Sehr geehrter Herr Dr. Scholz,
Mein Anliegen ist, sie über einen Umstand zu informieren, den ich mit 30 Jahren Erfahrung an den Kapitalmärkten noch nicht erlebt habe und ich sehr sehr verwundert bin, dass die BAFIN als Finanzaufsicht nichts gegen gezielte Spekulationen gegenüber Deutschen Spitzenunternehmen macht.
Es geht um das Unternehmen Wirecard aus München, ein im DAX gelistetes führendes Unternehmen für digitale payment Lösungen.
Es ist sehr einfach anhand der jeweiligen Tagesumsätze nachvollziehbar, wie hier gezielt zu ganz bestimmten Zeitpunkten, oft auch in Koordination mit medialen Verdachtsvorwürfen, von bestimmten Marktteilnehmern der Versuch unternommen wird, den Aktienkurs nach unten zu manipulieren.
Ich bin mehr als enttäuscht, dass die Finanzaufsicht bei diesem renommierten DAX Unternehmen nichts unternimmt. Es wurde vor einem halben Jahr ein vorübergehendes Leerverkaufsverbot verordnet, danach passierte aber nichts mehr. Weder wurden Beteiligte ermittelt und zur Rechenschaft gezogen, noch wurde etwas gegen die immer weiter wiederkehrenden massiven ganz offensichtlich „abgekarteten“ Leerverkaufsattacken unternommen.
Das schadet dem deutschen Finanzplatz und ihrem Renommee derart, das somit jeden Aktienkultur mit Füßen getreten wird.
Ihre Behörde, die BaFin, ist offensichtlich nicht in der Lage, hier massiv einzuschreiten und Marktuntersuchungen zu veranlassen und Beteiligte nach den Gesetzen für Börsenmanipulation entsprechend hoch zu bestrafen, bis hin zum Einzug von Vermögen. Dies müsste mE zur Abschreckung auch durch öffentlichkeitswirksame Verlautbarungen über den Stand des Verfahrens begleitet werden, um eine Abschreckungswirkung zu generieren.
Ich bitte sie höflichst, ihre Behörde, der BAFiN hier einen klaren Auftrag zu geben, sich diese so offensichtlichen shortspekulationen mit sehr hohem Volumen, meist begleitet von dubiosen Presse Veröffentlichungen mit Halbwahrheiten und „wüsten“ Spekulationen über das Unternehmen, anzusehen, zu bewerten und dann massiv dagegen vorzugehen, so wie es eine SEC in den USA macht.
Ich fordere sie sogar im Interesse der Integretität und Qualität des deutschen Finanzmarktstandortes sowie im Interesse des beteiilgten Unternehmens Wirecard, jetzt hier unverzüglich tätig zu werden und dies auch mit echten Konsequenzen für die Beteiligten.
Das Unternehmen wirecard ist jetzt gezwungen mit hohen finanziellen Mitteln den Spekulationen entgegen zu treten. Dies schädigt massiv die Reputation dieses Unternehmens und auch anderer betroffener Unternehmen (zB das Unternehmen AURELIUS aus München), welches auch mit wiederholten shortspekulationen, begleitet von gezielt gestreuten dubiosen Research Briefen, konfrontiert ist.
Ich fordere sie auf, in solchen Fällen langfristige Leerverkaufsverbote zu erlassen, bis die Angelegenheit final geklärt ist, und wenn diese länger als 1 Jahr nötig sein sollten. Die BaFin kann auch jederzeit vom betroffenen Unternehmen statements zu den Vorwürfen einholen und auch eine sonderprüfung veranlassen, um die Sache zu klären.
Ich verlasse mich auf Sie als Finanzminister, dass sie veranlassen, dass ihre Behörde die BaFin hier tätig wird, um den Finanzplatz Deutschland nicht zum Spekulationsobjekt von amerikanischen und angelsächsischen finanzmarktakteuren wird.
Ich musste das schreiben, da diese gezielten shortspekulationen bei WIRECARDund AURELIUS jetzt schon seit Jahren immer wieder nach dem gleichen Muster gestartet werden. Hier stehen die schweren Verdachtsmomente von „Circle Geschäften“ und Marktmanipulation im Raum. Die Angriffsmuster sind ganz simple zu durchschauen und ich bin mehr als verwundert, dass die BaFin hier nicht tätig wird.
Vielen Dank für eine Stellungnahme, was sie veranlassen werden.
Ich vertraue auf sie, ansonsten werde ich mich auch an die Medien wenden, um eine Diskussion über die Wirksamkeit der Finanzmarktaufsicht anzustoßen. Es geht hier, wie schon erwähnt, um das Vertrauen in deutschen Finanzmarktstandort, aber natürlich auch um den Schutz der beteiligten Unternehmen.
Vielen Dank.
Hochachtungsvoll