Der Technologiekonzern Siemens hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023/24 einen Rekordgewinn von neun Milliarden Euro erzielt, trotz eines Umsatzrückstands hinter dem angepassten Ziel. Der Umsatz stieg um drei Prozent auf 75,9 Milliarden Euro, blieb jedoch unter den Erwartungen. Treiber des Ergebnisses waren die starke Performance in der Medizintechnik sowie im Elektrifizierungssegment Smart Infrastructure. Im Gegensatz dazu trug die Schwäche der Vorzeigesparte Digital Industries, insbesondere im Automatisierungsbereich, zu einem gebremsten Wachstum bei.
Die Sparte Digital Industries verzeichnete einen Umsatzrückgang von acht Prozent im Jahr und sogar 18 Prozent im letzten Quartal des Geschäftsjahres. Ursache dafür sind Lagerbestände, die während der Corona-Pandemie aufgebaut wurden und bisher nicht abgebaut werden konnten. Zudem bleiben Wachstumsimpulse aus China aus, was die Erholung verzögert. Siemens-Finanzchef Thomas betonte, dass eine Trendwende frühestens in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres 2025 zu erwarten sei. Trotz dieser Herausforderungen betont Vorstandschef Roland Busch die langfristigen Wachstumsaussichten des Automatisierungsmarktes, da Fachkräftemangel und niedriger Automatisierungsgrad weiterhin Chancen bieten.
Zur Bewältigung der Lage kündigt Siemens Anpassungen an, die auch den Abbau von bis zu 5000 Stellen im Bereich der Industrieautomatisierung umfassen könnten. Ungeachtet dessen sollen die Pläne zur Werkserweiterung in Erlangen und Singapur weiterverfolgt werden, wenn auch mit zeitlicher Anpassung.
Siemens plant, mögliche Rückgänge in der Automatisierung durch Wachstumsimpulse in anderen Bereichen zu kompensieren. Die Bahntechnik-Sparte Mobility sowie Smart Infrastructure, die vom wachsenden Bedarf an KI-orientierten Rechenzentren profitiert, sollen hier eine wichtige Rolle spielen. Für das neue Geschäftsjahr 2024/25 peilt Siemens ein Wachstum von 3 bis 7 Prozent an, während das bereinigte Ergebnis je Aktie bei 10,40 bis 11,00 Euro liegen soll.
Vorstandschef Busch verfolgt mit dem Programm "One Tech Company" eine umfassende Neuausrichtung des Konzerns, die auf Kundenorientierung, Innovationen und profitables Wachstum setzt. Geplante Maßnahmen umfassen Investitionen in Wachstumsfelder, wie die kürzlich angekündigte Übernahme der US-Industriesoftwarefirma Altair für 10 Milliarden Dollar. Weitere Zukäufe, auch im Bereich der Hardware, werden in Betracht gezogen.
Mindestens 8,3 Prozent des Umsatzes sollen künftig in Forschung und Entwicklung fließen, um Siemens langfristig auf Erfolgskurs zu halten. Die Umsetzung der neuen Wachstumsstrategie soll ab dem Geschäftsjahr 2025 beginnen.
Die vorgelegten Zahlen sowie der optimistische Ausblick führten zu einem kräftigen Kursanstieg der Siemens-Aktie um fast neun Prozent und bescherten dem Unternehmen eine Spitzenposition im deutschen Leitindex DAX. Analysten zeigten sich durchweg positiv, insbesondere angesichts der niedrigen Markterwartungen. Laut Experten habe Siemens im Schlussquartal überzeugt, vor allem im Bereich Industrie-Software, und strategische Weichenstellungen in die richtige Richtung vorgenommen.
Quellen: ntv.de,jwu/DJ/rts
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