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N E W S
Enzo furioso
Ferrari baut das Nonplusultra für die Straße – mit 660 PS. Da fällt selbst den mit sprachlichen Superlativen reich gesegneten Italienern kein anderer Begriff mehr ein als Extremsportwagen. Er heißt Enzo – wie der legendäre Firmengründer.
Der jetzige Ferrari-Präsident Luca die Montezemolo persönlich ist für den Namen verantwortlich, denn die Logik der Modellbezeichnungen aus Maranello hätte eigentlich die Bezeichnung F60 erfordert. Enzo hingegen ist eine Hommage an den Gründer und langjährigen Chef der legendären Scuderia. Der auf lediglich 349 Einheiten geplante Supersportwagen soll nicht mehr und nicht weniger, als alles technologisch Machbare von der Formel 1 auf die Straße übertragen.
Schon das Pinifarina-Design orientiert sich stark an der Königsklasse des Motorsports. Auffälligstes Merkmal ist die Nase, die Michael Schumachers Dienstwagen wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Einzig mögliches Material ist natürlich Kohlefaser, das auch den Innenraum dominiert.
Der Zielkonflikt bei der Aerodynamik ist der Gleiche wie auf der Rennstrecke: Viel Windschlüpfrigkeit für die Höchstgeschwindigkeit und viel Abtrieb für den Grip sind gleichermaßen gefordert. Der Enzo hat deshalb variable, verstellbare Finnen vorne und hinten. Damit erreicht er schon bei 200 km/h eine Abtriebskraft, die 344 kg entspricht. Das Maximum von 775 kg wird bei einer Geschwindigkeit von 300 km/h erreicht. Dann lässt der Abtrieb wieder nach, bis er bei 350 km/h (!) 585 kg erreicht.
Wenigstens beim Motor besannen sich die Mannen aus Maranello auf die Tradition der Straßenfahrzeuge: Im Heck des Enzo sitzt die Urgewalt in Form eines 65°-V12 mit sechs Liter Hubraum. Der Vierventiler mobilisiert 660 PS bei 7800 U/min und fast genauso viele Newtonmeter Drehmoment bei 5500 U/min. Aber keine Sorge: Schon bei 3000 U/min liegen 530 Nm an.
Bei der Kraftübertragung ist die F1-Schaltung ja schon länger auch für die Straßenautos zu haben. Im Enzo Ferrari lassen sich die sechs Gänge innerhalb von 150 Millisekunden wechseln.
Beim Fahrwerk ist der Enzo den Formel-1-Rennern sogar voraus: Er hat aktive Aufhängungselemente. Zu allem Überfluss sind sie elektronisch mit der aktiven Aerodynamik, dem ABS bzw. ASR und dem Getriebe vernetzt. Das verstößt eindeutig gegen das Reglement.
gs