die Beantwortung der aufgelaufenen Fragen. Kurz, ich fand Vieles sehr positiv. Wobei es dennoch ein paar IQ Power "typische" Ungereimtheiten gab. Vorallem wieder einmal ein: "Der Kurs spiegelt die aktuellen Erfolge nicht wider" - das wird "altgedienten" Aktionären sicher bekannt vorkommen ;-) und weckt Erinnerungen an die "verdreifachung des Kurses".
Fragwürdig, bei allem Positiven, sind für mich vorallem folgende Punkte:
"Welchen Batteriemarken verwenden heute bereits die Technologie von iQ Power?
• Heute verwenden bereits verschiedene Unternehmen in ihren Batterien unter einer Vielzahl von „Brand Names“ die Technik von iQ Power in ihren Produkten.
• Allerdings: Nicht alle Unternehmen verdeutlichen dies auf den Etiketten ihrer Batterien. Aus strategischen Überlegungen verzichten die meisten Unternehmen auf eine extra Kennzeichnung. Sie bewerben ihre Produkte stattdessen durch umschreibende, besondere Eigenschaften."
Was ergibt das für einen Sinn, wenn man Lizenzgebühren für eine Technologie bezahlt, die ein Alleinstellungsmerkmal darstellt, diese aber auf den Produkten "verheimlicht" bzw. "umschreibt".
"Durch die Umstellung der Lieferungen bei Discover Energy von Bangladesch auf Korea und die später als gedachte Wiederaufnahme der Fertigung in Korea sowie das bewusste Zurückhalten von Aufträgen wegen der aktuell anstehenden Gläubigerverhandlungen, ist die gefahrene Produktion vorübergehend niedriger als im Vorjahr. Die Auftragslage hat sich jedoch seit Beginn der Fertigung in Korea
verbessert"
Das ist vollkommen unlogisch. Wenn es in Bangladesch kein Qualitätsproblemen gibt, macht es doch aus Sicht von DE absolut keinen Sinn die Produktion in Bangladesch zu "kürzen", und auf Absatz zu verzichten, wenn man wie behauptet so viel Absatz generieren kann und neue Aufträge aus Kapazitätsgründen "geschoben" werden müssen. Das sieht eher nach schlechter Produktion in Bangladesch oder geringerem Absatz als gedacht aus, oder beidem.
"Aufgrund der bestehenden Importbarrieren in Brasilien hat Moura die Sondererlaubnis, die Kunststoffteile für die Durchmischung mit seinen eigenen Werkzeugen selber zu produzieren. Aktuell sind die Werkzeuge seitens Moura beauftragt. Seine Tests führt Moura mit von iQ Power Licensing gekauften Bauteilen durch."
Das ergibt eigentlich auch keinen Sinn, ein Importverbot für Plastikwinkel? Wie hat man dann die "Testwinkel" ins Land geschafft, wenn nicht importiert? Wie werden vorallem die Lizenzgebühren kontrolliert, falls Moura die gesamte Wertschöpfung selbst abdeckt?
"Gibt es Verhandlungen mit Batterieherstellern, die in den nächsten 6 bis 9 Monaten die Lizenz zur Herstellung von Batterien mit iQ-Technik erwerben und auch in die Praxis umsetzen werden?
• An unserer iQ-Technik interessierte Unternehmen gibt es. Über den Stand der Gespräche werden wir jedoch keine weiteren Angaben machen.
• Andererseits haben wir entschieden, uns darauf zu konzentrieren, das Werk von iQ Power Asia so rasch wie möglich wieder flott und leistungsfähig zu machen. Denn hier liegt kurz- bis mittelfristig das größte Potenzial in Bezug auf Stückzahlen, Umsatz und Gewinn.
• Zugleich wird die Fabrik in Südkorea Leuchtturm und Vorzeigewerk für potenzielle Lizenznehmer sein."
Wenn es wirklich Interessenten gibt, die es ernst meinen, und das Implementieren der Winkel so einfach ist, wie behauptet, macht es für die IQPL gar keinen Sinn, sich auf das "Flott machen" von einem "Lizenznehmer" zu konzentrieren und dafür das Kerngeschäft Lizenzvergabe und Diversifikation der Lizenznehmer zu "vernachlässigen". Für mich klingt das eher nach Flaute beim Interesse weiterer Lizenznehmer und der Hoffnung, dass sich dies bei laufendem Werk Korea vielleicht ändert.
"Für kalte Länder und im Segment der Pkw-Batterien kann es Jahre dauern, bis wir für Batterien mit Durchmischung ausreichend Daten über Lebensdauer etc. aus der breiten Praxisanwendung sammeln können."
Dieses Argument ist nach den Erfahrungen aus eigener Produktion und dem ausgiebigen Test von DE - wie viele Batterien haben die ewig lang getestet ;-) - leidlich ausgelutscht und vollkommen abwegig.
Kurzum, die Beantwortung der Fragen ist positiv, ebenso wie der Inhalt insgesamt. Aktionären, die sich schon länger mit der Firma beschäftigen, wird aber einiges fragwürdig erscheinen und es ist wohl angebracht entsprechende Vorsicht walten zu lassen in Bezug auf die getätigten Aussagen.
Gespannt sein darf man auf die Halbjahreszahlen. Wobei da in den Antworten heut schon verklausuliert zu lesen war, dass keine "Wunder" zu erwarten sind.
Ganz sicher ist, dass mit Veröffentlichung der Antworten pünktlich zur GV wieder die "Rosarotewolkenmaschine" auf Hochtouren läuft.