Wie Sie mit Hot Stocks Geld verdienen!?
Armin Brack, Chefredakteur |
Lieber Geldanleger,
ich habe gleich zu Jahresbeginn eine tolle Nachricht für Sie: Der Geldanlage-Report wird jetzt noch hochwertiger! Ab sofort nehmen wir für Sie als neuen Zusatz-Service einmal wöchentlich aktuelle Hot Stocks kritisch unter die Lupe.
Das heißt im Klartext: Sie erhalten jeden Sonntag unseren neuen Dienst "Hotstock-Trading", der sich ausschließlich mit Hot Stocks beschäftigt. Mein geschätzter Kollege Marc Nitzsche wird für Sie zahlreiche Aktien analysieren und Ihnen die Perlen aufzeigen. Den Geldanlage-Report erhalten Sie natürlich weiterhin jeden Samstag in gewohnter Qualität per E-Mail. Hier werden wir weiterhin auf eine gute Mischung zwischen spekulativeren und konservativen Themen setzen.
Und das Beste daran: Sie bekommen den Geldanlage-Report nach wie vor absolut kostenlos!
*Warum behandeln wir Hot Stocks?
Die erste Ausgabe des "Hot Stock"-Trading-Dienstes liefern wir Ihnen in den nächsten Tagen direkt in Ihre Mailbox - natürlich ebenfalls kostenlos! Wir werden ihnen darin unter anderem einen interessanten Biotech-Wert vorstellen.
Warum behandeln wir nun das Thema Hot-Stocks noch intensiver als bisher? Ganz einfach: Weil es ein hohes Interesse von Ihrer Seite an derartigen Aktien gibt.
Hot Stocks ermöglichen sehr, sehr hohe Gewinne in kürzester Zeit. Gleich am ersten Handelstag dieses Jahres habe ich die Abonnenten meines Premium-Dienstes Trend-Trader beispielsweise auf die Aktie des chinesischen Reise-Spezialisten Universal Travel Group hingewiesen. Die Aktie notierte damals knapp unter 50 Cent. Bereits eine Woche später touchierte der Wert im Handelsverlauf die Marke von einem US-Dollar und pendelt seither im Bereich 80 bis 95 Cent. Das heißt: Leser, die unserer Empfehlung gefolgt sind, konnten innerhalb weniger Tage einen Gewinn von bis zu 100 Prozent einstreichen!
Genau diese enormen Gewinnmöglichkeiten in kürzester Zeit sind es, die "Hot Stocks" oder auch "Penny Stocks" so faszinierend für viele Privatanleger machen.
Das Problem an der Geschichte: Es tummeln sich auch jede Menge zweifelhafte Anbieter am Aktienmarkt und einige davon preisen Ihnen ihre - mehr oder weniger wertlosen Papiere - ebenfalls als "Hot Stock" an. Wie aber können Sie werthaltige von wertlosen Hot Stocks unterscheiden?
*Woran Sie gute Hot Stocks erkennen!
Zunächst einmal gilt bei Hot Stocks das gleiche wie für alle anderen Aktien: Die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung sagen oft mehr über die Qualität eines Unternehmens aus als tausend Worte.
Universal Travel Group beispielsweise habe ich deshalb unseren Premium-Abonnenten guten Gewissens empfehlen können, weil hier nicht nur die Wachstumsfantasie des chinesischen Reisemarktes vorhanden ist, sondern tatsächlich bereits Geld verdient wird.
UTVG hat es fertig gebracht bei einem Umsatz von 1,5 Millionen US-Dollar einen Nettogewinn von 962.000 US-Dollar zu erwirtschaften. Das entspricht einer traumhaften Nettoumsatzmarge von 64 Prozent und fast einer Verdopplung gegenüber dem Vorquartal (damals 500.000 US-Dollar Nettogewinn). Wohlgemerkt: Vorquartal heißt nicht Vorjahresquartal, sondern das zweite Quartal 2006. Im Gesamtjahr 2006 dürfte das Unternehmen bereits 10 Cents je Aktie verdient haben, damit lag das KGV zum Zeitpunkt der Empfehlung bei spottbilligen 5. Und das obwohl die Firma rapide wächst und alleine im dritten Quartal 20 neue Geschäfte auf Franchise-Basis eröffnet hat.
