Der Dell Campus in Round Rock, Texas
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Comeback des Giganten: KI-Server beenden Dells Durststrecke – Kaufchance nach Kurssturz?

Der Tech-Konzern Dell stand vor der Veröffentlichung der Quartalszahlen unter Druck, da Sorgen um hohe Produktionskosten und Konkurrenzdruck die Aktie belasteten. Doch die KI-Server-Euphorie hat die Stimmung gedreht. Ist die Wende gelungen und bietet die Dell-Aktie jetzt eine Kaufchance?
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Dell Technologies hat im dritten Quartal mit Rekordzahlen aufgewartet. Der Umsatz kletterte um elf Prozent auf 27 Milliarden US-Dollar, während der Gewinn je Aktie sogar um 39 Prozent auf 2,28 US-Dollar in die Höhe schnellte. Der operative Cashflow erreichte beachtliche 1,2 Milliarden US-Dollar.

Das Unternehmen profitiert massiv vom globalen KI-Server-Boom und hob die Jahresprognose deutlich an. Für das Geschäftsjahr 2026 rechnet Dell nun mit einem Umsatz von 25 Milliarden US-Dollar durch Auslieferungen von KI-Servern, nachdem zuvor 20 Milliarden US-Dollar erwartet worden waren – ein Plus von 150 Prozent. Der Gesamtumsatz soll auf 112 Milliarden US-Dollar steigen, was einem Zuwachs von 17 Prozent entspräche.

Ein wichtiger Treiber dieses Wachstums ist der anstehende Server-Upgrade-Zyklus. Über 70 Prozent der installierten Basis läuft noch auf der 14. Generation oder älter, während Dell inzwischen die 17. Generation ausliefert. Die durchschnittlichen Verkaufspreise stiegen in den vergangenen drei Jahren um mehr als 40 Prozent, da ein Server der 17. Generation fünf bis sieben Vorgängermodelle ersetzen kann. Dies biete enormes Konsolidierungspotenzial. Dell hält einen Marktanteil von 20 Prozent bei High-End-Servern und 65 Prozent im Midrange-Segment.

Die Nachfrage wird durch einen massiven Auftragsbestand untermauert: Bis Ende des dritten Quartals stieg der Auftragsbestand für KI-Server auf 18,4 Milliarden US-Dollar, angetrieben durch 12,3 Milliarden US-Dollar an Neubestellungen. Kunden wie Elon Musks KI-Startup xAI und CoreWeave sowie das US-Energieministerium und G42 aus Abu Dhabi treiben das Wachstum voran. Im Quartal wurden Server im Wert von 5,6 Milliarden US-Dollar ausgeliefert.

Die starken Prognosen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem Investoren sich angesichts des Konkurrenzdrucks im Markt für KI-Server – etwa durch Wettbewerber wie Super Micro Computer – und hoher Produktionskosten um die Margen sorgen. Der Ausbau der KI-Infrastruktur durch große Technologiekonzerne hat zu Preiserhöhungen bei dynamischem Direktzugriffsspeicher (DRAM) und NAND geführt, während der Wettbewerb im Servermarkt hoch bleibt.

Chief Operating Officer Jeff Clarke warnte: "Wir erleben eine sehr außergewöhnliche Zeit. Es ist beispiellos. Wir haben Kostensteigerungen in einem Ausmaß gesehen, wie wir es bisher nicht kannten." Clarke erklärte, dass sich dieser Preiseffekt auf die Kunden auswirken könnte, Dell aber "alles tun werde, um dies abzumildern". Experten sehen jedoch Vorteile für Dell: "In einem Markt, in dem die Kundennachfrage das verfügbare Angebot übersteigt, gewinnen Unternehmen wie Dell die Möglichkeit, ihre Preise zu erhöhen", sagte Melissa Otto, Leiterin der S&P Global Visible Alpha Research.

Für das vierte Quartal prognostiziert Dell einen Umsatz zwischen 31 Milliarden und 32 Milliarden US-Dollar, was die von LSEG erhobenen Markterwartungen von 27,59 Milliarden US-Dollar deutlich übertrifft. Die Prognose für den bereinigten Gewinn liegt mit 3,50 US-Dollar je Aktie ebenfalls über den Schätzungen von 3,21 US-Dollar. Zudem hob Dell seine Jahresumsatzprognose auf 111,2 Milliarden bis 112,2 Milliarden US-Dollar an, nachdem zuvor 105 Milliarden bis 109 Milliarden US-Dollar erwartet worden waren. Auch der bereinigte Gewinn je Aktie wurde auf 9,92 US-Dollar angehoben. Das Unternehmen gab zudem die dauerhafte Ernennung von David Kennedy zum Finanzchef bekannt.

Fazit: Die Aktie von Dell zeigte nach der Bestätigung der 200-Tage-Linie als Unterstützung und dem Rückenwind der Q3-Zahlen eine klassische Rebound-Situation, was die Aktie im nachbörslichen Handel um vier Prozent steigen ließ. Angesichts eines Kurs-Gewinn-Verhältnisses (KGV) von nur 13 und einer Free-Cashflow-Rendite von 9,2 Prozent erscheint die Bewertung weiterhin attraktiv. Dell ist aufgrund der günstigen Bewertung, des explosiven KI-Wachstums und des anstehenden Server-Upgrade-Zyklus eine klare Kaufchance.


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