Naja, die Infos die über Mc Crumm und FT geliefert wurden, waren schon sehr schwammig (vermutlich hatte man intern mehr oder klarere Infos) und betrafen im Wesentlichen die TPA-Buchungen. Insofern stimme ich mit dir überein, dass man sich nicht beschweren dürfe, wenn dieses Geschäft nicht vorhanden wäre und der Kurs aus diesem Grund abgestürzt wäre. Da würde ich auch sagen - das ist man selbst schuld. Jedoch liegt der Fall hier meiner Meinung nach etwas anders. Das ganze ist Betrug in Großem Stil in allen Bereichen des Unternehmens. Die BaFin, die Staatsanwaltschaft und auch die Bundesregierung selbst, mit der Unterstützung in China, haben hier komplett versagt. Spätestens der Geschäftsbericht 2018 hätte nicht mehr von E&Y testiert werden dürfen (es gab schließlich genug Anschuldigungen seitens FT um hier mal genauer zu prüfen - zumindest den Cashbestand) und auch die BaFin und die Staatsanwaltschaft waren seit Ende 2018 involviert. Die hätten spätestens hier den Laden genau untersuchen müssen! Statt dessen wurde gegen die Gegenseite ermittelt. Bei mir war danach klar, dass das Wesentlichen Geschäft bei Wirecard sauber war. 2018 Geschäftsbericht wurde trotz Anschuldigungen wie alle anderen GBs zuvor testiert und die BaFin und die Staatsanwaltschaft hat auch keine Bedenken bezüglich Wirecard. Dann noch der Deal in China - was soll man da als Kleinaktionär denken. DWS hatte das ja ähnlich gesehen.
Also hier hatten die deutschen Prüfinstanzen komplett versagt. Der Betrug hätte, wenn er so groß angelegt war, wie es derzeit aussieht, schon viel früher auffliegen müssen. Und daher sehe ich hier, in diesem Fall, ganz klar eine staatliche Mitschuld und daher sehe ich hier auch eine Entschädigung - wie auch immer - für gerechtfertigt. Aber daran glauben tue ich nicht. Die werden sich da schon rauswinden, denn sonst müsste ja irgendwer die Verantwortung für den Mist übernehmen.