12. April 2019 Fremont / CA / USA - Außenansicht der Tesla-Fabrik in der East San Francisco Bay Area, Kalifornien
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Nicolas ist seit 2016 Redakteur bei ARIVA.DE. Seine Expertise in der technischen Analyse und sein Engagement für genaue Prognosen machen ihn zu einer wertvollen Ressource für die Community, die auf aussagekräftige News angewiesen ist.

 |  04. Februar 2025, 14:15 Aufrufe: 1824

Tesla-Absatz in Kalifornien bricht ein – Trumps Politik verstärkt den Druck

Tesla kämpft in Kalifornien mit rückläufigen Zulassungszahlen und verschärftem Wettbewerb. Politische Unsicherheiten und hohe Kreditkosten stellen zusätzliche Herausforderungen dar.
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Tesla-Absätze in Kalifornien brechen ein – Politische und wirtschaftliche Belastungen wirken sich aus

Der US-Elektroautobauer Tesla hat im Jahr 2024 in Kalifornien, einem seiner wichtigsten Märkte, einen signifikanten Rückgang der Neuzulassungen um 12 % verzeichnet. Dies geht aus aktuellen Zahlen des kalifornischen Verbands der Neuwagenhändler hervor. Kalifornien gilt als Vorreiter für Elektromobilität, weshalb die jüngste Entwicklung als Warnsignal für den weiteren US-Markt gesehen wird. Neben der starken Konkurrenz und den steigenden Finanzierungskosten hat auch die politische Nähe von Tesla-Chef Elon Musk zu Donald Trump möglicherweise eine Rolle gespielt.

„Die Dominanz von Tesla im kalifornischen Elektroautomarkt wackelt weiter. Die Marke hat mittlerweile den fünften aufeinanderfolgenden Rückgang der Quartalszulassungen verzeichnet“, erklärte der Branchenverband.

Hohe Kreditkosten und wachsende Konkurrenz aus Europa und China belasten

Tesla ist derzeit global mit mehreren Herausforderungen konfrontiert: Die Zinswende in den USA hat die Finanzierungskosten für Neuwagenkäufer erheblich verteuert, was sich auch auf die Nachfrage nach hochpreisigen E-Fahrzeugen wie Teslas auswirkt. Darüber hinaus macht die wachsende Konkurrenz aus China und Europa dem Marktführer zu schaffen. Marken wie BYD und Polestar aus China sowie etablierte Hersteller wie BMW, Audi und Hyundai haben ihre Marktanteile im Elektrosegment ausgebaut.

Während Tesla in Kalifornien einen Rückgang der Neuzulassungen verzeichnete, konnten Konkurrenten wie Subaru, BMW und Hyundai Zuwächse bei den Verkäufen ihrer Elektrofahrzeuge verbuchen. Besonders auffällig: Die japanischen Hersteller waren die einzigen, die mehr als 20.000 Fahrzeuge mit Stecker absetzten. Chevrolet hingegen, ein Konkurrent aus den USA, kämpfte mit einem noch stärkeren Rückgang der Neuzulassungen von 24 %.

Schwächelnde Quartalszahlen – Erwartungen der Anleger verfehlt

Tesla hatte bereits im vierten Quartal 2024 enttäuschende Geschäftszahlen vorgelegt. Der Umsatz stieg zwar im Jahresvergleich um 2 % auf 25,7 Milliarden US-Dollar, blieb jedoch deutlich hinter den Analystenerwartungen von 27,3 Milliarden US-Dollar zurück. Der Nettogewinn brach um 71 % auf 2,3 Milliarden US-Dollar ein. Auch das bereinigte Ergebnis pro Aktie lag mit 0,73 US-Dollar unter den Erwartungen von 0,76 US-Dollar.

Die weltweiten Auslieferungen erreichten 2024 etwa 1,79 Millionen Fahrzeuge – ein Rückgang von rund 19.355 Einheiten gegenüber dem Vorjahr. Dies ist der erste Rückgang seit über einem Jahrzehnt, trotz aggressiver Verkaufsoffensiven und neuer Modelle wie dem Cybertruck. Letzterer konnte jedoch aufgrund seiner Nischenposition keine signifikanten Absatzsteigerungen bewirken.

Droht der Wegfall staatlicher Förderungen? Trumps Steuerpläne setzen Tesla weiter unter Druck

Ein weiterer Unsicherheitsfaktor ist die Steuerpolitik der US-Regierung. Donald Trump und sein Übergangsteam hatten im November angedeutet, die bundesweite Steuergutschrift von 7.500 US-Dollar für den Kauf von Elektrofahrzeugen im Rahmen einer Steuerreform streichen zu wollen. Falls dies umgesetzt wird, könnte es insbesondere Tesla treffen, da die Fahrzeuge des Herstellers preislich am oberen Ende des Marktes angesiedelt sind.

Gouverneur Gavin Newsom hat zwar einen Vorschlag für staatliche Steuergutschriften in Kalifornien vorgelegt, doch Teslas Modelle könnten von den neuen Förderprogrammen ausgeschlossen sein. Dies könnte den Absatz in einem der wichtigsten Märkte des Unternehmens weiter beeinträchtigen.

Fokus auf neue Technologien und Modelle

Elon Musk versucht, die Anleger mit der Aussicht auf zukünftige Wachstumschancen zu beruhigen. Er kündigte die Markteinführung eines günstigeren Tesla-Modells an, das in den kommenden Monaten präsentiert werden soll. Zudem setzt das Unternehmen stark auf den Ausbau seiner Technologien für autonomes Fahren. Im Oktober wurde ein Prototyp eines Robotaxis vorgestellt, das ohne Lenkrad und Pedale auskommt.

Allerdings warnen Kritiker, dass Tesla zunehmend unter einer alternden Modellpalette leidet. Seit der Einführung des Model Y hat es bis auf den Cybertruck keine signifikanten Neuerungen gegeben. Die hohen Erwartungen an das Robotaxi könnten sich ebenfalls als Risiko erweisen, da gesetzliche Regulierungen und technische Herausforderungen den kommerziellen Einsatz verzögern könnten.

Fazit: Tesla steht unter Druck

Die aktuellen Entwicklungen verdeutlichen die vielfältigen Herausforderungen, vor denen Tesla steht. Der Absatzrückgang in Kalifornien, dem US-Bundesstaat mit der höchsten Dichte an Elektrofahrzeugen, ist ein klares Zeichen dafür, dass der Markt sich weiter diversifiziert und der Wettbewerb zunimmt. Gleichzeitig belasten hohe Kreditkosten und politische Unsicherheiten das Geschäft des Unternehmens. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, ob Tesla seine Position als Marktführer in der Elektromobilität verteidigen kann oder ggf. droht weiter abzurutschen.


Quellen:manager-magazin.de/dpa/n-tv.de/rts


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