Zeitungsriese rutscht tief in die roten Zahlen

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Zeitungsriese rutscht tief in die roten Zahlen Brummer
Brummer:

Zeitungsriese rutscht tief in die roten Zahlen

 
20.02.02 07:48
#1
Das Verlagshaus Springer räumt kräftig auf: Der ausgeschiedene Vorstandschef Gus Fischer will seinem Nachfolger Mathias Döpfner eine geordnete Bilanz hinterlassen. Der Konzern wird wegen hoher Wertberichtigungen für 2001 voraussichtlich einen Verlust von rund 100 Millionen Euro ausweisen.
 
dpa BERLIN. Im Jahr davor hatte der Verlag noch 98 Mill. € Gewinn erzielt. Das operative Ergebnis blieb den Angaben zufolge positiv. Die Umsatzerlöse betrugen im Vorjahr 2,863 Mrd. € (2000: 2,902 Mrd. €). Der Rückgang gehe „vor allem auf die Aufwendungen für Restrukturierungsmaßnahmen“ zurück und sei vom Einbruch der Werbekonjunktur „stark beeinflusst“ worden, hieß es. Neben dem anhaltend schlechten Anzeigengeschäft hätten sich „erhebliche Papierpreissteigerungen sowie die weiterhin hohen Aufwendungen für die Sicherung und den Ausbau des Kerngeschäfts“ ausgewirkt. Auf Grund einer Änderung in der Ergebnisermittlung belasteten Abschreibungen auf den Firmenwert, der bisher erfolgsneutral mit den Rücklagen verrechnet wurde, das Jahresergebnis zusätzlich.

Vor dem Hintergrund des sich abzeichnenden schwachen Jahresergebnisses sei bereits 2001 ein „umfassendes konzernweites Programm der Reorganisation und Portfoliobereinigung“ eingeleitet worden, teilte der Vorstand weiter mit. Dieses werde in diesem und im kommenden Jahr „konsequent umgesetzt und fortgeführt“.

Der scheidende Vorstandschef August Fischer hatte Anfang November einen rigorosen Sparkurs angekündigt. Bis Ende 2003 würden zehn Prozent der rund 14 000 Stellen wegfallen, wobei betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden sollen, hieß es seinerzeit. Fischer wurde zum Jahresbeginn 2002 durch Mathias Döpfner abgelöst.

Die Zahlen des Axel Springer Verlages sind vorläufig vor Abschlussprüfung und Feststellung des Jahresabschlusses mit Dividendenvorschlag durch den Aufsichtsrat. Auf Grund des negativen Jahresergebnisses schlug der Vorstand aber vor, auf eine Dividendenzahlung zu verzichten (2000: 1,43 € je Aktie).

Quelle: handelsblatt.de
Zeitungsriese rutscht tief in die roten Zahlen Brummer
Brummer:

Axel Springer: Erstmals Verlust seit 50 Jahren

 
20.02.02 09:08
#2
Die Bilanz ist noch schwärzer als bisher angenommen. Erstmals in seiner mehr als 50-jährigen Geschichte ist der Axel Springer Verlag in die roten Zahlen gerutscht. Eine Besserung wagt das Unternehmen nicht vorherzusagen.

Hamburg - Am Dienstag nach Börsenschluss meldete das Hamburger Unternehmen einen Gewinneinbruch wegen des schwachen Anzeigengeschäftes sowie Umstrukturierungen. Der Vorstand schlage angesichts des Millionen-Fehlbetrags vor, auf eine Dividendenzahlung zu verzichten. Im Vorjahr hatte der Verlag noch 1,43 Euro je Aktie ausgeschüttet.

Der Fehlbetrag im abgeschlossenen Geschäftsjahr belaufe sich nach vorläufigen Zahlen auf 191 Millionen Euro nach einem Überschuss von 98 Millionen Euro im Vorjahr. Der Umsatz liege mit 2,86 Milliarden Euro unter dem des Vergleichszeitraums von 2,90 Milliarden Euro. Das operative Geschäft sei aber positiv geblieben, hieß es.

