Die Neuigkeiten kamen an der Börse schlecht an: Die BNP-Aktie verlor am Vormittag zuletzt 2,6 Prozent und war damit Schlusslicht im Eurozonen-Index EuroStoxx 50. Zugleich wurde sie noch rund 14 Prozent teurer gehandelt als zum vergangenen Jahreswechsel.
Zu dem Kreditausfall wollte sich Finanzchef Lars Machenil nicht detailliert äußern. Es handle sich um einen speziellen Fall, aber er werde keine Namen nennen, sagte er dem Sender Bloomberg TV. "Aber es handelt sich nicht um einen üblichen Verdächtigen, sondern um den Bereich der Zahlungen." Er machte deutlich, es habe nichts mit den Zusammenbrüchen der US-Unternehmen Tricolor und First Brands zu tun.
Insgesamt legte BNP Paribas im dritten Quartal 905 Millionen Euro für gefährdete Kredite zurück, fast ein Viertel mehr als ein Jahr zuvor. Allerdings legten die gesamten Erträge der Bank um fünf Prozent auf knapp 12,6 Milliarden Euro zu. Sowohl die Investmentbank als auch der Handel mit Anleihen, Währungen, Rohstoffen und Aktien brachten dem Institut mehr Erträge ein als im Vorjahreszeitraum.
Unter dem Strich verdiente die Bank gut drei Milliarden Euro und damit sechs Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Damit und mit den Erträgen lag die Bank knapp unter den durchschnittlichen Erwartungen von Analysten.
Der Kursverfall der BNP-Aktie hatte sich schon vergangene Woche beschleunigt, nachdem ein Bundesgericht in Manhattan die Bank mit Menschenrechtsverletzungen im Sudan vor zwei Jahrzehnten in Verbindung gebracht hatte. Am Markt wurde spekuliert, dass BNP möglicherweise Milliarden von Dollar (Dollarkurs) zahlen müsse, um die Fälle beizulegen.
Finanzchef Machenil kündigte nun an, dass die Bank so schnell wie möglich Berufung einlegen wolle. Das Urteil sei "sowohl in sachlicher als auch in rechtlicher Hinsicht grundlegend fehlerhaft und sollte aufgehoben werden", erklärte BNP Paribas in einer separaten Stellungnahme.
Die Zahlen zeigen, dass BNP Paribas operative Stärke bewahrt und das Gewinnziel weiterhin anstrebt, während einzelne Belastungen und ein laufendes Gerichtsverfahren Unsicherheit erzeugen. Konservative Anleger sollten Ruhe bewahren und folgende Schritte erwägen:
Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.