• Universal Travel Group (UTVG) | ||
• WKN /US-Kürzel | nicht in D handelbar / UTVG | |
• Börsenwert | 25,9 Mio. $ | |
• KGV 06e | 10 | |
• Div.-Rend. 06e | - | |
• Akt. Kurs | 0,85 $ | |
Damit wir uns nicht falsch verstehen: Auch diese Aktie ist nur für sehr risikotolerante Investoren geeignet: Die Firma ist noch sehr klein, die Aktie wird nur in den USA am wenig regulierten OTC-Markt gehandelt, die Konkurrenzsituation verschärft sich, das Unternehmen hat eine strategische Partnerschaft mit einem Reise-Software-Unternehmen geschlossen, das mit Sicherheit auch einen Teil vom Gewinnkuchen abhaben möchte, eventuell könnte eine Kapitalerhöhung den Wert der einzelnen Aktie verwässern...und schließlich ist die Aktie jetzt doppelt so teuer wie vor ein paar Tagen.
Trotzdem kann sich der Investor in einem Punkt sicher sein: Er hat ein Unternehmen vor sich, dass ein echtes operatives Geschäft hat, echtes Geld verdient, einen positiven Cash-Flow erwirtschaftet (d.h. am Ende des Quartals ist mehr Geld in der Kasse als am Anfang des Quartals) und darüber hinaus auch noch eine vernünftige Bewertung aufweist.
Um letzteren Punkt einwandfrei bestimmen zu können, ist allerdings schon eine gewisse Sachkenntnis vom geneigten Anleger erforderlich. Denn: Um die Bewertung des Unternehmens an der Börse (die so genannte Marktkapitalisierung) korrekt berechnen zu können, müssen die offiziellen, durch das Börsengesetz vorgeschriebenen, Veröffentlichungen des Unternehmens genau unter die Lupe genommen werden. Nur so kann die tatsächlich ausstehende Anzahl an Aktien sicher bestimmt werden.
Die normalen PR-Nachrichten, die Sie über die einschlägigen Finanz-Portale lesen können, reichen oft nicht aus. In den USA ist das Studium der so genannten SEC-Filings Pflicht. Das sind Dokumente, bei denen von der US-Wertpapieraufsicht SEC genau vorgeschrieben wird, welche Informationen zu einem bestimmten Sachverhalt enthalten sein müssen.
*"Butter bei die Fische"
Hier müssen die Unternehmen Farbe bekennen. "Butter bei die Fische", wie man in Norddeutschland sagt. In diesen Filings muss sofort gemeldet werden, wenn sich beispielsweise die Zahl der ausstehenden Aktien erhöht, weil Mitarbeiter Optionen ausgegeben bzw. ausgeübt werden.
Hintergrund: Die Vorstände vieler börsennotierter Unternehmen können über so genannte Optionen auf den Kauf von eigenen Unternehmensaktien zu einem vorher bestimmten Preis, ein nettes Zusatzeinkommen verdienen. Dagegen ist im Prinzip nichts einzuwenden, weil der Vorstand meist nur dann verdient, wenn sich auch die Aktie des Unternehmens gut entwickelt - und somit alle Aktionäre profitieren.
Denn wenn der Vorstand die Option hat 10.000 Aktien zu 20 Euro zu kaufen, dann übt er sie sinnvoller Weise natürlich nur dann aus, wenn die Aktie auch wesentlich höher als 20 Euro notiert, weil er sonst eben nichts daran verdient.
Natürlich gibt es bei so komplexen Sachverhalten wie dem Thema "Aktienoptionen" verschiedene Varianten des Missbrauchs. Ich will Ihnen dies am Beispiel eines anderen Hot Stocks verdeutlichen.