Keine Prognose für 2002

Eine Prognose für das laufende Jahr lieferte Springer nicht. "Dazu ist es noch zu früh", sagte Unternehmenssprecherin Edda Fels. Dazu wolle sich der Verlag auf der Bilanzpressekonferenz Ende Mai äußern. Sie verwies aber darauf, dass der Werbemarkt weiterhin schwierig sei.

Ursache für den Ergebniseinbruch sei vor allem das laufende Sparprogramm. Das Verlagshaus will rund zehn Prozent seiner insgesamt 14.000 Mitarbeiter abbauen. 2001 seien dazu bereits Rückstellungen gemacht worden, sagte Fels.

Belastend hätte sich auch die Integration des zu Jahresbeginn erworbenen Wilhelm Heyne Verlages in die neue Verlagsgruppe Ullstein Heyne List ausgewirkt. Inwieweit die einzelnen Bereiche zu Buche schlagen, konnte die Sprecherin nicht sagen. Eine genauere Aufschlüsselung wolle das Unternehmen Ende Mai vorlegen.

Kein weiterer Zusammenschluss von Redaktionen

Trotz des Verlustes solle das Umstrukturierungsprogramm nicht ausgeweitet werden, sagte Fels. Ausgeschlossen sei auch eine Zusammenlegung der "Roten Gruppe" ("Bild", "Bild am Sonntag", "B.Z."). Im vergangenen Jahr hatte Springer eine weit reichende Kooperation von "Welt" und "Berliner Morgenpost" beschlossen. Daraufhin war in Presseberichten über eine Zusammenlegung der Boulevard-Zeitung spekuliert worden. Die Zusammenführung von "Welt" und "Berliner Morgenpost" verlaufe "planmäßig".

Der Axel Springer Verlag ist in den vergangenen Wochen im Zusammenhang mit der hoch verschuldeten Münchner Mediengruppe Kirch in die Schlagzeilen geraten. Die KirchGruppe hält einen Anteil von etwa 40 Prozent an dem Verlag. Die HypoVereinsbank hatte Leo Kirch 1,1 Milliarden Euro für sein Aktien-Paket angeboten. Dieses Angebot steht nach Informationen aus Branchenkreisen immer noch. Auch andere Investoren haben Angebote abgegeben.

URL: www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,183256,00.html

Zeitungsriese rutscht tief in die roten Zahlen furby
furby:

So ein Zufall das; für die HVB sicher willkommen

 
20.02.02 09:26
#3
den damit werden die 1,1 Mrd E sicherlich die Obergrenze für Kirch's 40% an Springer bedeuten. Vielleicht geht's ja sogar noch billiger für die HVB (und die Dresdner), solange Springer auch keinen positiven Ausblick beschert.

Bekannt war ja nur, daß sich Springer und Kirch offenbar etwas in die Haare bekommen haben. Nun wagt sich der Laie zu fragen, ob das Springerergebnis damit in Zusammenhang stehen könnte....

Gruß furby
Zeitungsriese rutscht tief in die roten Zahlen flexo
flexo:

Jetzt schaffen die Manager das, was die "apo"

 
20.02.02 09:29
#4
nie geschafft hat. Kein Wunder das der Laden vor die Hunde gehen muß, wer sieht was in der "BILD" steht, der weiß das es sich um regelmäßig "BILD"-"lesende" nur um intellektuelle Totalausfälle handeln kann.
Zeitungsriese rutscht tief in die roten Zahlen BizzBabe
BizzBabe:

Flexo, unter anderen zählen ja zu den

 
20.02.02 10:25
#5
"intellektuellen Totalausfällen" auch Bundeskanzler, Bundestagspräsident , sämtliche Mitglieder der Regierung und der Opposition.  
Zeitungsriese rutscht tief in die roten Zahlen flexo

...dem ist nichts hinzuzufügen bizz...

 
#6
...doch schade an der ganzen Sache ist: Die Idee der Bundesrepublik war an sich nicht schlecht.

R.I.P. Öffentlich Rechtliche Republik


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