- 2024 stammen nur 13 Prozent der Batterien aus Europa.
- 70 Prozent der E-Auto-Batterien kommen aus China.
- Europäische Unternehmen benötigen Subventionen zur Förderung.
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Chronische Abhängigkeit droht
Deloitte geht davon aus, dass der Umsatz mit E-Auto-Batterien in Europa von 2024 bis 2030 von gut 16 auf 54 Milliarden Euro steigen könnte. Sofern Europa in den kommenden Jahren nicht aufhole, könnte das erwartete Wachstum des E-Auto-Markts die Abhängigkeit von Herstellern aus China und anderen asiatischen Ländern noch zementieren, schreiben die Autofachleute des Unternehmens in ihrer wenige Tage vor Beginn der Münchner Automesse IAA veröffentlichten Analyse - dort wird die chinesische Industrie stark vertreten sein.
"Wenn europäische Unternehmen bei der Batterieproduktion nicht massiv aufholen, zahlen sie einen hohen Preis", sagte Studienautor Harald Proff. "Unsere Versorgungssicherheit und technologische Souveränität sind in Gefahr." Um eine mitbestimmende Rolle auf dem Weltmarkt zu spielen, müsste der europäische Weltmarktanteil an der E-Auto-Batterie-Produktion nach Deloitte-Schätzung bei mindestens 40 Prozent liegen. "Als teuerste Komponente bestimmt die Batterie den Preis, die Fahrzeugleistung und die Reichweite."
Fehlende Batterieproduktion großer Wettbewerbsnachteil für Europa
Die Unternehmensberatung spricht von "regionaler Monopolisierung" des Weltmarkts durch asiatische Batterieproduzenten. Damit einhergehen könnte im schlechtesten Falle nach Deloitte-Einschätzung auch ein eingeschränkter Zugang zur jeweils modernsten Batterietechnologie. Die Autoren verweisen mit Sorge auf die zahlreichen gescheiterten oder verschobenen Baupläne europäischer Batteriefabriken. Prominentestes Beispiel in Deutschland ist die Pleite des schwedischen Herstellers Northvolt, der in Schleswig-Holstein bereits mit dem Bau einer großen Fabrik begonnen hatte.
Plädoyer für gezielte Industriepolitik
Die Industrie allein auf sich gestellt wäre laut Studie mit der Aufholjagd voraussichtlich überfordert. Notwendig wäre nach Einschätzung der Berater eine Kombination koordinierter europäischer Industriepolitik mit Investitionen großen Maßstabs und vermehrten Anstrengungen bei der Entwicklung der nächsten Batteriegenerationen.
Die Chefs der europäischen Batteriehersteller Power Co, Verkor und ACC forderten europäische Subventionen für die Branche nach dem Muster Chinas und der USA: eine Milliarde Euro für den Aufbau der Produktionskapazitäten, 1,8 Milliarden für die ersten drei Produktionsjahre und weitere Zuschüsse von 2028 bis 2030 zur Sicherung der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit. Ein Teil dieser Gelder ist demnach von der EU zwar eingeplant, aber die Unternehmen hätten gern mehr. "Dies ist nicht nur industriell, es ist geopolitisch", hieß es in dem Appell./cho/DP/jha
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