*Woran Sie schlechte Hot Stocks erkennen
Die Aktie von Ocean Bio-Chem (OBCI; WKN 884 372) ist am NASDAQ Capital Markt gelistet, einem kleineren Segment der NASDAQ, an dem vor allem Unternehmen notieren, die Kapitalgeber suchen (so formuliert es jedenfalls die NASDAQ selbst auf ihrer Stock Market Glossary).
Bei Ocean scheint es allerdings so, dass hier vor allem der Vorstand Kapitalgeber für sich persönlich sucht und sich dabei der anderen Aktionäre bedient. Aber der Reihe nach:
Auch OBCI ist ohne Zweifel das, was man als einen Hot Stock bezeichnen würde. Die Aktie ist in den letzten Handelstagen von unter 2,00 US-Dollar in der Spitze bis auf über 6 US-Dollar gestiegen, hat sich also mehr als verdreifacht.
Hier nun die Warnsignale, an denen Sie erkennen können, dass möglicherweise "etwas nicht stimmt" bei einer solchen Aktie:
1. Die Aktie war bereits im November nach einer Pressemeldung massiv angezogen, hatte danach aber nahezu die gesamten Gewinne wieder abgegeben. Der Allzeit-Chart zeigt, dass das Unternehmen auch in der Vergangenheit hin und wieder starke Kursausschläge zu verzeichnen hatte, aber letztlich immer wieder in die Kursspanne zwischen einem und zwei US-Dollar zurückgekehrt ist.
• Ocean Bio-Chem | ||
• WKN /US-Kürzel | 884 372 / OBCI | |
• Börsenwert | 29 Mio. $ | |
• KGV 06e | 198 | |
• Div.-Rend. 06e | - | |
• Akt. Kurs | 4,75 $ | |
2. Das Unternehmen meldete die Rückkehr in die Gewinnzone. Gleichzeitig sinkt aber der Cashbestand von OBCI bereits das ganze Jahr und lag zuletzt bei nur 91.000 US-Dollar. Die ausstehenden Forderungen stiegen massiv von 2,0 auf 5,5 Millionen US-Dollar an.
Bei einer solchen Konstellation heißt es höchste Vorsicht: Sie tritt dann auf, wenn Unternehmen ihre Produkte zwar verkauft haben und auf dem Papier einen Gewinn erzielt haben, aber noch keine Bezahlung des Kunden erfolgt ist. Es besteht die Gefahr, dass der Kunde nicht bezahlen kann oder will und das Unternehmen selbst letztlich nicht mehr liquide ist und Insolvenz anmelden muss.
*Zweifelhafter Wohltäter
3. Um die Firma liquide zu halten, gewährte der CEO seinem eigenen Unternehmen einen Kredit in Höhe von über 1,5 Millionen US-Dollar. Dafür erhielt er vom Unternehmen die Option eingeräumt 1 Million OBCI-Aktien für einen US-Dollar zu erwerben und gleichzeitig die gesamten 1,5 Millionen US-Dollar zu einem Preis von ebenfalls einem US-Dollar in 1,5 Millionen Aktien umzuwandeln.
Insgesamt hat er also die Möglichkeit 2,5 Millionen Aktien für eine Investitionssumme von 2,5 Millionen US-Dollar zu erwerben - und nach Ankündigung am freien Markt wieder zu verkaufen. Beim aktuellen Kurs von rund 5 US-Dollar würde der CEO im Verkaufsfalle also 12,5 Millionen US-Dollar für die Aktien erlösen und damit einen Nettogewinn vor Transaktionskosten und Steuern von 10 Millionen US-Dollar erzielen. Nicht schlecht, oder?
Das Dumme daran ist nur: Die Zahl der ausstehenden Aktien erhöht sich ebenfalls entsprechend und verwässert den Wert der einzelnen Aktie.
"Zufälligerweise" machte der CEO gleichzeitig mit der Veröffentlichung der letzten Quartalszahlen, in der über den angeblichen Turnaround des Unternehmens berichtet wurde, von diesem Umwandlungsrecht Gebrauch. Mit anderen Worten: Der CEO hat also ein berechtigtes Interesse daran, dass der Aktienkurs von OBCI kurzfristig steigt.
