischen Mittelwert.
Auch bei anderen Kennziffern handelt First Solar mit Abschlägen sowohl gegenüber der Peer-Group als auch dem Fünfjahresdurchschnitt. Das deutet auf eine strukturelle Unterbewertung hin und dürfte in Kombination mit der konstruktiven Ausgangslage im Chart der Aktie mittelfristig zu weiteren Kursgewinnen führen.
In einer notorisch schwachen, von Profitabilitätsproblemen geplagten Branche ist die Aktie von First Solar daher die einzige, die aktuell einen klaren Investment-Case bietet.
Autor: ARIVA.DE Redaktion/mg
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