@zwetschenq, erst mal vielen Dank für Dein ausführliches Posting. Man muss nicht immer einer Meinung sein, aber auf dem Niveau sich austauschen (und ggf auch die eigene Meinung zu ändern), macht Spaß und dafür sind solche Foren auch da.Danke.
So zum Inhaltlichen: bitte nicht vergessen, wie diese Diskussion gestartet ist. Wir haben hier nicht proaktiv Wirecard beschuldigt. Hier wurde die These aufgestellt, dass Wirecard sich in diesem ganzen Schlamassel (völlig) richtig verhalten und keinerlei Reputationsverlust erlitten hat. Und dies sehe ich eben anders und habe mit den anderen Foristi nur argumentativ dagegen gehalten, da wir der Meinung sind, dass Wirecard durchaus nicht perfekt kommuniziert hat (welches Unternehmen schafft das schon? Aber erwähnen darf man es trotzdem, oder nicht?). Dazu stehe ich weiterhin.
ZB bleibe ich dabei, dass ein CEO keine Freitagnachmittags-Tweets absetzen sollte, die den Kurs eines Dax-Unternehmens um über 5% nach oben schickt – ist eine Frage der Gleichbehandlung der Aktionäre und der Transparenz.
Ja, (unbeabsichtigte) Fehlbuchung sind keine Bilanzmanipulation (auch wenn das mögliche individuelle Fehlerhalten von Edo mE als eine solche gesehen werden kann). Ich habe dieses Wort mE auch nicht benutzt.
Ketzerische Frage zwischendurch: hätte es die Korrekturen und Verschiebung der Jahreszahlen vom 5. auf den 25. April ohne die FT gegeben?
Wenn es sein kann, dass Journalisten-Stories über eine Akquisition aus dem Jahre 2015 und über die Wertbeständigkeit von Forderungen im asiatischen Raum rund vier Jahre später immer noch den Kurs im zweistelligen Prozentbereich nach unten drücken können, dann hat es Wirecard in vier Jahren nicht geschafft, für Klarheit zu sorgen. Kann man das kritisieren? Hier scheinen wir anderer Meinung zu sein. Wenn ich weiß, dass ich seit zig Jahren immer wieder von Presse & LVs angegriffen werde und dann den vorläufigen R&T Bericht in den Händen halte, dann muss mir klar sein, dass das eine tickende Zeitbombe ist (auch wenn aus Sicht des Managements nichts dran ist). Hätte man sich dann besser vorbereiten können? Hätte man davon ausgehen müssen, dass dieser Bericht irgendwann mal rauskommt?
Den Zusammenhang von möglichem Vertrauensverlust und Aktieninvestment sehe ich anders. Warum sollte ich nicht in einem Unternehmen investiert sein und gleichzeitig das Verhalten des Managements kritisieren? Warum immer nur schwarz-weiß-Denke? Die besten meiner Investments in meinem Leben basierten darauf, dass ich in Unternehmen investiert habe, die gerade einen solchen Verlust erlitten habe (zB Dialog, ADVA, Wirecard, etc.)
Danke, dass Du mein Zitat noch ergänzt hast, insbesondere das eine Wort hatte ich vergessen. Aber eigentlich unterstützt Du mE meine These damit. Der Whistleblower meldet sich in 1Q18, der vorläufige R&T Bericht kommt im Mai 2018. Dann forscht R&T 9 Monate lang und kommt mit dem „bisher nix strafbares“ Statement, um dann ein paar Wochen später doch etwas gefunden zu haben, nachdem sich gleich mehrere Leute ggf verantworten müssen? Nach einer runden Sache sieht das nicht für mich aus.
WB hat davon gesprochen, dass das ganze nur losgetreten wurde aufgrund einer persönlichen Fehde zwischen zwei Mitarbeitern. Der vorläufige R&T-Bericht besagt aber, dass „Bobby“ und Edo eigentlich gut miteinander konnten und sich Bobby selber auch mit angezeigt hätte. Schlüssig ist dies für mich auch nicht.
Aber ich will hier nicht den Sherlock spielen…nur aus einem Helikopterblick bleibe ich dabei, dass ein Unternehmen sich meiner Meinung nach besser vorbereiten und dann in einem solchen Falle besser kommunizieren kann. Das ändert aber nichts an meiner positiven Einschätzung zur Aktie.
@4AC: ich verstehe nicht, wo ich in meinem Posting „Wehklagen“, „Anschuldigungen“ und „falsche Analysen“ der „Lage um Wirecard“ von mir gegeben habe. Ich habe doch gar nicht die „Lage der Wirecard“ beschrieben.