Beide Reiseplattformen hatten Anfang August ihre Quartalszahlen vorgelegt und die Erwartungen erfüllt. Während die Expedia-Aktie daraufhin kräftig zulegte, gab Airbnb nach.
Grund war laut Cramer die zurückhaltende Prognose von Airbnb für das laufende Quartal, die an der Wall Street als Zeichen für eine mögliche Konjunkturabkühlung gewertet wurde. Expedia (EXPEDIA Aktie) dagegen erhöhte seine Jahresziele für Bruttobuchungen und Umsatzwachstum.
Cramer hob zudem strukturelle Unterschiede hervor. Expedia profitiere von seinem starken B2B-Geschäft, das zusätzliche Stabilität bringe. Airbnb sei hingegen "vollständig von den Verbrauchern abhängig" und müsse daher vorsichtiger planen. Auch strategisch sieht er Expedia im Vorteil: Das Unternehmen konzentriere sich auf Flüge, Hotels und Mietwagen, während Airbnb neue, unbewährte Geschäftsbereiche teste – darunter Premium-Dienstleistungen wie private Köche oder Wellnessangebote.
"Sie sind in das Premium-Segment vorgedrungen, was ein Risiko darstellt", so Cramer.
"Expedia hingegen konzentriert sich einfach auf die Umsetzung, und das funktioniert, da die Verbraucher weiterhin auf die Plattform kommen, um die besten Preise für ihre Reisen zu erhalten."
Airbnb verteidigte die Expansion in neue Segmente. Ein Unternehmenssprecher erklärte, man sehe "große Dynamik hinter Airbnb Services und Airbnb Experiences" und sei vom langfristigen Potenzial überzeugt. Die Gästebewertungen lägen seit dem Start im Schnitt bei 4,9 von 5 Sternen, und über 60.000 Menschen hätten sich als Gastgeber registriert. Expedia äußerte sich bislang nicht zu den Kommentaren.
Expedia vs. Airbnb – so tickt der Markt
Für Expedia herrscht laut MarketScreener ein klar positiver Konsens: Der Rat lautet Outperform, basierend auf 37 Analysten. Das durchschnittliche Kursziel liegt demnach bei 190,72 US‑Dollar, ungefähr drei Prozent über dem jüngsten Schlusskurs.
Das Bild bei Airbnb ist deutlich defensiver. Hier empfehlen 44 Analysten im Schnitt Hold, mit einem durchschnittlichen Kursziel von 140,34 US‑Dollar, was einem Aufwärtspotenzial von rund 15 Prozent entspricht.
Autor: sbh-Redaktion/neb
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