Grundsätzlich gilt: Seien Sie vorsichtig, wenn Vorstände private Finanztransaktionen mit ihrem Unternehmen tätigen.
4. Vor diesem Hintergrund ist nun die jüngste Unternehmensmeldung von OBCI zu betrachten: Der Einzelhandelsriese Wal-Mart habe zusätzliche Läden mit den Produkten von OBCI (bspw. Autopflegeprodukte) ausgestattet und in weiteren Läden das zum Verkauf angebotene Produktportfolio von OBCI erweitert.
Hierzu muss man zwei Dingen wissen: Zum einen genügt bei US-Micro-Caps meist die pure Erwähnung des Namens "Wal-Mart" im Zusammenhang mit einer Kooperation oder als Kunde, um für einen Kurssprung bei der Aktie zu sorgen. Der Kurs des US-Unternehmens Host America (US-Kürzel CAFE) explodierte 2005 von drei auf 16 Dollar nach einer ähnlichen Ankündigung, die sich allerdings nachher als falsch entpuppte (die Aktie war daraufhin wegen Untersuchungen der amerikanischen Wertpapieraufsicht wochenlang vom Handel ausgesetzt und notiert heute bei 1,65 US-Dollar).
Zweitens wurde die Meldung nicht als offizielle Pressemitteilung veröffentlicht sondern nur in einem SEC-Filing erwähnt. Ich vermute, dass Wal-Mart einer regulären Veröffentlichung hätte zustimmen müssen, dies aber wohl nicht getan hat - aus welchen Gründen auch immer.
Es spricht also vieles dafür, dass die Meldung vor allem einer "Belebung" des Aktienkurses dienen sollte und weit weniger spektakulär ist, als sie auf den ersten Blick scheint. Immerhin hat Ocean Bio-Chem ja bisher auch schon Wal-Mart-Läden beliefert, ohne dass dies für eine nachhaltige Profitabilität gesorgt hätte. Zudem ist Wal-Mart dafür bekannt, dass Sie ähnlich wie Aldi in Deutschland mit ihren Lieferanten knallhart verhandeln und deren Margen deshalb häufig sehr gering sind.
Grundsätzlich gilt: Seien Sie vorsichtig wenn kleine Unternehmen Deals mit Branchengrößen melden, ohne dass ein Vertreter des anderen Partners in der Pressemeldung ebenfalls zu der Vereinbarung Stellung nimmt.
*Weitere Warnzeichen
Ebenfalls Vorsicht ist angebracht, wenn bisher nicht in Erscheinung getretene Unternehmen gleichzeitig von verschiedenen Seiten empfohlen werden. Häufig handelt es sich dann um eine konzertierte PR-Aktion mit dem Ziel den Kurs einer Aktie künstlich nach oben zu treiben.
Bei Aktien von Unternehmen, die ihren Hauptsitz in den USA oder Kanada haben, sollten Sie darauf achten, ob es auch im Heimatland ein großes Interesse an dem Papier gibt, oder ob nur deutsche Anleger aufspringen.
Beim Öl- und Gasexplorer Morgan Creek wurden zum Beispiel zu Hochzeiten der Aktie in Deutschland die 10-fachen Stückzahlen wie in den USA gehandelt. Das ist ein eindeutiges Indiz dafür, dass künstlich Interesse an dem Papier geschürt worden ist.
• Morgan Creek Energy | ||
• WKN /US-Kürzel | A0JL4C / MCRE | |
• Börsenwert | 33,4 Mio. $ | |
• KGV 07e | - | |
• Div.-Rend. 06e | - | |
• Akt. Kurs | 0,80 $ | |
MEIN FAZIT:
- Wer mit Hot Stocks handeln möchte, sollte lernen die Spreu vom Weizen zu trennen.
- Dafür bedarf es durchaus fortgeschrittener Erkenntnisse bei der fundamentalen Analyse von Aktien.
- Wer diese nicht hat und trotzdem solche Aktien handeln möchte, sollte sich vorher zumindest über die Qualität und Absichten der Tipp-Geber informieren.
quelle: Geldanlage Report