Der Hauptsitz von Google im Silicon Valley
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Alphabet-Aktie steigt nach US-Kartellurteil: Google darf Chrome und Android behalten

Die Alphabet-Aktie legt um 6 Prozent zu, nachdem ein US-Richter eine Zerschlagung von Google verhindert und dem Konzern erlaubt, Chrome, Android und zentrale Partnerschaften zu behalten.
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Die Aktie von Googles Mutterkonzern Alphabet legte am Mittwoch im vorbörslichen Handel um mehr als 6 Prozent zu, nachdem ein entscheidendes Urteil im US-Kartellrechtsverfahren den Technologieriesen von den schwersten Sanktionen verschonte. Investoren feierten den Richterspruch, der Alphabet (Alphabet C Aktie) vor einem Zerschlagungsszenario bewahrte und die Unsicherheit über das Kerngeschäft deutlich verringerte.

Richter lehnt Zerschlagung ab – Google (Alphabet A Aktie) muss Daten teilen

US-Bezirksrichter Amit Mehta entschied, dass Google weder seinen Browser Chrome noch das Betriebssystem Android veräußern muss. Damit wies er zentrale Forderungen des US-Justizministeriums zurück, das in dem seit 2023 laufenden Verfahren harte Strafen gegen den Konzern gefordert hatte.

Zwar wurde Google verpflichtet, Wettbewerbern künftig mehr Daten zur Verfügung zu stellen, um den Wettbewerb im Such- und Werbemarkt zu stärken. Doch im Kern darf der Konzern weiterhin Zahlungen an Gerätehersteller leisten, um die Google-Suche als Standard einzurichten – solange keine exklusiven Verträge abgeschlossen werden.

Das Urteil erlaubt es Google damit auch, die milliardenschweren Zahlungen an Apple (Apple Aktie) fortzuführen. Analysten schätzen, dass der iPhone-Hersteller jährlich rund 20 Milliarden US-Dollar von Google erhält. 

"Monster-Sieg für Cupertino und Google"

Analysten werteten das Urteil als wichtigen Befreiungsschlag für den Konzern. Daniel Ives, Technologieanalyst bei Wedbush Securities, sprach von einem "Monster-Sieg für Cupertino und einem Home-Run für Google". Der Experte hob sein Kursziel für Alphabet auf 245 US-Dollar an und verwies auf die langfristige Stabilität des Suchgeschäfts.

Auch Deepak Mathivanan von Cantor Fitzgerald ordnete die Auflagen ein: Zwar berge die verpflichtende Datenfreigabe Risiken für Googles Werbegeschäft, kurzfristig sei die Bedrohung aber begrenzt. "Es wird Jahre dauern, bis Verbraucher alternative Such- und KI-Erfahrungen in großem Maßstab annehmen", erklärte Mathivanan.

Strategische Bedeutung von Android und KI

Die Entscheidung, Android im Konzern zu belassen, gilt als besonders wichtig. Rund 70 Prozent aller Smartphones weltweit laufen mit dem Betriebssystem, das für Google auch als strategischer Kanal dient, um die eigene KI-Plattform Gemini zu verbreiten.

Mit Gemini positioniert sich Google gegen Wettbewerber wie OpenAI und Perplexity, die mit KI-gestützten Such- und Chatbot-Diensten Marktanteile angreifen. Bisher konnte Google jedoch auf ein weiterhin stark wachsendes Werbegeschäft setzen.

Langwierige Verfahren drohen

Trotz des Erfolgs im aktuellen Verfahren bleibt die juristische Agenda von Google prall gefüllt. Das Unternehmen kündigte an, das Urteil gründlich zu prüfen und im Zweifel anzufechten – ein Prozess, der bis zum Supreme Court führen könnte und sich über Jahre hinziehen dürfte.

Parallel sieht sich Google weiteren Klagen gegenüber. Darunter ein von Epic Games angestoßenes Verfahren zum App-Store sowie ein anstehender Prozess wegen mutmaßlicher Monopole bei Werbetechnologien.

Autor: Ariva-Redaktion/pg


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