Arm Holdings rückt ins Zentrum der KI-Revolution und der Aktienkurs zieht mit. Der britische Chipdesigner, der bislang ausschließlich Designs lizenziert, wird laut Analysten von BNP Paribas (BNP Paribas Aktie) zum heißen Kandidaten für einen Einstieg in die Produktion sogenannter ASIC-Chips, also maßgeschneiderten Halbleitern für Künstliche Intelligenz.
Die Experten hoben am Mittwoch ihre Bewertung von "Neutral" auf "Outperform" an und verdoppelten ihr Kursziel fast von 110 auf 210 US-Dollar. "Die Aktie preist das ASIC-Potenzial noch nicht ein", heißt es in der Analyse. Sollte Arm sich tatsächlich entscheiden, eigene Chips zu produzieren, könnte sich der Gewinn vor Zinsen und Steuern laut Schätzung sogar verdoppeln.
Der Markt für anwendungsspezifische Chips dürfte bis 2030 ein Volumen von 200 Milliarden US-Dollar erreichen. Gelingt es Arm, auch nur 7 Prozent des Marktes zu erobern, würde das zusätzlichen Einnahmen in Höhe von 8 bis 15 Milliarden US-Dollar entsprechen.
Ein solcher Schritt wäre eine kleine Revolution. Arm würde damit in direkte Konkurrenz zu langjährigen Partnern wie Broadcom oder Marvell treten. Ein riskantes Manöver, das aber strategisch Sinn ergibt. Mehr Kontrolle über die Wertschöpfungskette und direkte Erlöse aus der Chipproduktion könnten den Einfluss von Arm in der KI-Welt erheblich ausweiten.
Zudem könnte Arm sowieso schon vorhandenes Know-how nutzen, argumentiert BNP mit Blick auf die bereits für das Unternehmen tätigen erfahrenen Chip-Design-Ingenieure.
Die Nachfrage da: Die Zahl der Unternehmen, die Arm-Chips in Rechenzentren nutzen, ist laut Reuters von 5.000 im Jahr 2021 auf inzwischen 70.000 gestiegen. Die Zahl der Start-ups, die auf Arm setzen, hat sich im gleichen Zeitraum verzwölffacht. Auch die Zahl der Anwendungen, die auf Arm-Systemen laufen, hat sich seit 2021 fast verdoppelt.
Schon im Februar hatte ein Bericht der Financial Times über eine mögliche Zusammenarbeit mit Meta Platforms für einen eigenen Chip die Gerüchteküche angeheizt. Arm selbst äußerte sich bisher nicht konkret, doch Analysten sehen in den jüngsten Signalen ein klares Indiz für eine strategische Neuausrichtung.
Die Aktie legte am Mittwoch um 4,6 Prozent zu und steht seit Jahresbeginn mehr als 20 Prozent im Plus. Sollte sich die ASIC-Fantasie bewahrheiten, könnte das erst der Anfang gewesen sein.
Autor: sbh-Redaktion/IK
Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.