US-Notenbank senkt Leitzinsen auf 2,0 Prozent
Mit zehnter Senkung in diesem Jahr tiefster Stand seit vierzig Jahren erreicht
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Washington - Zum zehnten Mal in diesem Jahr hat die amerikanische Notenbank (Fed) am Dienstag die Leitzinsen gesenkt. Der entscheidende Zinssatz für Tagesgeld wurde um 50 Basispunkte auf 2,0 Prozent verringert und befindet sich damit auf dem niedrigsten Stand seit vierzig Jahren. Angesichts der schlechten US-Arbeitsmarktdaten und der düsteren Konjunkturaussichten hatten Experten mit diesem Schritt gerechnet. In der Erklärung der Fed wurden erhöhte Unsicherheit und Befürchtungen über eine Verschlechterung der Wirtschaftslage in den USA und im Ausland angeführt.
Europäer entscheiden am Donnerstag
Am Donnerstag entscheiden die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bank of England (BoE), ob sie der Vorgabe aus Washington folgen und die Zinsen senken wollen. Die Fed ließ sich am Dienstag weitere Zinssenkungsschritte offen. Um die amerikanische Wirtschaft nach den Terroranschlägen vom 11. September anzukurbeln, waren zuletzt Anfang Oktober die Leitzinsen gesenkt worden. Nach der US-Leitzinssenkung auf 2,0 Prozent wird erwartet, dass die US-Geschäftsbanken im Gegenzug ihren Leitzins für Privat- und Geschäftskunden ebenfalls um einen halben Prozentpunkt auf 5,0 Prozent senken.
Die Fed sieht keine Anzeichen einer Erholung der US-Wirtschaft, die im 3. Quartal bereits um 0,4 Prozent auf Jahresbasis schrumpfte. "Erhöhte Unsicherheit und Sorgen über die Verschlechterung der Wirtschaftsbedingungen sowohl hier als auch im Ausland dämpfen die Wirtschaftsaktivitäten", hielt der für die Zinspolitik zuständige Offenmarktausschuss fest. "Das Risiko von Bedingungen, die wirtschaftliche Schwäche verursachen, überwiegen".
Rutsch in Rezession
Auch für das 4. Quartal rechnen Volkswirte mit negativen Zahlen, weil die Schockwellen der Terroranschläge vom 11. September sich erst in diesen Wochen voll auswirkten. Damit würde die US-Wirtschaft nach einem beispiellosen zehnjährigen Boom in die Rezession rutschen. Die Einzelhandelsumsätze waren im September so stark wie seit neun Jahren nicht mehr gefallen. Die Arbeitslosenquote schnellte im Oktober von 4,9 auf 5,4 Prozent hoch. Mit der Zinssenkung sollen Verbraucher zu Ausgaben und Unternehmer zu Investitionen angeregt werden.
Die Fed hat den Satz für Tagesgeld, zu dem sich Banken über Nacht untereinander Geld leihen, bereits neun Mal in diesem Jahr gesenkt. Anfang des Jahres lag der Satz noch bei 6,5 Prozent. Die Wirkung blieb minimal. Analysten verweisen darauf, dass Zinssenkungen sich erst mit einer Verzögerung von sechs bis neun Monaten auswirken. Die Lockerung der Zinsschraube Anfang des Jahres habe die US-Wirtschaft vor einem noch größeren Einbruch vor den Terroranschlägen bewahrt. Die Notenbanker setzen auch auf einen psychologischen Effekt der Zinssenkungen, um Verbraucher, Unternehmer und Anleger zuversichtlicher zu stimmen.
