@zwetschgenquetsche - ich habe mir Deinen Text durchgelesen und alle wichtigen Punkte herausgezogen. Fanatic meinte ich soll mal darauf eingehen was ich somit mache.
KGV - Wenn für Dich das KGV nicht wichtig ist dann ist das ok. Für mich stellt das KGV einen wichtigen Wert dar. KGV im Branchenvergleich ist immer einer der wichtigsten Punkte auf die mein erster Blick geht. Danach kommt das Entwicklungspotenzial des Unternehmens innerhalb der Branche. Wie gesagt, da gibt es vielleicht versch. Herangehensweisen. Für mich elementar.
Analysten-Kursziele - Ich weis dass viel die Analysten Kursziele nicht mögen. Für mich sind sie durchaus interessant weil sie das Unternehmen im Branchenvergleich einordnen. So als ganz dumm halte ich die Leute nicht. Fällt mir bspw auf dass einer bei einer aktuellen Kursziel extrem abweicht ist das für mich ein Anlass mir die dazugehörige Argumentation zu besorgen. Hinter Kurszielen stecken ja auch Informationen. nun gut, wenn das für Dich nicht wichtig ist dann ok. Jeder hat seine Herangehensweisen. Mir ist es eine gute Bestätigung wenn ich ein Unternehmen als interessant ansehe und alle Analysten eine hohes Aufholpotenzial haben. Es ist für mich also eine Info.
Ob das Management performt ist sicherlich wichtig. Allerdings kann man dies ja auch ein wenig an der Unternehmensentwicklung ablesen. Wenn ein Unternehmen so herausragend wächst wie Wirecard dann machen die etwas richtig. Ebenso gefällt mir die Herangehensweise wie sie inzwischen mit den Vorwürfen umgehen. In meinen Augen gibt es eine Gesamtstrategie wie damals bei der Deutschen Börse AG. Die Verpflichtung von Eichelmann hat sich in meinen Augen ausbezahlt und die neuen die jetzt dazu kommen sind oberstes Regal. Bei mir hätte das Management aufgrund der offensichtlichen Hedgefondmasche ohnehin mehr Kredit gehabt. Wobei ich sagen muss dass ich durchaus kritische Gedanken hatte und ich erstmals nach Veröffentlichung des KPMG Berichts bei Wirecard eingestiegen bin.
WDI fundamental unterbewertet. Dies ist der Punkt den ich seit meiner Anmeldung immer vertrete. Da sind wir vielleicht sogar einig.
Meine Auffassung ist dass ich in Krisenzeiten Long nur in Unternehmen investiere die fundamental unterbewertet und in Wachstumssektoren angesiedelt sind. Fundamental finde ich in Krisenzeiten wichtiger als Charttechnik weil die Ereignisse jedes Chartbild versauen. Ich hinterlege Chartbilder gerne mit erfolgten Ereignissen und versuche diese in eine Beurteilung einfließen zu lassen.
Zu Deinen Ausführungen zum Wenn-Fall. Nun gut, Du hast ja sicher gelesen was ich mit Pojeux diskutiert habe.
Prognosen haben immer eine Variable. Entweder ich lasse mich darauf ein oder ich lehne sie komplett ab.
An der Art und Weise wie Dr.Riedl die Simulation durchgeführt hat sehe ich nichts falsches bzw wenn ich das für mich privat so durchspiele gehe ich genauso vor. Wichtig ist mir dabei nicht mich an den fiktiv angenommen 50% Umsatzrückgang aufzuhängen sondern der Umstand dass jede Menge Puffer vorhanden Gewinne einzufahren. Ich sehe nicht wie das jemand anders Simulieren könnte. Ansonsten bleiben bei mir 50% immer 50%. Ich möchte Dich verstehen und kann bestätigen dass es oft Entwicklungen gibt die man nicht vorher sehen kann aber das ist Abwägungssache und in meinen Augen gibt's keine Faktoren daran zu zweifeln warum Wirecard plötzlich aufhören sollte zu wachsen. Selbst dann wäre es für mich noch immer ein höchst profitables Unternehmen bei dem eine Kurssteigerung zu erwarten ist. Auch hier kann ich nicht mehr dazu sagen als wie ich das sehe. Jeder hat so seine Herangehensweise du muss das für sich entscheiden. Ich schätze die Arbeit von Dr. Riedl durchaus
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Bei diesem Punkt gebe ich Dir in der Hinsicht recht als dass der Aktionär im frei zugänglichen Bereich zum Anfang ebenso drauf gehauen haben wie andere auch. Doch man muss durchaus unterscheiden. Der Aktionär ist nicht gleich Riedl Report. Riedl möchte durchaus mit Performance glänzen. Dies wird er jetzt unzweifelhaft auch immens tun ;) Nun mal im Ernst, in einem meiner ersten Beiträge habe ich genau beschrieben, weil das oft so gehandhabt wird, dass sich die Berichterstattung um 180% drehen wird.
An den Kursverlusten von Wirecard ist aber nicht wie Du schreibst der Aktionär schuld. Einerseits gibt's da die Hedgefonds. Diese sind aber in meinen Augen gar nicht das Problem sondern gewissen Börsenjounalisten die eigene Börsenbriefe unterhalten und verbundene Leute die auch hier im Forum aktiv sind. Es wird gezielt in Handelsschwachen Phasen agiert und so der Kurs manipuliert. Dazu noch Marktmanipulation mittels Artikeln und Stimmungsmache in Foren. Dies sehe ich als das entscheidende Problem an. Autonome gibt's natürlich auch. Nicht Wirecard ist das Problem. Zumindest in meinen Augen.
So, ich habe nun meine Sichtweise erläutert. Es darf ja auch jemand eine andere Sichtweise haben.