- Außenminister Wadephul warnt vor Technologierückstand.
- Er besuchte den Tunnelbauer Herrenknecht in Guangzhou.
- China investiert stark in Hochtechnologie und Robotaxis.
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Guangzhou war die letzte Station von Wadephuls China-Reise, die ihn bereits zu politischen Gesprächen nach Peking geführt hatte.
Auf Merkels Spuren beim Tunnelbauer
In Guangzhou besuchte Wadephul den wichtigen Produktionsstandort des deutschen Weltmarktführers für Tunnelbohrmaschinen Herrenknecht. Produkte "made in Germany" seien in China von großem Interesse, sagte Wadepuhl danach. Über das Gelände führte ihn Firmenpatriarch Martin Herrenknecht. Schon Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ließ sich von dem heute 83-Jährigen im Jahr 2012 den Standort Guangzhou zeigen.
Die Spezialfirma aus Schwanau in Baden-Württemberg gilt als "Hidden Champion" und beschäftigt fast 5.500 Mitarbeiter. In Europa machte sich Herrenknecht mit Großprojekten wie dem Brenner Basistunnel und dem Bahnprojekt Stuttgart 21 einen Namen. In Guangzhou montiert und saniert das Unternehmen seine Maschinen. Herrenknecht hat in China die weltgrößte Tunnelbohrmaschine mit einem Durchmesser von 17,6 Metern gebaut und war maßgeblich am Bau der U-Bahn in Guangzhou beteiligt.
Erkenntnis im autonomen Minibus?
Von deutscher Ingenieurskunst ging es zu chinesischer Spitzensoftware. Beim 2017 in Guangzhou gegründeten Startup WeRide unternahmen Wadephul und seine Delegation eine Spritztour in einem fahrerlosen Minibus. China stehe bei Zukunftstechnologien weltweit an der Spitze, sagte Wadephul. "Wenn wir nicht den Anschluss verlieren wollen, müssen wir in Deutschland und Europa deutlich besser werden." Bei WeRide könne man sehen, "wie schnell man technische Innovation auch in den Alltag implementieren kann".
Hightech neuer Wachstumstreiber für China
In WeRides Sortiment fahren Robotaxis und autonom fahrende Busse, aber auch Kehrmaschinen und Lieferfahrzeuge. Die börsennotierte Firma hat nach eigenen Angaben Lizenzen in China und sieben weiteren Staaten. China pumpt viel Geld in Hochtechnologie wie selbstfahrende Autos, auch weil Peking hofft, damit das Wirtschaftswachstum des Landes im Aufwind zu halten. In einigen Großstädten Chinas fahren bereits in ausgewiesenen Zonen Robotaxis.
Ein Fokus liegt zudem auf sogenannten Fahrassistenzsysteme. Diese werden in fünf Stufen eingeteilt - vom Tempomat (Stufe eins) bis zum vollautonomen Fahren (Stufe fünf). In China arbeiten sich die Marken derzeit zu Stufe drei vor. Der Mensch hinter dem Steuer dürfte dabei zeitweise und in bestimmten Situationen dem Auto das Fahren überlassen und könnte etwa Zeitung lesen.
Wadephul: China ernsthaft an Austausch interessiert
Zum Ende seiner China-Reise warf Wadephul einen positiven Blick auf die Zukunft der deutsch-chinesischen Beziehungen. "Ich habe insgesamt bei meiner Reise den Eindruck gewonnen, dass China, genau wie wir, an einem ernsthaften und konkreten Austausch sehr interessiert ist", sagte der CDU-Politiker. "Wir werden ihn deshalb weiter fortführen", fügte er hinzu.
Nach den schwierigen politischen Gesprächen in Peking sagte Wadephul zur Frage, welche Botschaft er Kanzler Friedrich Merz (CDU) mitgeben werde: "Ich glaube, der Bundeskanzler weiß, wie wichtig das politische und das wirtschaftliche Verhältnis zu China ist." Deswegen sei es richtig, dass der Kanzler nach China reisen wolle "und genauso wie die Amtsinhaber vorher einen außenpolitischen und auch einen außenwirtschaftspolitischen Schwerpunkt setzen möchte".
Merz visiert das erste Quartal 2026 für seinen Besuch an. Wadephul hatte eigentlich schon Ende Oktober als erster Minister der Merz-Regierung nach Peking reisen wollen. Wenige Tage vor der Abreise warf er die Pläne aber mangels hinreichender Termine über Bord./bk/jon/DP/stw
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