Anzeichen schon vor dem 11. September
Die US-Wirtschaft befand sich schon vor den Terroranschlägen vom 11. September am Rande der Rezession. Der Einsturz des World Trade Centers in New York und die Verseuchung zahlreicher Poststellen mit den hochgefährlichen Milzbranderregern haben das Verbrauchervertrauen zusätzlich schwer erschüttert. (APA/AP/dpa)
Mit zehnter Senkung in diesem Jahr tiefster Stand seit vierzig Jahren erreicht
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Washington - Zum zehnten Mal in diesem Jahr hat die amerikanische Notenbank (Fed) am Dienstag die Leitzinsen gesenkt. Der entscheidende Zinssatz für Tagesgeld wurde um 50 Basispunkte auf 2,0 Prozent verringert und befindet sich damit auf dem niedrigsten Stand seit vierzig Jahren. Angesichts der schlechten US-Arbeitsmarktdaten und der düsteren Konjunkturaussichten hatten Experten mit diesem Schritt gerechnet. In der Erklärung der Fed wurden erhöhte Unsicherheit und Befürchtungen über eine Verschlechterung der Wirtschaftslage in den USA und im Ausland angeführt.
Europäer entscheiden am Donnerstag
Am Donnerstag entscheiden die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bank of England (BoE), ob sie der Vorgabe aus Washington folgen und die Zinsen senken wollen. Die Fed ließ sich am Dienstag weitere Zinssenkungsschritte offen. Um die amerikanische Wirtschaft nach den Terroranschlägen vom 11. September anzukurbeln, waren zuletzt Anfang Oktober die Leitzinsen gesenkt worden. Nach der US-Leitzinssenkung auf 2,0 Prozent wird erwartet, dass die US-Geschäftsbanken im Gegenzug ihren Leitzins für Privat- und Geschäftskunden ebenfalls um einen halben Prozentpunkt auf 5,0 Prozent senken.
Die Fed sieht keine Anzeichen einer Erholung der US-Wirtschaft, die im 3. Quartal bereits um 0,4 Prozent auf Jahresbasis schrumpfte. "Erhöhte Unsicherheit und Sorgen über die Verschlechterung der Wirtschaftsbedingungen sowohl hier als auch im Ausland dämpfen die Wirtschaftsaktivitäten", hielt der für die Zinspolitik zuständige Offenmarktausschuss fest. "Das Risiko von Bedingungen, die wirtschaftliche Schwäche verursachen, überwiegen".
Rutsch in Rezession
Auch für das 4. Quartal rechnen Volkswirte mit negativen Zahlen, weil die Schockwellen der Terroranschläge vom 11. September sich erst in diesen Wochen voll auswirkten. Damit würde die US-Wirtschaft nach einem beispiellosen zehnjährigen Boom in die Rezession rutschen. Die Einzelhandelsumsätze waren im September so stark wie seit neun Jahren nicht mehr gefallen. Die Arbeitslosenquote schnellte im Oktober von 4,9 auf 5,4 Prozent hoch. Mit der Zinssenkung sollen Verbraucher zu Ausgaben und Unternehmer zu Investitionen angeregt werden.
Die Fed hat den Satz für Tagesgeld, zu dem sich Banken über Nacht untereinander Geld leihen, bereits neun Mal in diesem Jahr gesenkt. Anfang des Jahres lag der Satz noch bei 6,5 Prozent. Die Wirkung blieb minimal. Analysten verweisen darauf, dass Zinssenkungen sich erst mit einer Verzögerung von sechs bis neun Monaten auswirken. Die Lockerung der Zinsschraube Anfang des Jahres habe die US-Wirtschaft vor einem noch größeren Einbruch vor den Terroranschlägen bewahrt. Die Notenbanker setzen auch auf einen psychologischen Effekt der Zinssenkungen, um Verbraucher, Unternehmer und Anleger zuversichtlicher zu stimmen.
Anzeichen schon vor dem 11. September
Die US-Wirtschaft befand sich schon vor den Terroranschlägen vom 11. September am Rande der Rezession. Der Einsturz des World Trade Centers in New York und die Verseuchung zahlreicher Poststellen mit den hochgefährlichen Milzbranderregern haben das Verbrauchervertrauen zusätzlich schwer erschüttert. (APA/AP/dpa)