@bronco -> ich sehe das auch keineswegs als kurzfristinvestment, denke aber trotzdem, daß alt. energien in zukunft mehr und mehr an bedeutung gewinnen werden. wünsche ? ich denke nicht, daß es nur wünsche sind. ib. wenn ich mir hier die (rasant zunehmenden) engagements relativ großer, internationaler unternehmen ansehe.
siehe auch:
Shell rüstet sich mit Solarzellenfabrik für wachsenden Markt
Konzern eröffnet bei Gelsenkirchen weltgrößte Fertigungsstätte - Produktion weit über den deutschen Bedarf hinaus
Gelsenkirchen/Berlin - Zum Start ihrer neuen Solarzellenfabrik in Gelsenkirchen hat die Deutsche Shell AG die Bundesregierung zu einer stärkeren Förderung des Sonnenstroms aufgefordert. "Jetzt muss ein Nachfrageprogramm kommen", sagte Fritz Varenholt vom Shell-Vorstand in Berlin. An diesem Dienstag eröffnet Shell die für 50 Millionen DM (25,6 Mio. Euro) errichtete Solarzellenfabrik im Beisein von Bundeswirtschaftsminister Werner Müller (parteilos).
Aus dem 100 000-Dächer-Programm der Bundesregierung müssten schneller als bisher Solaranlagen gefördert werden, so Shell. Mit dem Programm will die Bundesregierung bis zum Jahr 2002 rund 100 000 deutsche Dächer mit Sonnenkollektoren bestücken. Mit einer Förderung von jeweils 37,5 Prozent der entstandenen Kosten seien in diesem Jahr rund 5000 neue Solaranlagen entstanden, sagte der Shell-Sprecher Rainer Winzenried in Hamburg.
Mit der Eröffnung einer der größten Solarzellenfabriken der Welt in Gelsenkirchen will sich die Deutsche Shell AG für den wachsenden Markt für Sonnenstrom rüsten. Die Produktion von Solarzellen für jährlich zehn Megawatt Leistung läuft an diesem Dienstag im Herzen des Ruhrgebiets an, 25 Megawatt sollen es künftig werden. Damit produziert allein die Shell Solar Deutschland GmbH weit über den derzeitigen Bedarf des deutschen Marktes hinaus. "Das ist eine Investition in die Zukunft", sagte der Shell-Sprecher Carsten Deuster in Hamburg.
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Wohin treibt die Energiepreiskrise?
Gastkommentar
Von Fritz Vahrenholt
Energie ist zum erstrangigen Thema geworden. Vier Kräfte heizen die Debatte auf - zuallererst die unerwartete, eiserne Disziplin des Opec-Kartells, in dessen Ländern in Zeiten billigen Ölüberflusses Haushaltsdefizite in Milliardenhöhe angehäuft wurden und die vor dem Ende der Ölvorräte ihre Scheuern füllen wollen. Fast 25 Pfennig Benzinpreiserhöhung in den letzten zwei Jahren geht auf ihr Konto.
Die zweitgrößten Profiteure sind die Finanzminister, sei es durch eine Mineralölsteueranhebung wie in England oder Frankreich oder durch die Camouflage einer Ökosteuer. In Deutschland machen in den letzten zwei Jahren Öko- und Mehrwertsteuer 18 Pfennig aus.
Der kränkelnde Euro tut ein Übriges. Allein 25 Prozent des gestiegenen Ölpreises in Euroland sind auf seine schlechte Performance zurückzuführen - zwölf Pfennig.
Die vierte Kraft sind die Ölkonzerne. Sie verdienen zwar an der Ölförderung dort, wo sie eigene Ölquellen besitzen. Diese Einnahmen aber bleiben in den Förderländern, darauf achten deren Finanzminister mit großer Akribie. An deutschen Tankstellen werden Verluste gemacht. Über 20 Mal haben die Mineralölfirmen in diesem Jahr versucht, die Preise anzuheben. Nach zwei, drei Tagen wurden sie auf Grund des Überangebots an Tankstellen und Benzin wieder gesenkt.
Angesichts dessen erscheint es tölpelhaft, dass die Firmen auf dem Höhepunkt der Ölpreisdebatte wieder die Preise heben - wissend, dass sie nur kurz halten, aber offenbar nicht wissend, dass ihr Tun ein willkommenes Ablenkmanöver für Politik und Ölscheichs bietet und das eigene Image schädigt.
Der deutschen Energiedebatte fehlen langfristige Auswege. Knappe, sich verteuernde Ressourcen, geopolitische Abhängigkeiten und klimaverändernde Energieträger führen zu einer krisenhaften Zuspitzung. Zwar hielt sich, während anderswo Proteste die Kabinette zum Einknicken zwangen, der Protest bei uns in Grenzen. 50 Tage vor der Weltklimakonferenz in Den Haag freilich zeigt sich: Die Forderungen nach Senkung der Kohlendioxidemission sind nicht wirklich in den Völkern verankert.
