Die Alleskönner-Aktie: Darum bleibt Amazon auf der Buy-Liste

Der Online-Riese Amazon (Amazon Aktie) hat einen starken Auftakt ins Geschäftsjahr 2025 hingelegt. Der Umsatz im ersten Quartal stieg im Vergleich zum Vorjahr um 8,6 Prozent auf 155,7 Milliarden US-Dollar, was über den Erwartungen von 151-155,5 Milliarden US-Dollar lag. Besonders erfreulich war der Anstieg des Betriebsergebnisses um 20,2 Prozent, das bei 18,4 Milliarden US-Dollar landete – auch hier übertraf Amazon die Prognosen. Dies ist vor allem dem beeindruckenden Wachstum von Amazon Web Services (AWS) zu verdanken, das mit einem Umsatzanstieg von 16,9 Prozent und einer deutlichen Steigerung der Betriebsmarge um 400 Basispunkte auf 39,5 Prozent überzeugte.

Die Werbeeinnahmen von Amazon wuchsen im ersten Quartal um 17,7 Prozent, was ebenfalls die Markterwartungen übertraf. Trotz dieser positiven Zahlen verfehlte der freie Cashflow (CFO) jedoch die Konsensprognosen um 39 Prozent, was vor allem auf die Veränderungen im Working Capital zurückzuführen ist. Die Investitionen in Sachanlagen (Capex) blieben im Rahmen der Erwartungen.

Die Prognosen für das zweite Quartal sind ebenfalls optimistisch. Analysten erwarten, dass Amazon mit einem Umsatzwachstum von 9,4 Prozent auf rund 161,9 Milliarden US-Dollar im Vergleich zum Vorjahr abschneiden wird. Die AWS-Sparte dürfte um 17 Prozent zulegen, während der nordamerikanische Markt ein Umsatzplus von 7,7 Prozent erzielen könnte. Das Betriebsergebnis wird auf 16,8 Milliarden US-Dollar geschätzt, was einem Anstieg von 14,7 Prozent entspricht. Auch das jüngste Prime Day-Ereignis im Juli dürfte dabei geholfen haben, den Umsatz zu steigern – Medienberichten zufolge stieg der US-amerikanische E-Commerce-Umsatz zwischen dem 8. und 11. Juli um etwa 30 Prozent, was einen neuen Rekord für Amazon darstellt.

Die Auswirkungen von Zolländerungen und geopolitischen Unsicherheiten wurden im ersten Quartal als potenzielle Herausforderungen angesprochen. Amazon-CEO Andy Jassy betonte, dass das Unternehmen gut positioniert sei, um sich an veränderte Rahmenbedingungen anzupassen. Ein "Worst-Case-Szenario" im Zusammenhang mit den Zöllen konnte bisher vermieden werden.

Angesichts der positiven Geschäftsentwicklung und der anhaltend starken Nachfrage nach AWS erhöht HSBC das Kursziel für Amazon auf 256 US-Dollar (zuvor 240 US-Dollar). Dies basiert auf einer verbesserten Rentabilität und angepassten Berechnungen der Kapitalkosten (WACC). Das Kursziel impliziert ein Potenzial von 13,2 Prozent für die kommenden Monate, was das Unternehmen weiterhin zu einem attraktiven Investment macht. Die Buy-Empfehlung bleibt bestehen.

Autor: Ariva-Redaktion/ js