Regierung - Wirtschaft stagniert derzeit in Deutschland
Berlin, 22. Mär (Reuters) - Trotz Zuversicht für die Wirtschaftsentwicklung 2002 erwartet die Bundesregierung in den ersten drei Monaten kein Wachstum im Vergleich zum Vorquartal.
"Die gesamtwirtschaftlichen Aktivitäten werden sich im ersten Vierteljahr noch nicht wesentlich erhöht, sondern auf dem Niveau des Schlussquartals des vergangenen Jahres stabilisiert haben", war am Freitag in der aktuellen März-Ausgabe der Internet-Seite "Wirtschaftsfakten" des Ministeriums zu lesen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bewegten sich Produktion und Wertschöpfung in wichtigen Bereichen der Gesamtwirtschaft mehr oder minder deutlich unter Vorjahresniveau, heißt es weiter.
Dies würde darauf hindeuten, dass Deutschland im Vergleich zum Vorjahr zwei Quartale hintereinander eine Schrumpfung der Wirtschaftsleistung verzeichnen und sich damit nach einer klassischen Definition in einer Rezession befinden würde. Im letzten Quartal 2001 hatte Deutschland bereits ein Minus zum Vorjahreszeitraum von 0,1 Prozent verzeichnet.
MINISTERIUM VERWEIST AUF KONJUNKTURELLE LICHTBLICKE
Das Wirtschaftsministerium wies jedoch daraufhin, dass sich die konjunkturellen Lichtblicke verstärkt hätten und sich ein Aufwärtstrend herausbilde. "Die konjunkturelle Talsohle scheint durchschritten zu sein und die allmähliche Belebung der Wirtschaftsentwicklung im Frühsommer deutet sich an", schreibt das Ministerium. Besonders das Geschäftsklima habe sich deutlich aufgehellt, dagegen hätten Konsum und Handel im verarbeitenden Gewerbe zum Jahresende noch einen Dämpfer erhalten. Auch die Exporte seien wegen der schwachen Konjunktur in anderen westeuropäischen Ländern rückläufig gewesen. Dennoch bestehe die allgemeine Einschätzung, dass im Frühsommer eine breitere Erholung der deutschen Wirtschaftsentwicklung im Zuge einer Wiederbelebung der US-Wirtschaft in Gang kommt. Voraussetzung sei aber, dass der Ölpreis nicht weiter steige und die Zinsen niedrig blieben.
Die schwächere Konjunktur der vergangenen Monate wird sich nach Angaben des Wirtschaftsministeriums noch für die nächste Zeit auf den Arbeitsmarkt auswirken. Zwar werde ab März voraussichtlich die Zahl der Arbeitslosen aus jahreszeitlichen Gründen sinken. Die saisonbereinigte, also konjunkturabhängige Arbeitslosigkeit werde aber noch weiter steigen.
Die Bundesregierung rechnet unbereinigt mit rund 3,99 Millionen Arbeitslosen in Deutschland im Jahresdurchschnitt 2002. Das Wirtschaftswachstum soll demnach rund 0,75 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) betragen, wobei gegen Ende des Jahres der Zuwachs bei drei Prozent liegen könne. In dieser Woche hatte das Institut für Wirtschaftsforschung in Halle (IWH) als erstes namhaftes Institut seine Wachstumsprognose 2002 auf 0,8 Prozent von 0,6 Prozent des BIP angehoben.
mak/kad
[TI]
Berlin, 22. Mär (Reuters) - Trotz Zuversicht für die Wirtschaftsentwicklung 2002 erwartet die Bundesregierung in den ersten drei Monaten kein Wachstum im Vergleich zum Vorquartal.
"Die gesamtwirtschaftlichen Aktivitäten werden sich im ersten Vierteljahr noch nicht wesentlich erhöht, sondern auf dem Niveau des Schlussquartals des vergangenen Jahres stabilisiert haben", war am Freitag in der aktuellen März-Ausgabe der Internet-Seite "Wirtschaftsfakten" des Ministeriums zu lesen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bewegten sich Produktion und Wertschöpfung in wichtigen Bereichen der Gesamtwirtschaft mehr oder minder deutlich unter Vorjahresniveau, heißt es weiter.
Dies würde darauf hindeuten, dass Deutschland im Vergleich zum Vorjahr zwei Quartale hintereinander eine Schrumpfung der Wirtschaftsleistung verzeichnen und sich damit nach einer klassischen Definition in einer Rezession befinden würde. Im letzten Quartal 2001 hatte Deutschland bereits ein Minus zum Vorjahreszeitraum von 0,1 Prozent verzeichnet.
MINISTERIUM VERWEIST AUF KONJUNKTURELLE LICHTBLICKE
Das Wirtschaftsministerium wies jedoch daraufhin, dass sich die konjunkturellen Lichtblicke verstärkt hätten und sich ein Aufwärtstrend herausbilde. "Die konjunkturelle Talsohle scheint durchschritten zu sein und die allmähliche Belebung der Wirtschaftsentwicklung im Frühsommer deutet sich an", schreibt das Ministerium. Besonders das Geschäftsklima habe sich deutlich aufgehellt, dagegen hätten Konsum und Handel im verarbeitenden Gewerbe zum Jahresende noch einen Dämpfer erhalten. Auch die Exporte seien wegen der schwachen Konjunktur in anderen westeuropäischen Ländern rückläufig gewesen. Dennoch bestehe die allgemeine Einschätzung, dass im Frühsommer eine breitere Erholung der deutschen Wirtschaftsentwicklung im Zuge einer Wiederbelebung der US-Wirtschaft in Gang kommt. Voraussetzung sei aber, dass der Ölpreis nicht weiter steige und die Zinsen niedrig blieben.
Die schwächere Konjunktur der vergangenen Monate wird sich nach Angaben des Wirtschaftsministeriums noch für die nächste Zeit auf den Arbeitsmarkt auswirken. Zwar werde ab März voraussichtlich die Zahl der Arbeitslosen aus jahreszeitlichen Gründen sinken. Die saisonbereinigte, also konjunkturabhängige Arbeitslosigkeit werde aber noch weiter steigen.
Die Bundesregierung rechnet unbereinigt mit rund 3,99 Millionen Arbeitslosen in Deutschland im Jahresdurchschnitt 2002. Das Wirtschaftswachstum soll demnach rund 0,75 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) betragen, wobei gegen Ende des Jahres der Zuwachs bei drei Prozent liegen könne. In dieser Woche hatte das Institut für Wirtschaftsforschung in Halle (IWH) als erstes namhaftes Institut seine Wachstumsprognose 2002 auf 0,8 Prozent von 0,6 Prozent des BIP angehoben.
mak/kad
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