Meme-Aktien auf zahlreichen Screens (Symbolbild).
Quelle: - Sergei Tokamakov auf Pixabay
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ARIVA.DE Redaktion  | 
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Nicht Opendoor, sondern diese Meme-Aktie ist jetzt einen Blick wert!

Die Aktie von Opendoor Technologies ist der neue Liebling von Meme-Tradern. Fundamental hat aber ein ganz anderer Meme-Wert deutlich mehr zu bieten.
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Meme-Trader sind zurück – und stürzen sich auf Opendoor

Die Anteile von Immobiliendienstleister Opendoor Technologies legten am Donnerstag um 79,5 Prozent zu, nachdem das Unternehmen einen neuen CEO ernannt hat und ehemalige Gründer zurückgekehrt sind.

Die Kursexplosion stellt einen weiteren Erfolg von Meme-Tradern im Kampf gegen die mit einem Short-Interest von 21,1 Prozent in der Aktie vertretenen Leerverkäufern dar: Gegenüber ihren 52-Wochen-Tiefs haben sich die Anteile des angeschlagenen Unternehmens bereits ver-20-facht. Unterstützt wird das Comeback auch von der Aussicht auf fallende Zinsen.

Chewy und GameStop: Überraschende Gemeinsamkeiten

Schon seit Längerem in Vergessenheit geraten ist mit Tiernahrungshändler Chewy eine ehemalige Meme-Aktie. Der Titel stand nach dem Einstieg von Keith Gill, auch bekannt als Roaring Kitty, für einige Zeit im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Gill hatte zuvor mit GameStop einen dreistelligen Millionenbetrag erhandelt.

Zum Status als Meme-Wert trug bei Chewy auch der Unternehmensgründer Ryan Cohen bei, der inzwischen ausgerechnet der CEO von GameStop ist. Das hat ihm auch den Ruf als "Meme-König" eingebracht.

Eine ernstzunehmende Meme-Aktie

Tatsächlich ist Chewy im Unterschied zu vielen anderen Meme-Werten ein durchaus seriöses Investment. Die E-Commerce-Plattform wächst schnell, während in den vergangenen Jahren bedeutende Fortschritte bei der Profitabilität erzielt werden konnten.

Diesen Trend haben auch die am Mittwoch vorgelegten Quartalszahlen bewiesen, wenngleich die Aktie davon zunächst nicht profitieren konnte.

Umsatz über den Erwartungen, operative Verbesserungen

Gegenüber dem Vorjahresquartal legten die Erlöse um 8,6 Prozent auf 3,1 Milliarden US-Dollar zu. Damit konnten die Erwartungen um 20 Millionen US-Dollar übertroffen werden. Begünstigt wurde das Wachstum durch eine höhere Anzahl an aktiven Kundinnen und Kunden (inzwischen 20,9 Millionen) und einem geringfügigen Anstieg des Bestellvolumens auf 591,00 US-Dollar pro User.

Der bereinigte Gewinn pro Aktie landete bei 0,33 US-Dollar und lag damit im Rahmen der Erwartungen. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum legte das bereinigte EBITDA um 26,5 Prozent auf 183,3 Millionen US-Dollar zu. Der auf die Anteilseigner entfallende Nettogewinn fiel deutlich geringer aus als vor 12 Monaten.

Nach 299,4 Millionen US-Dollar im Vorjahresquartal erwirtschaftete Chewy in den vergangenen 3 Monaten nur noch 62,0 Millionen US-Dollar. Der Grund für diese große Differenz ist aber nicht operativer Natur, sondern fiskalischer. Chewy konnte im Vorjahresquartal eine Steuergutschrift in Höhe von 252,6 Millionen US-Dollar verbuchen. Wird diese herausgerechnet, konnte das Unternehmen seinen Ertrag auch hier steigern.

Jahresprognose angehoben, Abonnement-Geschäft wächst

Seine Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr hat das Unternehmen aufgrund des anhaltend hohen Bestellvolumens angehoben. Gerechnet wird nun mit einem Umsatz von 12,5 bis 12,6 Milliarden US-Dollar. Damit liegt die Mittelpunktschätzung um 100 Millionen US-Dollar über dem Analystenkonsens von 12,45 Milliarden US-Dollar.

Die bereinigte EBITDA-Marge soll sich auf 5,4 bis 5,7 Prozent belaufen. Das entspräche einem EBITDA-Ertrag von bis zu 718,2 Millionen US-Dollar. Im abgelaufenen Geschäftsjahr waren es 570,5 Millionen US-Dollar.

Für zusätzliches Wachstum und verbesserte Margen sollen neben neuen Marken, wie der Hundefuttermarke Get Real, vor allem die sogenannten Auto-Ship-Costumer sorgen. Dahinter verbergen sich Kundinnen und Kunden, die per monatlichem Abonnement mit Tiernahrung und -bedarf versorgt werden. Hier sind die Ausführungskosten besonders gering und die Margen dementsprechend stark.

Hohe Verluste nach den Quartalszahlen

Die Aktie ist in den vergangenen 12 Monaten durchaus gut gelaufen, vor allem zwischenzeitlich. Im Mai wurde mit 48,62 US-Dollar ein neues Mehrjahreshoch erzielt. Dementsprechend hoch war auch aufgrund der gestiegenen Unternehmensbewertung der Erwartungsdruck.

Dem konnte Chewy nicht in Gänze gerecht werden, was nach der Veröffentlichung der Zahlen zu heftigen Verlusten von 16,6 Prozent geführt hat. Das bedeutete den in diesem Jahr mit großem Abstand schlechtesten Handelstag. Wenngleich die Aktie schon am Donnerstag wieder um 2,6 Prozent zulegen konnte, ist das seit dem Jahreswechsel erzielte Plus auf 7,6 Prozent geschrumpft.

Aktie mit überschaubarer Bewertung

Der scharfe Rücksetzer könnte Anlegerinnen und Anlegern jedoch eine Einstiegschance beschert haben, vor allem mit Blick auf die langfristigen Geschäfts- und Wachstumserwartungen.

Die Unternehmensbewertung ist nicht günstig, aber im Vergleich zum Gesamtmarktumfeld angemessen. Für das laufende Geschäftsjahr steht ein KGV von 28,3 zu Buche, für 2027 veranschlagen Analystinnen und Analysten ein Gewinnvielfaches von 23,6.

Fazit: Ein solider Meme-Wert mit echtem Potenzial

Gelingt die angestrebte Margenexpansion, könnten die Erträge aber rasch auch höher als aktuell prognostiziert ausfallen. Gegenwärtig wird für 2027 ein Kurs-Gewinnwachstumsverhältnis von 0,9 veranschlagt. Das ist aus fundamentaler Perspektive günstig.

Für Explosivität sorgt außerdem ein überdurchschnittlich hohes Short-Interesse von 8,2 Prozent. Wer eine Meme-Aktie mit intakten Fundamentaldaten und einer Wachstumsstory sucht, der sollte hier und nicht bei Werten wie Opendoor Technologies zuschlagen!

Autor: ARIVA.DE Redaktion/Max Gross


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