Ist Deutschland eine weitsichtige Ausnahme? Die Regierung macht es der eigenen Bevölkerung schwer und den Populisten leicht.
Natürlich ist es müßig, nun zu diskutieren, ob es wirklich klug war, die Abhängigkeit von Energieimporten durch den Atomausstieg zu steigern; "Abhängigkeit" meint den Import aus Staaten einer Ellipse von Kasachstan bis zum Persischen Golf, in der 70 Prozent des Öls und 40 Prozent der Gasreserven dieser Erde liegen.
Müßig auch zu diskutieren, ob es klug war, dem Volk eine Ökosteuer anzudienen, die nicht den ökologischen Umbau zum Ziel hat, sondern die Finanzierung der Rente. Autofahren für die Rente, ruft die Opposition - die freilich zur Staatsfinanzierung weitaus größere Beträge vom Autofahrer abkassiert hatte.
Eine Rücknahme der Ökosteuer indes macht wenig Sinn. Steuern auf Gebrauchsgüter von der Weltmarktlage abhängig zu machen ist nicht ratsam. Ob es klug war, auf vier Jahre im Voraus ohne Prüfung der Belastung der Energieverbraucher die Ökosteuer festzulegen, wird sich so manches Regierungsmitglied auch schon gefragt haben.
Nicht die Verteuerung von Energie ist zu verteufeln, sondern der grüne Zeigefinger, der mit der Ökosteuer verbunden war: Du sollst nicht so viel Auto fahren! Schikanen zum Abgewöhnen notwendiger Verhaltensweisen kommen nicht gut an. Die Bevölkerung hätte eher eine Ökosteuer akzeptiert, die die Erträge wenigstens zum Teil zur Förderung neuer Antriebskonzepte wie das Brennstoffzellenauto, neuer Energieträger wie Wasserstoff, Solarenergie, Kernfusion oder den Umbau der Heizungsanlagen benutzt hätte. 40 Prozent des Heizölbedarfs könnten durch neue Brennwertkessel mit schwefelfreiem Heizöl eingespart werden. Wo ist die breite Anstrengung des Bundes, sich langfristig durch Bündelung der Forschung der Auto-, Energie- und Mineralölindustrie aus der Umklammerung der Scheichs zu lösen? Ein Prozent der Ökosteuer würde reichen, um Jahr für Jahr 100 Tankstellen auf die noch nicht wirtschaftliche Wasserstofftechnologie umzurüsten. Denn anfangen müssen wir heute, wenn im Jahre 2020 jedes zweite Fahrzeug ein Null-Liter-Auto sein soll.
Energiepolitik ist Langfristpolitik. Ein Entwurf für die zweite Dekade des Jahrhunderts, in der die Hälfte des konventionellen Öls verbraucht sein und Klimaveränderungen unser Leben verändern werden, fehlt. Kurzfristig kann die Regierung wohl nicht anders, als mit Kompensationen die Stimmung zu befrieden. Doch bei der Ökosteuer-Anhebung 2002 muss der Kurs korrigiert werden: Runter mit der Rentenfinanzierung, Einstieg in die Entwicklung zukunftsfähiger Energietechnologien, damit Mobilität für die Bürger finanzierbar und die Klimagefahr begrenzbar bleibt.
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt ist Vorsitzender des Forum für Zukunftsenergien und Aufsichtsratsmitglied der Deutschen Shell
An dieser Stelle lädt die WELT täglich Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens ein, ihren Standpunkt zu vertreten.
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Unternehmen für erneuerbare Energie seien zu Recht in den Fokus gerückt, sagt Karin Meibeyer von der NordLB. Angesichts der Pläne in der Europäischen Union, bis zum Jahr 2010 zwölf Prozent des Energiekonsums aus erneuerbaren Quellen zu speisen, profitiere diese Branche auch von staatlicher Förderung. In der Windkraft sei die Technologie zudem ausgereift. Ansehnliche langfristige Gewinnaussichten sprächen daher für diesen Sektor. Zumal würden die Kraftwerkstilllegungen im Zusammenhang mit dem Atomkonsens der alternativen Energie neuen Auftrieb geben.
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Bayer verkauft Solar-Tochter an Solar World (12. 08. 2000)
Die Kapazitäten am Standort der Bayer Solar in Freiberg sollen verdoppelt werden.
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Und Endesa ist dem Strommanager bestens vertraut. Seit 1992 kooperieren die Spanier mit RWE, bisher aber vor allem in kleineren Gemeinschaftsprojekten im Bereich Solarenergie und Umweltschutz. Nun könnten sich ganz neue Perspektiven eröffnen.
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warum um alles in der welt sollten immer mehr stromerzeuger und sogar erdölkonzerne in diesen bereich einsteigen, wenn das alles nur kalter kaffee, hype, bzw. und / oder 'totgeburten' wären ? (ich glaube nicht, daß es (allein) die fördergelder sind, denn die werden nach meiner ansicht früher oder später wegfallen.
erst mal auf die schnelle
grüße
stiller teilhaber